Wiesn-Wirt Roiderer hat im Prozess um Bier- und Hendl-Gutscheine für das Oktoberfest bestritten, Polizisten damit beeinflussen zu wollen. Es sei nur "ein Dankeschön" gewesen.
Toni Roiderer, der langjährige Sprecher der Wiesn-Wirte, und sein Sohn stehen wegen Vorteilsgewährung in vier Fällen vor Gericht. Sie hatten Polizisten mehrere Gutscheine für je ein Wiesn-Hendl und eine Maß Bier in seinem Festzelt auf der Wiesn gegeben. Gesamtwert: 4.028,59 Euro.
Roiderer: Tradition, aber keine Vorteilsnahme
Roiderer und sein Sohn bestreiten das gar nicht, sehen aber nicht ein, warum das strafbar sein soll. "Das ist für mich ein Dankeschön", sagte Roiderer vor dem Amtsgericht München. "Als Tradition, aber nicht als Vorteilsnahme."
Die Staatsanwaltschaft geht aber davon aus, dass die beiden unter anderem von der Polizei auf Informationen über ihre Mitarbeiter hofften. Gegen zwei Strafbefehle hatten Vater und Sohn Einspruch eingelegt.
-
Polizist: "Keine Meisterleistung"
Gegen den Polizisten, der die Marken in Empfang nahm, wurde nach Angaben eines Gerichtssprechers "im Strafbefehlsweg wegen Vorteilsnahme eine Geldstrafe verhängt".
Er sagte als Zeuge vor Gericht aus und gestand auch, die Familie Roiderer über Polizeikontrollen bei einigen ihrer Mitarbeiter informiert zu haben, die im Verdacht standen, Drogen zu konsumieren. Er sagte dazu: "Keine Meisterleistung, ich weiß."
- Oktoberfest findet statt - ohne Corona-Regeln
Nach zwei Jahren Corona-Pause wird es 2022 wieder ein Oktoberfest in München geben - ohne Einschränkungen. Das entschied Oberbürgermeister Reiter (SPD).