Zeichen für Demokratie:"Wählt Liebe" - Tausende bei Winter-CSD-Demos
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In Deutschland gingen am Samstag Tausende Menschen auf die Straße, um für Vielfalt und gegen Rechtsextremismus zu demonstrieren. Die Veranstaltungen waren Teil einer CSD-Kampagne.
In Berlin haben Tausende für die Demokratie demonstriert.
Quelle: ddp
Rund eine Woche vor der Bundestagswahl sind Tausende Menschen in deutschen Städten für Toleranz und Demokratie auf die Straßen gegangen. "Küsschen für alle, aber nicht für die AfD", "Wählt Liebe" oder "Wir sind queer wir bleiben hier" war auf einigen der Plakate bei der Winterausgabe des Christopher Street Day (CSD) in Berlin zu lesen.
Nach Angaben einer Polizeisprecherin nahmen dort rund 6.000 Menschen teil. CSD-Sprecher Andre Lehmann sprach von gut 15.000 Teilnehmern. Auch in anderen Städten gingen queere Menschen und ihre Mitstreiter auf die Straße.
"Die Stimmung ist super", sagte Lehmann zu der Parade in der Hauptstadt. Dick eingepackt trotzten die Menschen den eisigen Temperaturen. Der CSD wolle ein Zeichen setzen, dass die Rechte queerer Menschen in der Demokratie nicht verhandelbar seien, so Lehmann.
Mehr als 15.000 Menschen in Frankfurt
Auch in anderen Städten gab es Demonstrationen unter dem Motto "Wähl Liebe - solange du noch kannst". In Frankfurt gingen laut Polizei mehr als 15.000 Menschen gegen Rechtsextremismus auf die Straße. Die Veranstaltung war Teil einer bundesweiten Kampagne der CSD-Bewegung zur Bundestagswahl am 23. Februar. Die Polizei sprach von einem friedlichen Treffen ohne Zwischenfälle auf dem Frankfurter Römerberg und dem Paulsplatz. Die Initiatoren schätzten die Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf 20.000.
Als queer bezeichnen sich nicht-heterosexuelle Menschen beziehungsweise Menschen, die sich nicht mit dem traditionellen Rollenbild von Mann und Frau oder anderen gesellschaftlichen Normen rund um Geschlecht und Sexualität identifizieren.
Demonstration für Vielfalt in Frankfurt am Main.
Quelle: ddp
In Köln hätten in der Spitze 10.000 Menschen an der Kundgebung auf dem Neumarkt teilgenommen, sagte eine Polizeisprecherin am Abend. Die Veranstalter hatten zuvor 5.000 Menschen angemeldet. Alles sei friedlich und ohne Störungen verlaufen, so die Sprecherin.
In Osnabrück zogen nach Angaben der Polizei zwischen 3.000 und 3.500 Menschen durch die Stadt, in Braunschweig etwa 2.000. "Es blieb völlig ohne Störungen", sagten die Polizeisprecher unisono. Zum CSD Hannover kamen mehr als 800 Menschen, die für queere Rechte und Demokratie demonstrierten, hieß es von der Polizei. In Hamburg traten nach Polizeiangaben rund 3.800 Menschen öffentlich für queere Rechte und Demokratie ein.
Sorge über Erstarken der Rechten
Die CSD-Bewegung schrieb in ihrem Aufruf: "Das Erstarken rechtsextremer und rechtspopulistischer Parteien in Deutschland, Europa und der Welt erfordert von uns allen Wachsamkeit, um unsere Rechte und Freiheiten zu verteidigen." Es solle gemeinsam gezeigt werden, dass Liebe stärker sei als Hass.
"Lasst uns gemeinsam dafür kämpfen, selbstbestimmt, frei und sicher zu leben! Wir sind von der Stärke einer solidarischen Gesellschaft überzeugt." Davon profitierten alle gesellschaftlichen Gruppen und Menschen.
Quelle: dpa
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Quelle: dpa
Thema
1:44 min
Nachrichten | heute 19:00 Uhr:Demos gegen Rechtsextremismus
von Christiane Lange
mit Video