Extremkälte an Weihnachten: Tote bei Wintersturm in den USA

    Extremkälte in den USA:Mindestens 28 Tote bei Wintersturm "Elliott"

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    Beim Wintersturm "Elliott" sind in den USA bislang mindestens 28 Menschen ums Leben gekommen. Energieunternehmen rufen zum Stromsparen auf. Nicht mal Schneepflüge kommen weiter.

    Amerika friert zu Weihnachten weiter bei Schneestürmen und frostiger Kälte. Der arktische Sturm "Elliott" brachte für weite Teile vor allem im Mittleren Westen und an der Ostküste der USA Minusgrade im zweistelligen Bereich. Bislang starben mindestens 28 Menschen in elf Bundesstaaten im Zusammenhang mit extremer Kälte, Eiswinden und starkem Schneefall, wie der Sender "NBC" am Samstagabend (Ortszeit) unter Berufung auf Behördenangaben berichtete. Viele kamen bei Autounfällen ums Leben.
    In Erie County im Bundesstaat New York starben am Samstag mindestens drei Menschen, wie der Verantwortliche aus dem Bezirk, Marc Poloncarz, auf Twitter bestätigte. Bei zwei von ihnen seien die Rettungsdienste nicht rechtzeitig eingetroffen, hieß es in der "New York Times". Grund dafür sei der starke Schneefall gewesen.

    Ein Frau musste am Telefon entbunden werden

    Nicht einmal Schneepflüge hätten die Straßen noch räumen können. Die Rettungsdienste in Erie County waren nach Angaben von Poloncarz zeitweise überlastet. Er rief dazu auf, nur in den "kritischsten, lebensbedrohlichsten Fällen" den Notruf zu wählen, um die Leitungen frei zu halten.
    Am Samstag hätten Rettungskräfte per Telefon bei der Geburt eines Kindes geholfen, schrieb die "New York Times". Bei Einbruch der Dunkelheit seien am Heiligabend noch immer Menschen aus ihren Autos gerettet worden, hieß es weiter. Einige von ihnen seien bereits seit Freitag dort eingeschlossen gewesen.

    170.000 Haushalte sollen Strom sparen

    Mehr als 170.000 Haushalte waren nach Angaben der Webseite PowerOutage am frühen Sonntagmorgen ohne Strom - deutlich weniger als die 1,4 Millionen Haushalte am Freitag. In New York City riefen Stromversorger die Menschen dazu auf, Energie zu sparen.
    Heizungen sollten so wenig wie möglich aufgedreht, Geräte wie Geschirrspülmaschinen oder Wäschetrockner möglichst nicht verwendet werden, hieß es in einer Mitteilung des Betreibers Con Edison. Diese Maßnahmen trügen dazu bei, eine ausreichende Versorgung mit Erdgas für den Rest des Wochenendes sicherzustellen.

    Der starke Schneefall geht weiter

    Das Zentrum des Sturms habe sich zwar Richtung Norden verlagert und befinde sich nun über dem Osten Kanadas, schrieb der US-Wetterdienst auf Twitter.
    USA, New York, Buffalo: Eine Parson läuft durch den Schneesturm
    Der Schneesturm "Elliott" wütete zum Beispiel in Buffalo im US-Bundesstaat New York.
    Quelle: epa

    Die Region um die Großen Seen ("Great Lakes") im Nordosten der USA bleibe aber weiterhin stark betroffen. Dort sei auch am Sonntag starker Schneefall zu erwarten, der in Kombination mit starken Windböen örtlich zu schneesturmartigen Bedingungen führen könne, hieß es. Die kälteste Temperatur wurde in der Nacht zum Sonntag mit minus 33,9 Grad Celsius im Bundesstaat North Dakota westlich der Großen Seen gemessen, wie der Wetterdienst mitteilte. Meteorologen hatten vor einem "Bombe-Zyklon" an den Großen Seen gewarnt.

    Ein "Bombenzyklon" entsteht, wenn der Luftdruck in einem Tiefdruckgebiet ungewöhnlich schnell abfällt. Die Folge sind wüste Schneestürme - Blizzards - und Temperaturstürze um mehrere Dutzend Grad innerhalb weniger Stunden.

    Bei einem "Bombenzyklon" können Temperaturen sogar auf gefühlt bis zu minus 60 Grad Celsius sinken. Der Nasa zufolge entspricht das fast der Temperatur auf dem Mars.

    Quelle: AP

    Der Schneefall kann Autofahrer desorientieren

    Erneut wurden Reisende zu äußerster Vorsicht aufgerufen und vor sogenannten Whiteout-Bedingungen gewarnt, also vor stark eingeschränkter Sicht und fehlender Orientierung durch den Schnee.
    Der Wintersturm hält die USA seit dem Vorweihnachtstag in Atem. Mehr als 200 Millionen Menschen hatten Unwetterwarnungen erhalten. Zunächst waren vor allem der Norden und der mittlere Westen des Landes betroffen. Doch auch in Bundesstaaten im Süden des Landes gab es Warnungen vor extremem Frost. Mehrere Bundesstaaten, darunter New York, riefen vorsichtshalber den Notstand aus.

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    :Wintersturm trifft die USA

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    Quelle: dpa

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