In Australien wüten immer wieder schwere Brände. Doch die letzten waren besonders verheerend: Laut WWF wurden drei Milliarden Tiere getötet oder vertrieben - mehr als angenommen.
Der Zwischenbericht des WWF übertrifft dessen schlimmste Erwartungen.
Bei den Buschbränden in Australien seit August 2019 bis März 2020 sind jüngsten Schätzungen zufolge insgesamt fast drei Milliarden Tiere gestorben oder vertrieben worden. Der Wert ist fast drei Mal so hoch wie in ersten Schätzungen von Januar.
Betroffen sind laut einem Zwischenbericht der Tierschutzorganisation WWF:
- 2,46 Milliarden Reptilien
- 180 Millionen Vögel
- 143 Millionen Säugetiere
- 51 Millionen Frösche.
Feuer in Australien könnten zur Normalität werden
"Dieses neue Ergebnis übertrifft die schlimmsten Erwartungen", so WWF-Artenschutzexperte Arnulf Köhncke. Auch Tiere, die den Flammen entkommen sind, könnten Köhncke zufolge noch sterben. Ihnen fehlten Nahrungsquellen, Nistplätze und Zufluchtsorte.
"Die Rekordfeuer in Australien könnten zur neuen Normalität werden", warnt Köhncke. Sie seien nur ein Vorgeschmack darauf, "was uns erwartet, wenn wir es nicht schaffen, den weltweiten Temperaturanstieg auf unter 1,5 Grad zu begrenzen".
Der WWF forderte eine Eindämmung der massiven Abholzung australischer Wälder, eine bessere Verbindung einzelner Lebensräume, damit sich die Tiere vor den Feuern in andere Gebiete retten können, und einen besseren Schutz unverbrannter Gebiete.
- Australiens Experten senden SOS für Tiere
Australiens Abgeschiedenheit hat Tiere hervorgebracht, die nur auf dem Inselkontinent leben. Doch wegen der Brände brauchen viele "dringend Hilfe".
Zwölf Millionen Hektar in Australien durch Brände verwüstet
Im Auftrag des WWF Australien arbeiten zehn Wissenschaftler von den Universitäten in Sydney, New South Wales, Newcastle sowie der Charles Sturt Universität und der Umweltschutzorganisation "BirdLife Australia" an dem aktuellen Bericht.
Von August 2019 bis März 2020 hatten die Brände in Australien mehr als zwölf Millionen Hektar Land verwüstet.