Kultusministerkonferenz :Schülerzahl steigt um fast eine Million
09.09.2022 | 16:12
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Hohe Geburtenraten und Zuwanderung führen dazu, dass bald über elf Millionen Kinder in Deutschland zur Schule gehen. Besonders in Stadtstaaten wird ein starker Anstieg erwartet.
Bis 2035 wird sich die Anzahl der Schulanfängerinnen und -anfänger auf über elf Milionen erhöhen.
Quelle: imago
An den Schulen in Deutschland werden nach Berechnungen der Bundesländer Mitte der 2030er Jahre voraussichtlich knapp eine Million Schüler mehr unterrichtet als heute. Die Zahl der Schülerinnen und Schüler könnte demnach von derzeit etwa 10,8 Millionen auf 11,7 Millionen im Jahr 2035 ansteigen. Die Prognose legte die Kultusministerkonferenz (KMK) vor. Begründet wird die Entwicklung mit "zuletzt stetig angestiegenen Geburtenzahlen" und der Zuwanderung.
Die Vorausberechnungen werden regelmäßig aktualisiert und von der KMK veröffentlicht. Sie sind Grundlage für Berechnungen zur Entwicklung des Lehrkräftebedarfs. Steigende Schülerzahlen werden immer wieder als eine der Ursachen für den Lehrermangel genannt.
Anstieg im Westen, Rückgang im Osten
Im Vergleich zur letzten Prognose fällt der erwartete Anstieg der Schülerzahl geringfügig kleiner aus. Der aktuellen Prognose zufolge wird besonders in den Stadtstaaten mit einem starken Anstieg der Schülerzahl gerechnet. Sie wachse "erheblich" um 11,7 Prozent, heißt es.
Auch im Westen des Landes wird ein starker Anstieg von 10,2 Prozent erwartet. In den ostdeutschen Bundesländern könnte es dagegen nach einem Anstieg bis Ende dieses Jahrzehnts einen leichten Rückgang der Schülerzahlen im Vergleich zu heute geben.
Nachwuchsmangel wird sich beruhigen
Mit steigenden Schülerzahlen steigt auch die Zahl der Abgänger und Absolventen, was in Zeiten des Nachwuchsmangels in vielen Branchen zumindest langfristig etwas Entspannung bringen könnte. An allgemeinbildenden Schulen wird demnach mit einem Anstieg der Abgänger- und Absolventenzahlen von heute 771.000 auf 863.000 und an beruflichen Schulen von 924.000 auf 957.000 gerechnet. Die Zahl der Absolventen mit Fachhochschul- oder Hochschulreife könnte von 397.000 auf 448.000 ansteigen.
Quelle: dpa
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