Insgesamt sieben Produktionen der ZDF-Familie werden mit dem Grimme-Preis 2023 ausgezeichnet. Das gab die Grimme-Preis-Jury bekannt. Unter den Preisträgern ist auch Jan Böhmermann.
Der Grimme-Preis gilt als Ritterschlag für jeden, der hochwertiges Fernsehen machen möchte. Nun haben die Jurys entschieden. Die ZDF-Familie kann sich freuen: Insgesamt sieben ihrer Produktionen werden mit dem Grimme-Preis 2023 ausgezeichnet.
Kategorie Unterhaltung
In der Kategorie Unterhaltung wurde das "ZDF Magazin Royale" (ZDF/Unterhaltungsfernsehen Ehrenfeld) ausgezeichnet. Bereits seit November 2020 begrüßt Jan Böhmermann sein Publikum in der Late-Night-Satire im ZDF. Dort greift er mit Witz und Ironie politisch und gesellschaftlich relevante Themen auf, legt den Finger in Wunden und stößt Debatten an.
Wenn man als Unternehmen gerne mal sein Logo bei Guinness World Records sehen möchte, hilft wie so oft das nötige Kleingeld.
Kategorie Fiktion
In der Kategorie "Fiktion" konnte das Drama "Im Feuer" punkten, nach dem Buch von Daphne Charizani, die auch Regie führte. Der Film handelt von der Bundeswehrsoldatin und gebürtigen Kurdin Rojda (Almila Bagriacik). Sie meldete sich für eine Mission im Irak, um kurdische Soldatinnen auszubilden, die gegen den IS kämpfen.
Der Film "Die Wannseekonferenz" von Matti Geschonneck wurde ebenfalls ausgezeichnet. Er schildert das Treffen führender Vertreter des NS-Regimes am 20. Januar 1942 in einer Villa in Berlin-Wannsee. Thema war die Organisation des systematischen, millionenfachen Massenmords an den Juden in Europa, von den Nazis als "Endlösung der Judenfrage" bezeichnet.
Am 20. Januar 1942 treffen sich in einer Villa in Berlin-Wannsee hochrangige Vertreter des NS-Regimes zu einer Besprechung, die als Wannsee-Konferenz in die Geschichte eingeht.
Zu den Gewinnern zählt auch die sechsteilige Dramaserie "Neuland": Als die alleinerziehende Mutter Alexandra spurlos verschwindet, soll sich ihre Schwester Karen um ihre Nichten kümmern. Wie eine Außerirdische landet die von einem Auslandseinsatz traumatisierte Berufssoldatin in der Kleinstadtidylle, die sich als trügerisch entpuppt.
Berufssoldatin Karen wird widerstrebend aus Mali in ihre Heimat Sünnfleth geholt. Sie muss sich nach dem Verschwinden ihrer Schwester Alexandra um deren Töchter kümmern.
Auch die achtteilige ZDFneoriginal-Serie "Safe" konnte in der Kategorie "Fiktion" punkten. Die Dramaserie dreht sich um Katinka und Tom, die in Berlin eine Praxis für Kinder- und Jugendpsychotherapie führen. Hier finden die jungen Klientinnen und Klienten einen sicheren Raum und professionelle Hilfe.
Die sechsjährige Ronja hat ihre achte Therapiestunde bei Katinka.
Wettbewerb Information & Kultur
Im Wettbewerb "Information & Kultur" gewann der Dokumentarfilm "Unrecht und Widerstand - Romani Rose und die Bürgerrechtsbewegung" (Deutschland 2022). Über acht Jahrzehnte haben deutsche Sinti und Roma Unrecht erfahren. Der Dokumentarfilm von Peter Nestler erzählt von Romani Roses Familie, ihrem Widerstand und ihrem Beharren auf Gerechtigkeit.
Es ist die leidvolle Geschichte einer Minderheit zwischen Trauma und Selbstbehauptung, die die gesamte Nachkriegszeit hindurch bis in die Gegenwart hinein Gewalt und behördliche Schikanen erlitt und nur dank der Bürgerrechtsbewegung Anerkennung erfuhr.
Über acht Jahrzehnte haben deutsche Sinti und Roma Unrecht erfahren. Der Dokumentarfilm erzählt von der Familie von Romani Rose, ihrem Widerstand und ihrem Beharren auf Gerechtigkeit.
Wettbewerb Studentenjury
Zudem wurde der Horrorthriller "Schlaf" von Michael Venus, der gemeinsam mit Thomas Friedrich auch das Buch schrieb, im Wettbewerb "Studentenjury" ausgezeichnet. Der Heimathorrorfilm erzählt von einem Fluch und einer Dorfgemeinschaft, die von einer Serie von Selbstmorden heimgesucht wird. Als Marlene (Sandra Hüller) an ihren Albträumen zu zerbrechen droht, führt ihre Tochter Mona (Gro Swantje Kohlhof) die Suche nach Antworten in ein eigentümliches Dorf. (Alterfreigabe ab 16 Jahren, Anm. d. Red.)
Preisverleihung auf 3sat
Die Preisverleihung des Grimme-Instituts findet am 21. April 2023, in Marl statt. 3sat zeigt am selben Abend um 22.25 Uhr eine 120-minütige Zusammenfassung. Der Grimme-Preis zählt zu den renommiertesten Auszeichnungen für Fernsehsendungen in Deutschland und wurde erstmals 1964 vergeben.