Preisverleihung 2023: Sieben Grimme-Preise für das ZDF

    Preisverleihung 2023:Sieben Grimme-Preise für das ZDF

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    Insgesamt sieben Produktionen der ZDF-Familie werden mit dem Grimme-Preis 2023 ausgezeichnet. Das gab die Grimme-Preis-Jury bekannt. Unter den Preisträgern ist auch Jan Böhmermann.

    Grimme-Preise 2023 - Satiriker Jan Böhmermann
    Einer von mehreren Grimme-Preisträgern und - innen dieses Jahr: Jan Böhmermann
    Quelle: dpa

    Der Grimme-Preis gilt als Ritterschlag für jeden, der hochwertiges Fernsehen machen möchte. Nun haben die Jurys entschieden. Die ZDF-Familie kann sich freuen: Insgesamt sieben ihrer Produktionen werden mit dem Grimme-Preis 2023 ausgezeichnet.

    Kategorie Unterhaltung 

    In der Kategorie Unterhaltung wurde das "ZDF Magazin Royale" (ZDF/Unterhaltungsfernsehen Ehrenfeld) ausgezeichnet. Bereits seit November 2020 begrüßt Jan Böhmermann sein Publikum in der Late-Night-Satire im ZDF. Dort greift er mit Witz und Ironie politisch und gesellschaftlich relevante Themen auf, legt den Finger in Wunden und stößt Debatten an.

    Kategorie Fiktion 

    In der Kategorie "Fiktion" konnte das Drama "Im Feuer" punkten, nach dem Buch von Daphne Charizani, die auch Regie führte. Der Film handelt von der Bundeswehrsoldatin und gebürtigen Kurdin Rojda (Almila Bagriacik). Sie meldete sich für eine Mission im Irak, um kurdische Soldatinnen auszubilden, die gegen den IS kämpfen.
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    Rojda ist eine junge Bundeswehrsoldatin mit kurdisch-irakischen Wurzeln, die seit ihrer Kindheit in Deutschland lebt. Ihre Mutter und ihre Schwester sind noch in der alten Heimat.04.09.2023 | 87:00 min
    Der Film "Die Wannseekonferenz" von Matti Geschonneck wurde ebenfalls ausgezeichnet. Er schildert das Treffen führender Vertreter des NS-Regimes am 20. Januar 1942 in einer Villa in Berlin-Wannsee. Thema war die Organisation des systematischen, millionenfachen Massenmords an den Juden in Europa, von den Nazis als "Endlösung der Judenfrage" bezeichnet.
    "Die Wannseekonferenz": Im repräsentativen Besprechungssaal sitzen die Teilnehmer an einem Tisch in U-Form. Auf dem Tisch liegen Besprechungsunterlagen. Auf Tabletts stehen kristallene Gläser und Wasserkaraffen. Die Teilnehmer wenden ihre Blicke zu Reinhard Heydrich (Philipp Hochmair), der an der Stirnseite des Tisches sitzt und die Besprechung eröffnet hat.
    Am 20. Januar 1942 findet die Wannsee-Konferenz statt.29.11.2023 | 104:36 min
    Zu den Gewinnern zählt auch die sechsteilige Dramaserie "Neuland": Als die alleinerziehende Mutter Alexandra spurlos verschwindet, soll sich ihre Schwester Karen um ihre Nichten kümmern. Wie eine Außerirdische landet die von einem Auslandseinsatz traumatisierte Berufssoldatin in der Kleinstadtidylle, die sich als trügerisch entpuppt.
    Auch die achtteilige ZDFneoriginal-Serie "Safe" konnte in der Kategorie "Fiktion" punkten. Die Dramaserie dreht sich um Katinka und Tom, die in Berlin eine Praxis für Kinder- und Jugendpsychotherapie führen. Hier finden die jungen Klientinnen und Klienten einen sicheren Raum und professionelle Hilfe.
    "SAFE - Episode 1": Katinka (Judith Bohle) und Ronja (Lotte Shirin Keiling) stehen nebeneinander und reden. Katinka wischt mit einem Taschentuch Lippenstift von Ronjas Lippen.
    Die sechsjährige Ronja hat ihre achte Therapiestunde bei Katinka.22.01.2024 | 38:18 min

    Wettbewerb Information & Kultur 

    Im Wettbewerb "Information & Kultur" gewann der Dokumentarfilm "Unrecht und Widerstand - Romani Rose und die Bürgerrechtsbewegung" (Deutschland 2022). Über acht Jahrzehnte haben deutsche Sinti und Roma Unrecht erfahren. Der Dokumentarfilm von Peter Nestler erzählt von Romani Roses Familie, ihrem Widerstand und ihrem Beharren auf Gerechtigkeit.
    Es ist die leidvolle Geschichte einer Minderheit zwischen Trauma und Selbstbehauptung, die die gesamte Nachkriegszeit hindurch bis in die Gegenwart hinein Gewalt und behördliche Schikanen erlitt und nur dank der Bürgerrechtsbewegung Anerkennung erfuhr.

    Wettbewerb Studentenjury 

    Zudem wurde der Horrorthriller "Schlaf" von Michael Venus, der gemeinsam mit Thomas Friedrich auch das Buch schrieb, im Wettbewerb "Studentenjury" ausgezeichnet. Der Heimathorrorfilm erzählt von einem Fluch und einer Dorfgemeinschaft, die von einer Serie von Selbstmorden heimgesucht wird. Als Marlene (Sandra Hüller) an ihren Albträumen zu zerbrechen droht, führt ihre Tochter Mona (Gro Swantje Kohlhof) die Suche nach Antworten in ein eigentümliches Dorf. (Alterfreigabe ab 16 Jahren, Anm. d. Red.)
    Preisverleihung auf 3sat 
    Die Preisverleihung des Grimme-Instituts findet am 21. April 2023, in Marl statt. 3sat zeigt am selben Abend um 22.25 Uhr eine 120-minütige Zusammenfassung. Der Grimme-Preis zählt zu den renommiertesten Auszeichnungen für Fernsehsendungen in Deutschland und wurde erstmals 1964 vergeben.  
    Quelle: ZDF

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