In Taiwan rutscht ein Baustellenfahrzeug einen Hang hinunter und trifft einen vorbeifahrenden Zug. Mindestens 50 Menschen sterben.
In Taiwan ist ein Zug mit einem Baustellenfahrzeug kollidiert, welches zuvor auf die Gleise gestürzt war. Noch immer sind Menschen in den Trümmern eingeschlossen.
Beim schwersten Zugunglück in Taiwan seit mehr als drei Jahrzehnten am Freitag sind mindestens 50 Menschen ums Leben gekommen. Wie die taiwanischen Behörden am Freitagnachmittag (Ortszeit) außerdem bestätigten, wurden zudem mehr als 60 Verletzte in Krankenhäusern behandelt.
Zug war mit Baustellenfahrzeug kollidiert
Der Zug mit acht Wagen und mehr als 350 Passagieren an Bord war nach Angaben der Feuerwehr bei der Durchfahrt durch einen Tunnel entgleist. Kurz vor der Tunnelausfahrt in der Nähe des Toroko-Nationalparks an der Ostküste sei ein Baustellenfahrzeug einen Hang hinabgestürzt und auf den Gleisen mit dem Zug zusammengeprallt.
Taiwans Premier Su Tseng-chang entschuldigte sich am Freitag bei den Passagieren und drückte sein Beileid aus. "Ich möchte den Familien der Opfer und den verletzten Passagieren mein tiefes Mitgefühl aussprechen", sagte Su auf einer Pressekonferenz in Taipeh.
Fotos und Videos in taiwanischen Medien zeigten einen Teil des Zuges, der von der Tunnelwand zerdrückt zu sein schien. Vor dem Tunnel reihten sich mehrere entgleiste Wagen. Wie die taiwanische Nachrichtenagentur CNA berichtete, war der Express-Zug auf dem Weg in die südosttaiwanische Stadt Taitung. CNA zeigte außerdem Fernsehaufnahmen und Bilder von Anwesenden, auf denen Insassen durch Türen, Fenster kletterten und über das Dach ins Freie balancierten. Das Unglück ereignete sich zum Auftakt des mehrtägigen Totengedenkfestes.
Das letzte große Eisenbahnunglück in Taiwan ereignete sich im Oktober 2018, als ein Schnellzug in einer engen Kurve an der Nordostküste entgleiste, wobei mindestens 18 Menschen starben und fast 200 verletzt wurden.