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Forderung des Virchowbunds : Ärzteverband: Praxen nur an vier Tagen öffnen

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Weil die Arztpraxen überlastet seien, plädiert der Ärzteverband Virchowbund dafür, Patienten nur noch an vier Tagen in der Woche zu behandeln. Kritik kommt von den Krankenkassen.

Ein Arzt hält ein Stethoskop in der Hand
Der Ärzteverband Virchowbund fordert die Praxen auf, nur noch vier Tage in der Woche zu öffnen
Quelle: dpa

Der Ärzteverband Virchowbund hat alle Arztpraxen zur Einführung einer Vier-Tage-Woche aufgerufen. Mittwochs sollten diese generell auf eine ambulante Versorgung von Patienten verzichten und den Tag stattdessen "zur Bewältigung der Bürokratie und zur Fortbildung" nutzen, teilte der Berufsverband in Berlin mit.

Ärztebund: Praxen unter enormem Druck

Der Virchowbund begründete den Vorschlag mit wirtschaftlichen Erwägungen. Arztpraxen stünden durch hohe Energiepreissteigerungen und Inflation "unter enormem Kostendruck", müssten auf der anderen Seite aber zugleich gegen "ein budgetiertes Finanzierungssystem und die Streichung von Geldern" kämpfen.

Bei Hausärztin Dr. Nicola Fritz gab es früher fünf Fachkräfte, heute nur noch eine. Auch in Kliniken fehlt Personal - und wer arbeitet, ist überlastet. Die Diagnose: Es ist ernst.

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"Zeichen gegen Bürokratie und Fachkräftemangel"

Der Bundesvorsitzende des Virchowbunds, Dirk Heinrich, erklärte:

Leistungen, die nicht bezahlt werden, können auch nicht erbracht werden - deshalb müssen wir unsere Leistungen einschränken.
Dirk Heinrich, Virchowbund

Der Verband, der niedergelassene Haus- und Fachärztinnen und -ärzte vertritt, bezeichnete den Vorstoß zugleich als ein "Zeichen gegen die immer stärker ausufernde Bürokratie in den Arztpraxen und als Mittel gegen den Fachkräftemangel".

Eine Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich etwa mache die Tätigkeit in Praxen für medizinische Fachangestellte attraktiver. Gleiches gelte aus Gründen der Familienfreundlichkeit auch für junge Ärztinnen und Ärzte, hieß es.

Arztpraxen senden ab sofort Krankmeldungen digital an die Krankenkassen. Der Arbeitgeber muss sie dann von dort elektronisch abfragen. Vorbei die Zeit der gelben Scheine.

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Krankenkassen kritisieren die Pläne

Scharfe Kritik an der Forderung kam von den gesetzlichen Krankenkassen. Der Sprecher des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenkassen (GKV), Florian Lanz, wies darauf hin, dass niedergelassene Ärztinnen und Ärzte allein 2023 mehr als eine Milliarde Euro an zusätzlichem Honorar erhalten würden.

"Das Honorar wird Jahr für Jahr mehr und nicht weniger, wie gelegentlich behauptet wird", sagte Lanz der Nachrichtenagentur AFP.

Ich frage mich ernsthaft, wie der Virchowbund bei einem durchschnittlichen Reinertrag pro Praxisinhaber von deutlich über 215.000 Euro dazu aufrufen kann, die Leistungen für die Patientinnen und Patienten einzuschränken
Florian Lanz, GKV-Sprecher
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