Die AfD hat Tino Chrupalla als Parteichef bestätigt - allerdings überraschend knapp. Er führt künftig mit einer gestärkten Alice Weidel. Immer noch gibt es den "Elefanten im Raum".
Die Fraktionsvorsitzenden Tino Chrupalla und Alice Weidel sind die neue Doppelspitze der AfD. Beim Bundesparteitag wurde Chrupalla mit einer knappen Mehrheit ins Amt gewählt.
Die AfD hat ihren alten Vorsitzenden im Amt bestätigt: Der Sachse Tino Chrupalla ist erneut zum Chef gewählt worden. Allerdings deutlich knapper, als das erwartet worden war. Nur 53,4 Prozent trauten ihm die Führung zu. Das war kurz vor einer Stichwahl.
Es ist eine Klatsche für den Handwerksmeister, der seit 2019 Bundesvorsitzender ist. Nachdem ihn sein Kollege Jörg Meuthen verlassen hatte, aus der Partei ausgetreten war, schossen sich parteiinterne Kritiker auf ihn ein.
ZDF-Korrespondentin Nicole Diekmann spricht von einer "Klatsche" für den 47-Jährigen.
Ein ungleicher Start für die Doppelspitze
Deutlich besser steht dagegen Alice Weidel da, bislang Co-Fraktionsvorsitzende im Bundestag. Mit 67,3 Prozent wirkt sie nun als stärkerer Teil der Doppelspitze - es ist ein ungleicher Start für die beiden.
Nach formalen Gesichtspunkten wirkt das Duo ausgeglichen: West und Ost, Akademikerin und Handwerker. Doch so waren Meuthen und Chrupalla auch einmal gestartet - letztlich ist die Führung dann doch implodiert. Wohl auch deshalb betonte der neue AfD-Chef nach der Wahl, die Vergangenheit müsse man jetzt hinter sich lassen.
Neuer AfD-Bundesvorstand: Wer steuert da wohin?
Ob das gelingt? Die Delegierten im sächsischen Riesa wählen einen Vorstand aus insgesamt 14 Mitgliedern. Zwar wäre auch eine Einzelspitze mögich gewesen - das hatten Kräfte um Björn Höcke am Freitag durchgesetzt - doch die Delegierten sprachen sich zunächst weiter für die Doppelrolle aus. Weidel und Chrupalla hatten sich am Samstag gegenseitig vorgeschlagen, die restlichen Posten wurden weitgehend so vergeben, wie es im Vorfeld erstellte Listen vorgesehen hatten:
- Stephan Brandner,
- Peter Boehringer und
- Mariana Harder-Kühnel waren Wunsch-Leute von Chrupalla - alle sind nun Stellvertreter.
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Die parteiinternen Kritiker von Chrupalla räumten ihre Niederlage danach auch ein. Joana Cotar, hessische Bundestagsabgeordnete, sagte nach der Wahl:
Chrupalla habe nun "die Kollegen an seiner Seite, die er wollte". Das Lager von Jörg Meuthen, jene, die sich selbst als moderater bezeichnen, sie seien in der Parteispitze nicht mehr vertreten. Das bedeutet auch: Die AfD ist mal wieder ein Stück weiter nach rechts gerückt.
- Darüber streitet die AfD auf ihrem Parteitag
Die AfD wählt auf ihrem Parteitag einen neuen Vorstand. Chancen auf die Spitze haben Tino Chrupalla und Alice Weidel. Rechtsaußen Höcke könnte einen wichtigen Posten bekommen.
Wie weiter mit Björn Höcke?
Eine Art Elefant im Raum ist der Thüringer Rechtsaußen Björn Höcke. Immer wieder tritt er ans Saalmikrofon, zeigt Präsenz - und tritt doch nicht an. Im Vorfeld hatte er mit einer Vorstandskandidatur geliebäugelt und damit viele erschreckt - eine Höcke-AfD könnte doch als zu klar rechtsextrem wirken.
Es wird erwartet, dass er stattdessen Leiter einer neuen Strukturkommission wird. Gegenüber ZDFheute bestätigte Höcke, dass er diesen Posten anstrebt. Dass er ihn bekommt, ist durchaus möglich, denn der Antrag für die Kommission wurde neben Chrupalla auch von dem noch immer einflussreichen Ehrenvorsitzenden Alexander Gauland eingereicht.
Was diese Kommission letztlich darf, wie mächtig sie wird und wie sie die Partei umkrempeln könnte, das ist noch unklar. Sie soll sich auch um die Nachwuchsförderung kümmern. Höcke-Kritiker hoffen dagegen auf einen "Papiertiger", mit dem man den Rechtsaußen ruhigstellen kann.
Vom AfD-Parteitag geht bislang das Zeichen aus: Meuthen ist passé, die Partei rückt ein Stück weiter nach rechts, in der neuen Doppelspitze wirkt Chrupalla angeschlagen - und Alice Weidel steht als Siegerin dar.
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