Erstmals in Europa: Spanien meldet Affenpocken-Todesfall
Erstmals in Europa:Spanien meldet Affenpocken-Todesfall
30.07.2022 | 02:45
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Spanien meldet den ersten Todesfall in Europa im Zusammenhang mit einer Affenpocken-Infektion. Die erkrankte Person starb demnach in der Region Valencia.
Unter dem Mikroskop vergrößerte Affenpockenviren.
Quelle: AP PROVIDES ACCESS TO THIS PUBLICLY DISTRIBUTED HANDOUT PHOTO PROVIDED BY THE CDC
In Spanien ist der erste Todesfall durch eine Affenpocken-Infektion registriert worden. Nach Angaben des staatlichen Fernsehsenders RTVE und anderer spanischer Medien handelt es sich gleichzeitig auch um den ersten Todesfall in Europa. Die infizierte Person sei in der Region Valencia an der Krankheit gestorben, teilte das Gesundheitsministerium in Madrid mit.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO hatte in einem Situationsbericht zum aktuellen Affenpocken-Ausbruch von Anfang der Woche insgesamt fünf Tote verzeichnet - alle in der Region Afrika.
Die ständige Impfkommission empfiehlt nun den Risikogruppen, sich gegen die Viruserkrankung impfen zu lassen. Bislang sind in Deutschland mehr als 130 Infektionsfälle bekannt. 10.06.2022 | 1:48 min
Affenpocken: Brasilien prüft möglichen Todesfall
Auch Brasilien meldete am Freitag einen ersten möglichen Todesfall im Zusammenhang mit Affenpocken. Allerdings habe es sich um einen Patienten mit anderen relevanten Komorbiditäten gehandelt, teilte das Gesundheitsministerium mit. Der Fall werde noch überprüft.
Weitere Informationen zu der in Spanien ums Leben gekommenen Person wurden zunächst nicht bekanntgegeben. Spanien ist eines der von der Krankheit am stärksten betroffenen Ländern weltweit. Von den 4.298 bisher im ganzen Land erfassten Infektionsfällen hätten bisher nur 120 eine Krankenhaus-Einweisung nötig gemacht, hieß es.
WHO-Chef: Europa besonders betroffen
Angesichts der schnellen Verbreitung der Affenpocken hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zuletzt die höchste Alarmstufe ausgerufen. Der Ausbruch sei eine "Notlage von internationaler Tragweite", erklärte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus.
Nach den Worten von Tedros waren bis dahin bereits mehr als 16.000 Affenpocken-Fälle in 75 Ländern bestätigt worden. Besonders betroffen sei Europa. Im Gegensatz zum Rest der Welt schätze die WHO hier das Infektionsrisiko als hoch ein, so der WHO-Chef. Fast ausschließlich haben sich den Angaben zufolge Männer mit dem Virus angesteckt.
Die internationale Verbreitung der Krankheit ist äußerst ungewöhnlich. Bisher war sie im Wesentlichen auf sechs afrikanische Länder beschränkt.
Die WHO-Einstufung soll die Regierungen der Mitgliedsländer dazu bewegen, Maßnahmen zu ergreifen, um den Ausbruch einzudämmen. Sie sollen Ärzte und Kliniken sensibilisieren, bei Verdachtsfällen Schutzmaßnahmen treffen und die Bevölkerung aufklären, wie sie sich vor einer Ansteckung schützen kann.
Mit den Affenpocken ist wieder ein Virus aus dem Tierreich zu einer internationalen Gesundheitskrise geworden. Warum werden solche Zoonosen immer öfter zum Problem?