Die Aktivistin Pashtana Durrani kämpft für die Rechte von jungen Mädchen in Afghanistan - nun musste sie selbst fliehen. Im Interview berichtet sie über die Ängste der Frauen.
Sehen Sie oben das ganze Interview im Video und lesen Sie es hier in Auszügen. Das sagt die Menschenrechtsaktivistin Pashtana Durrani über ...
... die Situation für Frauen in Afghanistan
"Wir alle als Mädchen und Frauen haben Angst. Wir fühlen uns unsicher", berichtet Durrani. Alle würden sich noch an die Horrorszenarien aus der Vergangenheit erinnern. Sie habe gehört, dass Frauen in Büros und in Gesundheitsberufen weiter arbeiten dürfen in Kabul. Jetzt müsse man nur schauen, ob das auch wirklich stimmt. Die Frauen hätten "einfach Angst, dass sie all das verlieren, was sie in der Vergangenheit hatten", sagt die Aktivistin.
... die Perspektive für Frauen
In den vergangenen Tagen durften Frauen in einigen Orten bereits nicht mehr in Banken arbeiten, berichtet Durrani. Die Taliban hätten sie nach Hause geschickt. Man müsse jetzt abwarten, ob die Taliban das umsetzen, "was sie so propagiert haben gegenüber der internationalen Gemeinschaft". "Sie haben ja gesagt, sie würden es Frauen gestatten zu arbeiten", sagt Durrani.
... ihr Vorhaben, weiter für Frauenrechte zu kämpfen
Die Menschenrechtsaktivistin sagt: "Ich bin Kämpferin. Ich verliere keine Kämpfe. Wir sind natürlich nicht dazu geboren, um Kämpfe zu kämpfen, dafür kommen wir nicht auf die Welt." Aber sie wolle sich nicht entmutigen lassen.
Durrani will an ihrem Ziel festhalten, Mädchen das Recht auf Bildung zu gewährleisten.
... die Gründe für die Machtübernahme der Taliban
Die Akivistin klagt zwei Parteien an. Einerseits beschuldige sie die Regierung. Diese sei "korrupt, die denken nur an ihre eigenen Ämter und möchten keine gute Administration, keine Verwaltung schaffen." Gleichzeitig beschuldigt Durrani aber auch die westlichen Länder, "dass es bei den Doha-Verhandlungen keine Fortschritte gab und dass die Taliban eben so wieder an die Macht kam. "