Der Handelsstreit geht in die nächste Runde. Betroffen diesmal: Airbus. Die USA erhöhen die Strafzölle auf EU-Flugzeugimporte auf 15 Prozent.
Der Handelsstreit zwischen den USA und der EU geht in eine neue Runde. US-Präsident Donald Trump hatte erst vor wenigen Tagen erklärt, es sei an der Zeit für "sehr ernsthafte" Handelsgespräche mit der EU. Um seinen Forderungen Nachdruck zu verleihen, erhöhte er nun die Strafzölle auf Airbus-Flugzeuge von derzeit zehn auf 15 Prozent. Die Maßnahme soll am 18. März in Kraft treten, erklärte das Büro des US-Handelsbeauftragten.
Trump stößt US-Handelsdefizit mit der EU sauer auf
Präsident Trump ist seit seinem Amtsantritt vor drei Jahren das Defizit in der US-Handelsbilanz ein Dorn im Auge. Trump verhängte zunächst Zölle auf Stahl- und Aluminium-Importe aus der EU. Brüssel reagierte seinerseits mit Aufschlägen auf US-Produkte wie Jeans und Motorräder. Seit Monaten droht Trump zudem mit Strafzöllen auf Einfuhren europäischer Autos, unter denen besonders die deutsche Wirtschaft leiden würde. Bislang hat er diese Drohung nicht wahr gemacht.
Stattdessen trifft es nun wieder Airbus. Hintergrund ist auch ein seit 15 Jahren vor der Welthandelsorganisation (WTO) ausgetragener Streit. Die EU und die USA werfen sich gegenseitig staatliche Hilfe für die Flugzeugbauer Airbus und Boeing vor. Die WTO hatte die jeweils für unzulässig erklärt.
Den USA hatte die WTO grünes Licht für Strafzölle von bis zu 100 Prozent auf Flugzeuge und andere EU-Importe wie Wein und Käse im Wert von 7,5 Milliarden Dollar gegeben. Diese sind seit Oktober in Kraft. Die EU ihrerseits wartet noch auf eine Entscheidung der WTO zu den unerlaubten Subventionen für Boeing. Ein Schlichter soll in den kommenden Monaten die Höhe erlaubter EU-Vergeltungszölle festlegen. Die EU rechnet mit Milliardensummen.
EU-Überschuss mit den USA auch in 2019 gestiegen
Der Überschuss im Handel der EU-Länder mit den USA ist 2019 ungeachtet der anhaltenden Kritik von Präsident Donald Trump deutlich gestiegen. Die Exporte von Waren in die Vereinigten Staaten übertrafen die Importe von dort um 152,6 Milliarden Euro, wie das Statistikamt Eurostat mitteilte. Das ist ein Anstieg von fast elf Prozent.
Trump sieht sein Land durch die hohen EU-Exportüberschüsse benachteiligt.
"In den letzten zehn, zwölf Jahren gab es ein enormes Defizit gegenüber Europa", sagt Trump. "Sie haben Barrieren, die unglaublich sind."
Die gesamten Exporte der Europäischen Union in den Rest der Welt wuchsen im vergangenen Jahr um 2,7 Prozent auf knapp 2,4 Billionen Euro. Die Einfuhren legten zugleich um 1,5 Prozent auf gut 2,1 Billionen Euro zu.