AKW Saporischschja: Entführter Mitarbeiter wieder frei

    Atomkraftwerk Saporischschja:Entführter AKW-Mitarbeiter wieder frei

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    Die Atombehörde IAEA hat die Freilassung eines entführten Mitarbeiters des AKW Saporischschja bekanntgegeben. IAEA-Chef Grossi will zu neuen Gesprächen in die Ukraine reisen.

    Ukraine: Kernkraftwerk Saporischschja, Archivbild
    Russland hält das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja seit März besetzt. (Archivbild)
    Quelle: Olexander Prokopenko/AP/dpa

    Ein Mitarbeiter des ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja, der nach ukrainischen Angaben vor einer Woche von Russland entführt wurde, ist wieder frei. Der Vize-Generaldirektor für Personalwesen, Waleri Martynjuk, sei freigelassen worden, teilte die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) am Dienstagabend mit. Sie machte keine näheren Angaben zu dem Fall.

    AKW-Betreiber: Zwei weitere Mitarbeiter verschleppt

    IAEA-Chef Rafael Grossi äußerte zugleich "große Sorge" über zwei weitere Entführungen, über die der ukrainische AKW-Betreiber Energoatom am Morgen informiert hatte. Demnach verschleppten russische Soldaten am Montag den Chef der Informationstechnologie der Atomanlage, Oleg Kostjukow, sowie den stellvertretenden Generaldirektor der Anlage, Oleg Oscheka, und brachten diese "an einen unbekannten Ort".
    Auch der AKW-Direktor Ihor Muraschow war Anfang Oktober mehrere Tage lang festgehalten worden. Russland versucht nach Angaben von Energoatom, Informationen über die Personalakten der Angestellten des Kraftwerks zu erlangen und die ukrainischen Mitarbeiter zu zwingen, für den russischen Betreiber Rosatom zu arbeiten.

    AKW-Gelände immer wieder beschossen

    Das Atomkraftwerk Saporischschja im Süden der Ukraine ist das größte AKW Europas. Es liegt in der gleichnamigen Region, die Russland zusammen mit drei weiteren ukrainischen Regionen zu annektierten Gebieten erklärte.
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    Seit März ist die Anlage von Russland besetzt, das ukrainische Personal arbeitet aber weiter unter schwierigsten Bedingungen. In den vergangenen Monaten wurden das AKW-Gelände und die Umgebung immer wieder beschossen. Die IAEA hat Experten vor Ort und versucht, eine Sicherheitszone rund um das Kraftwerk zu etablieren.

    IAEA-Chef will wieder in die Ukraine reisen

    IAEA-Chef Rafael Grossi will bald zu Verhandlungen über die Einrichtung einer Sicherheitszone um das Kernkraftwerk erneut in die Ukraine und nach Russland reisen.

    Es besteht die Möglichkeit, dass ich in die Ukraine und nach Russland zurückkehre.

    Rafael Grossi, IAEA-Chef

    "Darauf haben wir uns im Prinzip geeinigt, und im Moment setzen wir die Verhandlungen zur Einrichtung der Schutzzone fort", sage er der Nachrichtenagentur Reuters während einer Reise nach Argentinien.
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