Die Alterskommission der Bundesregierung warnt davor, dass es zwischen älteren Menschen große Ungleichheit bei der Digitalisierung gibt. Die Regierung müsse darauf reagieren.
Ältere Menschen sollten nach Empfehlung eines Expertenberichts bei der Digitalisierung stärker berücksichtigt werden. Alle Senioren sollten bei dem Thema mitgenommen werden, um einer "digitalen Spaltung" im Alter entgegenzuwirken, heißt es im "Achten Altersbericht" für die Bundesregierung. Über ihn beriet am Mittwoch das Bundeskabinett, anschließend wurde er in Berlin vorgestellt.
"Der Zugang zu und die Nutzung von digitalen Angeboten sind innerhalb der Gruppe der älteren Menschen je nach Bildungsstand und Einkommen ungleich verteilt - deutlich ungleicher als zwischen jüngeren Menschen", heißt es im Bericht. Die Sachverständigenkommission fordere von der Bundesregierung, dem Thema Alter in ihrer Digitalstrategie "weit mehr Gewicht als bisher beizumessen".
Selbstbestimmung und Teilhabe fördern
Konkret wird ein Internetzugang für alle Wohnformen älterer Menschen empfohlen, ob zu Hause oder im Pflegeheim. Zudem sollten Bund, Länder und Kommunen kostenfreies Internet im öffentlichen Raum bereitstellen und alte Menschen, die von Grundsicherung oder wenig Einkommen leben, sollten Internet und die Anschaffung digitaler Technik staatlich gefördert bekommen.
Es gehe nicht nur darum, dass ältere Menschen das Internet nutzten, sagte der Kommissionsvorsitzende Andreas Kruse, sondern darum, Selbstbestimmung und Teilhabe zu fördern und dass Menschen in höherem Lebensalter ein gutes Leben führen könnten.