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Umgang mit Migranten in Litauen : Amnesty kritisiert Menschenrechtsverstöße

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Amnesty wirft Litauen vor, im Umgang mit Flüchtlingen etwa aus dem Irak oder Syrien gegen Menschenrechte verstoßen zu haben. Kritik gibt es auch an der EU.

Flüchtlinge sitzen in einem Auffanglager in Litauen vor einem Zelt. Amnesty International kritisiert Litauen für den Umgang mit Migranten aus Ländern wie dem Irak oder Syrien.
Flüchtlinge in einem Auffanglager in Litauen im Sommer 2021.
Quelle: Mindaugas Kulbis/AP (Archiv)

Laut einem Bericht von Amnesty International verstößt Litauen beim Umgang mit Flüchtlingen aus dem Nachbarland Belarus gegen Menschenrechte. Dies ergebe sich aus der Befragung von Migranten in zwei litauischen Haftzentren, heißt es seitens der Menschenrechtsorganisation.

Während man Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine in Litauen mit offenen Armen empfange, würden Schutzsuchende aus Ländern wie dem Irak oder Syrien rechtswidrig inhaftiert, schwer misshandelt und abgeschoben.

Amnesty: Unmenschliche Haftbedingungen

Zugleich warf Amnesty der EU vor, das Vorgehen in dem baltischen Mitgliedsland untätig zu dulden. Dem Bericht zufolge klagten Migranten in den Befragungen über Erniedrigungen durch die Behörden und unmenschliche Haftbedingungen. Amnesty kritisiert:

Die litauischen Behörden halten Tausende von Menschen monatelang willkürlich in heruntergekommenen Haftzentren unter Militärführung fest, wo sie Folter und anderen Misshandlungen ausgesetzt sind.
Amnesty International

"Ihnen wird der Zugang zu fairen Asylverfahren verwehrt, damit sie 'freiwillig' in die Länder zurückkehren, aus denen sie geflohen sind", berichtet Amnesty weiter.

Fehlende medizinische Versorgung und Einschüchterung

Dafür besuchte Amnesty International zwei der litauischen Haftzentren, in Kybartai und Medininkai, und sprach mit 31 Personen aus Ländern wie Kamerun, der Demokratischen Republik Kongo, Irak, Nigeria, Syrien und Sri Lanka, die dort rechtswidrig inhaftiert sind.

Viele von ihnen berichteten von fehlenden sanitären Einrichtungen und fehlender medizinischer Versorgung, sowie von Schlägen, Beleidigungen und rassistisch motivierter Einschüchterung und Schikane.

Eine jesidische Frau, die in der Hafteinrichtung von Medininkai nahe der Grenze zu Belarus festgehalten wird, berichtet:

Im Irak hören wir von Menschen- und Frauenrechten in Europa. Aber hier gibt es keine Rechte.
Jesidische Frau in litauischer Hafteinrichtung

Spätsommer 2021: Tausende versuchen in die EU zu kommen

Litauen wirft dem autoritär regierten Nachbarland Belarus unter Machthaber Alexander Lukaschenko vor, in organisierter Form Migranten aus Krisenregionen an die Grenze zu bringen.

Im vergangenen Spätsommer war die Situation an der EU-Außengrenze eskaliert. Tausende versuchten, illegal in die Europäische Union zu gelangen.

Archiv: Flüchtlinge gehen am 28.10.2015 hinter der deutsch-österreichischen Grenze in Wegscheid (Bayern) zu einer Notunterkunft

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