SPD, Grüne und FDP haben sich auf einen Koalitionsvertrag geeinigt. Welche Änderungen kommen nun auf die Steuerzahler zu? Das sagen Experten.
Mikrofone, Scheinwerfer, Blitzlicht: Unter großem Interesse haben die Ampel-Parteien ihren Koalitionsvertrag vorgestellt. Nun wollen SPD, Grüne und FDP ihre Parteien überzeugen, dem Papier zuzustimmen. Doch was bedeuten die Pläne für Steuerzahlerinnen und Steuerzahler? Einschätzungen von Experten.
Was sind die spürbaren Auswirkungen der Ampel-Steuerpläne?
Radikale Änderungen im Steuerwesen scheint es nicht zu geben. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Deka-Bank erwartet keine "Umwälzungen bei den Steuern":
Stromkunden sollen laut dem Koalitionsvertrag entlastet werden, in dem zum 1. Januar 2023 die Finanzierung der milliardenschweren EEG-Umlage zur Förderung des Ökostroms über den Strompreis abgeschafft wird.
"Ansonsten gibt es viele kleinere technische Verbesserungen, wie die Erhöhung des Sparerpauschbetrags, was insbesondere Wertpapiersparen bei kleinen Vermögen etwas entlastet", so Kater weiter.
Steuerpläne der Ampel: Wer gewinnt, wer verliert?
"Gerechte Steuern sind die Basis für staatliche Handlungsfähigkeit" - so steht es im Koalitionsvertrag der Ampel-Parteien. Und weiter: "Wir wollen das Steuersystem für Menschen und Unternehmen einfacher machen." Doch was heißt das für wen?
Klare Gewinner oder Verlierer sieht Ulrich Kater nicht. Grund dafür seien die "unterschiedlichen Vorstellungen der Ampelparteien", die in diesem Ressort "am stärksten aufeinanderprallten".
Der Verdi-Vorsitzende Frank Werneke sieht das ähnlich:
- Scholz folgt auf Merkel - alle Entwicklungen
Die erste Ampel-Koalition im Bund regiert: Olaf Scholz und seine Regierung haben feierlich den Eid geleistet. Aktuelle Nachrichten, Reaktionen und Hintergründe hier im Liveticker.
Was bedeuten die Ampel-Pläne für die Wirtschaft?
Die Ampel möchte Milliarden für den Klimaschutz ausgeben - und dennoch keine Schulden machen und weder von Bürgern noch von Unternehmen mehr Steuern verlangen. Sie seien sich sicher, alle geplanten Investitionen stemmen zu können, sagt Olaf Scholz (SPD) am Mittwoch.
Der Bund soll diese Investitionen fördern, etwa durch die Förderbank KfW. Klar wird auch: Nicht nur der Staat soll laut der Ampel kräftig investieren, sondern auch die Privatwirtschaft. Zusätzlich, so steht es im Koalitionsvertrag, wolle man die "Digitalisierung und Entbürokratisierung der Steuerverwaltung vorantreiben". Dazu Kater:
Der Koalitionsversuch sei insgesamt ein "Versuch, das Land zu modernisieren und leistungsfähiger zu machen, so der Experte. "Davon sollten alle profitieren, wenn es gelingt".
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