Im Vergleich zu 2023 sind die Asylanträge in der EU insgesamt zurückgegangen - in einigen Staaten wie Italien blieben sie hingegen nahezu gleich.
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Die Zahl der Asylanträge in der
EU sowie in Norwegen und in der
Schweiz ist im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen: Insgesamt wurden in den 29 Ländern 1.014.000 Anträge registriert - genau 100.000 weniger als im Jahr zuvor (minus 11 Prozent). Dies geht aus dem neuen Jahresbericht der EU-Agentur EUAA mit Sitz in Malta hervor. Grund dafür ist vor allem, dass es in Deutschland weniger neue Asylbewerber gab.
Mit etwa 237.000 Erstanträgen war die Bundesrepublik als bevölkerungsreichstes Land in Europa zwar auch vergangenes Jahr wieder Ziel Nummer Eins. Allerdings waren es allein hier 92.000 Anträge weniger, ein Minus von fast 30 Prozent. Die Zahlen der EU-Agentur unterscheiden sich geringfügig von Angaben des Bundesamts für Migration und
Flüchtlinge (BAMF), das 2024 knapp 230.000 Anträge zählte.
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Asylanträge in der EU: Meiste Antragssteller aus Syrien und Afghanistan
Demgegenüber blieben die Zahlen in anderen großen EU-Staaten wie
Spanien (169.000) sowie
Frankreich und
Italien (jeweils 159.000) nahezu gleich. Pro Kopf der Bevölkerung gerechnet sind die Asylbewerberzahlen auf der Insel Zypern und in Griechenland am höchsten.
Großbritannien ist nach seinem Austritt aus der EU in dieser Statistik bereits seit Jahren nicht mehr dabei.
Die meisten Antragssteller kamen aus Syrien (151.000), gefolgt von Afghanistan (87.000), Venezuela (74.000) und der Türkei (56.000). Mit Ausnahme von Venezuela gingen aber auch diese Zahlen deutlich zurück.
Anerkennungsquote blieb im Jahr 2024 in etwa gleich
Die sogenannte Anerkennungsquote - also der Prozentsatz der Fälle, in denen Migranten tatsächlich auch Asyl bekamen - lag bei 42 Prozent, in etwa so hoch wie bisher. Nach Angaben der EU-Asylagentur kam fast die Hälfte aller Anträge (48 Prozent) von Bewerbern aus Ländern, aus denen in der Regel mindestens vier von fünf Anträgen abgelehnt werden. Beispiele hierfür sind Bangladesch, Marokko und Tunesien.
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Quelle: dpa