Sie hat ihren Dienst noch nicht angetreten, da gibt es schon Ärger. Es geht um die designierte Antidiskriminierungsbeauftragte Ferda Ataman. Denn sie polarisiert.
Ferda Ataman, die 43-jährige Publizistin mit türkischen Wurzeln, provoziert, eckt an und ist unbequem. Die frühere Redenschreiberin von Armin Laschet soll neue Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes werden. Doch um die Personalie gibt es Streit - auch innerhalb der Koalition.
Seehofer attackiert - Ataman polarisiert
Denn Ferda Ataman polarisiert. In der "Spiegel"-Kolumne "Almanis oder wie nennen wir Kartoffeln" hält sie "weißen Deutschen", "Ureinheimischen" und "Germanennachfahren" vor, überempfindlich auf das Wort Kartoffel zu reagieren.
Und 2018 rückt sie den damaligen Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) und sein Heimatministerium in die Nähe der Blut- und Boden-Mentalität. Seehofer bleibt danach dem Integrationsgipfel fern.
Kritik von Union und FDP
Es hagelt Kritik aus der Union und auch aus der Regierungspartei FDP.
Linda Teuteberg von der FDP twittert, dass sie Ataman nicht wählen werde. Und CDU-Innenexperte Christoph de Vries spricht sogar davon, dass Ataman Diskriminierung gegen die deutsche Mehrheitsgesellschaft für legitim halte. "Sie ist eine Persönlichkeit, die polarisiert und spaltet."
-
Zuspruch von SPD und Grünen
Dass Ataman provoziert, hat ihr aber auch Zuspruch eingebracht. "Jeder in diesem Land hat einen Bezug zum Thema Diskriminierung", sagt die SPD-Politikerin Sawsan Chebli. Deswegen brauche es eine Person, die gegenüber der Politik auch Positionen durchsetzen könne, die nicht unbedingt bequem seien.
-
Offene Briefe von Migrantenorganisationen für und gegen Atamans Wahl
Auch aus den "eigenen" Reihen der Migranten*innen kommt jetzt Kritik. In einem offenen Brief werfen mehr als 30 Persönlichkeiten Ataman Ausgrenzung vor und haben der Ampelkoalition von ihrer Wahl abgeraten. Seyran Ates, Imamin der Ibn-Rushd-Goethe Moschee in Berlin, kritisiert, Ataman messe mit zweierlei Maß und sei nicht besonders offen für die Debatte zum politischen Islam, zu Clan-Kriminalität, sogenanntem Ehrenmord oder Zwangsheirat. Ataman diskriminiere die Mehrheitsgesellschaft, während sie gleichzeitig selbst genervt sei, wenn man sie nach ihrer Herkunft frage, so Ates.
Doch Ataman hat auch Unterstützung: Die Vorwürfe gegen sie seien haltlos, sie sei eine kompetente Besetzung, schreiben ebenfalls in einem offenen Brief mehr als 20 migrantische Organisationen wie die Türkische Gemeinde.
- Rassismus
Rassismus ist zum Dauerthema der internationalen Debatten geworden. Was bedeutet Rassismus und wie entsteht er? Hintergründe und Nachrichten zum Thema bei ZD...
In ihrem Buch "Ich bin von hier - Hört auf zu fragen!" hatte Ataman sich darüber beschwert, sich ständig zu ihrer Herkunft erklären zu müssen. Das wirft Fragen auf. Ist die Frage nach der Herkunft bereits rassistisch oder gehört sie in einer diversen Gesellschaft nicht auch zum Alltag? Mit diesen und anderen Fragen muss sich eine künftige Antidiskriminierungsbeauftragte auseinandersetzen.
Ataman um Schadensbegrenzung bemüht
Wie weit darf sie dabei gehen? Debatten anstoßen, provozieren - ja. Ausgrenzen und beleidigen - nein. Ataman bemüht sich inzwischen um Schadensbegrenzung, hat das Gespräch mit Bundestagsfraktionen gesucht.
Die Grünen signalisieren Zustimmung, die FDP hat weiter Vorbehalte - auch weil Ataman frühere, polemische Tweets gelöscht haben soll. Ein Gespräch mit der SPD ist geplant.
Seit wann gibt es Rassismus?
Wahl auf Juli verschoben
Atamans Wahl wurde inzwischen auf Juli verschoben. Sie selbst will sich erst nach ihrer Wahl äußern - aus Respekt vor der demokratischen Wahl im Bundestag. Dass die Personalie Ataman einen Koalitionskrach herbeiführen wird, ist unwahrscheinlich. Doch wer wie sie im Amt der Antidiskriminierungsbeauftragten des Bundes gegen Diskriminierung antritt, muss einen Spagat leisten. Klartext reden, unbequem sein - und dennoch versöhnen können. Keine leichte Aufgabe.
-
Mein ZDF - Registrierung
Login mit ARD-Konto
Wenn du bereits ein ARD-Konto angelegt hast, kannst du dich damit hier einloggen.
Mein ZDF – Neues Konto anlegen
Passwort vergessen?
Hinweis: Bitte trage hier die E-Mail-Adresse ein, mit der du dich für dein ZDF-Konto registriert hast.
Uups, die Registrierung ist fehlgeschlagen
Die Aktivierung deines Accounts hat leider nicht geklappt. Möglicherweise ist der Aktivierungslink bereits abgelaufen oder es gibt gerade technische Probleme.
Nochmal versuchenUups!
Die Anmeldung ist im Moment leider nicht möglich. Bitte versuche es zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal.
Sie haben sich mit diesem Gerät ausgeloggt.
Sie haben sich von einem anderen Gerät aus ausgeloggt, Sie werden automatisch ausgeloggt.
Ihr Account wurde gelöscht, Sie werden automatisch ausgeloggt.
Altersprüfung durchführen?
Um Sendungen mit einer Altersbeschränkung zu jeder Tageszeit anzuschauen, kannst du jetzt eine Altersprüfung durchführen. Dafür benötigst du dein Ausweisdokument.
Hinweis!
Du wechselst in den Kinderbereich und bewegst dich mit deinem Kinderprofil weiter.

Datenschutzeinstellungen
An dieser Stelle würden wir dir gerne die Datenschutzeinstellungen anzeigen. Entweder hast du einen Ad-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiviert, welcher dies verhindert, oder deine Internetverbindung ist derzeit gestört. Falls du die Datenschutzeinstellungen sehen und bearbeiten möchtest, prüfe, ob ein Ad-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus. So lange werden die standardmäßigen Einstellungen bei der Nutzung der ZDFmediathek verwendet. Dies bedeutet, das die Kategorien "Erforderlich" und "Erforderliche Erfolgsmessung" zugelassen sind. Weitere Details erfährst du in unserer Datenschutzerklärung.

Datenschutzeinstellungen
An dieser Stelle würden wir dir gerne die Datenschutzeinstellungen anzeigen. Möglicherweise hast du einen Ad/Script/CSS/Cookiebanner-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiviert, welcher dies verhindert. Falls du die Webseite ohne Einschränkungen nutzen möchtest, prüfe, ob ein Plugin oder ähnliches in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus.