Die Ukraine meldet den Einschlag einer russischen Rakete nahe dem Atomkraftwerk Piwdennoukrainsk im Süden des Landes. Alle drei Reaktoren des AKW blieben aber unbeschädigt.
In der Nähe des ukrainischen Atomkraftwerks (AKW) von Piwdennoukrainsk ist nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj eine russische Rakete eingeschlagen. Er warf Russland am Montag die Gefährdung der ganzen Welt vor. "Russland gefährdet die gesamte Welt. Wir müssen es stoppen, solange es nicht zu spät ist", schrieb er in den sozialen Netzwerken.
Stromleitungen und Fensterscheiben zerstört
Das betroffene Atomkraftwerk liegt knapp 300 Kilometer südlich der Hauptstadt Kiew. Im Betrieb befinden sich drei Reaktoren mit einer Nettoleistung von 2.850 Megawatt. Auch der staatliche Atomkraftwerksbetreiber Energoatom berichtete von einem Raketenangriff auf das Industriegelände beim AKW. Dabei seien drei Hochspannungsleitungen und eine Anlage des nahen Wasserkraftwerks beschädigt worden.
Der Beschuss habe um kurz nach Mitternacht Ortszeit stattgefunden. In dem AKW-Gebäude selbst seien mehr als 100 Fenster durch die Druckwelle zerstört worden. Der Konzern veröffentlichte Fotos von einem Krater mit vier Metern Durchmesser und zwei Metern Tiefe. Es seien keine Menschen zu Schaden gekommen.
Spurensuche vor Ort – droht eine atomare Katastrophe?
Das AKW ist unter Kontrolle der ukrainischen Regierung. Energoatom hatte mehrfach auf die Gefahr durch überfliegende russische Raketen hingewiesen.
Angst vor Katastrophe auch am AKW Soporischschja
Der wiederholte Beschuss der Atomanlagen des von russischen Truppen besetzten Kernkraftwerks Saporischschja löst seit Wochen international Besorgnis vor einer Atomkatastrophe aus. Russland und die Ukraine machten sich gegenseitig für den Beschuss verantwortlich.
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