Nach monatelangen Verhandlungen steht ein Atomabkommen mit dem Iran laut dem EU-Außenbeauftragten Josep Borrell kurz bevor. Es soll den Iran daran hindern, eine Atomwaffe zu bauen.
Monatelang wurde über eine Wiederbelebung des Atomabkommens mit dem Iran verhandelt - nun stehe ein Abschluss kurz bevor. Laut dem EU-Außenbeauftragten Josep Borrell sei es eine "Angelegenheit von Tagen".
"Wir sind sehr nahe dran, aber es gibt noch einige offene Fragen", sagte Borrell über den Status der Atomgespräche. Derweil bestätigte der Iran, dass eine Streichung der iranischen Revolutionsgarden von der US-Liste der Terrororganisationen weiterhin Gegenstand von Verhandlungen sei.
Der EU-Gesandte Enrique Mora und der iranische Chefunterhändler Ali Bagheri kommen laut einem Bericht der iranischen Nachrichtenagentur Irna heute in Teheran zusammen. Mora teilte auf Twitter mit, dass er daran arbeiten werde, "die verbleibenden Lücken" zwischen den Positionen der verschiedenen Parteien zu schließen.
Westen weitgehend einverstanden mit Forderungen von Teheran
Borrell erklärte, dass der Westen "zu 95 Prozent" einverstanden mit den Forderungen Teherans sei. "Aber die restlichen fünf Prozent sind kritisch", betonte er. Sollte das Abkommen nicht zustande kommen, wäre er "sehr enttäuscht".
Der iranische Außenminister Hossein Amir-Abdollahian sagte in einem TV-Interview, dass die Frage des Umgangs mit den Revolutionsgarden "definitiv Teil unserer Verhandlungen" sei. "Wir haben mit den Amerikanern diesbezüglich Nachrichten ausgetauscht", fügte er hinzu.
Hintergrund des Abkommens: Keine Atomwaffen im Iran
An den Gesprächen über eine Wiederbelebung des Atomabkommens mit dem Iran sind Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Russland und China beteiligt. Die USA nehmen indirekt daran teil. Der damalige US-Präsident Donald Trump hatte den Pakt 2018 aufgekündigt.
Das Abkommen soll den Iran daran hindern, eine Atomwaffe zu bauen. Im Gegenzug sollen die gegen Teheran verhängten Sanktionen wieder aufgehoben werden. Zeitgleich mit den Gesprächen der letzten Tage haben die mit dem Iran alliierten Huthi-Rebellen im Jemen nach eigenen Angaben am Samstag die Angriffe auf Saudi-Arabien eingestellt und einen einseitigen, dreitägigen Waffenstillstand angeboten.