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Sipri-Institut : Rüstungsausgaben auf Rekordhoch

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Aufgerüstet haben laut dem Stockholmer Friedensforschungsinstut Sipri vor allem asiatische und europäische Staaten, inklusive Russland. Spitzenreiter aber bleiben die USA.

Die globalen Rüstungsausgaben haben Friedensforschern zufolge einen Rekordwert erreicht. Weltweit investierten Staaten im vergangenen Jahr 2.113 Milliarden US-Dollar (etwa 1.956 Milliarden Euro) in ihre Streitkräfte und damit so viel wie nie zuvor, teilte das Sipri-Institut in Stockholm mit.

Das entspricht einem Anstieg von 0,7 Prozent im Vergleich zu 2020 und einem Plus von zwölf Prozent verglichen mit dem Jahr 2012. Damit wuchsen die weltweiten Militärausgaben trotz Corona-Pandemie das siebte Jahr in Folge. Am stärksten haben die USA, China, Indien, Großbritannien und Russland aufgerüstet. Zusammen stehen die fünf Länder für 62 Prozent der globalen Militärinvestitionen. Deutschland belegt hinter Frankreich Platz sieben.

Das ist der höchste Wert, den wir je hatten.
Sipri-Experte Diego Lopes da Silva, Sipri-Experte

Russland rüstete dabei vor seinem Einmarsch in die Ukraine massiv auf. Die Militärausgaben Moskaus stiegen um 2,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr - auf 65,9 Milliarden Dollar.

Russlands Ausgaben "viel höher als der Weltdurchschnitt"

Die Verteidigungsausgaben machten 4,1 Prozent des russischen Bruttoinlandsprodukts (BIP) aus, was "viel höher als der Weltdurchschnitt" sei, betonte Lopes da Silva. Moskau wurde damit zum fünftgrößten Ausgabenstaat der Welt.

Der Zeitpunkt für die Lieferung schwerer Waffen sei gekommen, da die Ukrainer noch "die Zeit hätten, ihre Soldaten an diesem Material zu trainieren", so Grünen-Politiker Hofreiter.

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Die hohen Öl- und Gaseinnahmen hätten dem Land geholfen, seine Militärausgaben zu erhöhen, fügte der Experte hinzu. Gegen Ende des Jahres habe Russland einen starken Anstieg der Ausgaben verzeichnet.

Lopes da Silva: "Dies geschah, als Russland Truppen an der ukrainischen Grenze aufstellte, was natürlich der Invasion in der Ukraine im Februar vorausging." Ob Russland in der Lage sein wird, seine Ausgaben aufrechtzuerhalten, sei aufgrund der Sanktionswelle, die der Westen als Reaktion auf den Krieg in der Ukraine verhängt hat, schwer vorherzusagen, so Lopes da Silva weiter.

Auch Ukraine hat seit der Krim-Annexion aufgerüstet

Es gebe jetzt noch härtere Sanktionen als damals nach der Annexion der Krim 2014, "aber wir haben auch höhere Energiepreise, die Russland helfen könnten, die Militärausgaben auf diesem Niveau zu halten".

Auf der anderen Seite sind die Militärausgaben der Ukraine seit der Annexion der Krim um 72 Prozent gestiegen. Im Jahr 2021 gingen die Ausgaben zwar um über acht Prozent auf 5,9 Milliarden Dollar zurück, machten aber immer noch 3,2 Prozent des ukrainischen BIP aus.

Weiterer Anstieg von Ausgaben in Europa erwartet

Auch Nato-Staaten erhöhten ihre Ausgaben. Acht Mitglieder des Verteidigungsbündnisses haben die angestrebten zwei Prozent des BIP an Militärausgaben erreicht. Angesichts des Ukraine-Krieges erwartet Lopes da Silva einen weiteren Anstieg der Ausgaben in Europa.

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Deutschland auf Platz drei in der Region

Deutschland gab im Jahr 2021 56,0 Milliarden Dollar für seine Verteidigung aus, was 1,3 Prozent des BIP entspricht. Damit liegt die Bundesrepublik auf Platz drei im Ausgabenranking der Staaten Mittel- und Westeuropas.

Die Militärausgaben sanken dennoch im Vergleich zu 2020 aufgrund der Inflation um 1,4 Prozent. Im Zehn-Jahres-Zeitraum stiegen Deutschlands Militärausgaben hingegen um 24 Prozent.

USA bleiben Spitzenreiter, China folgt

Die USA gaben zwar mit 801 Milliarden Dollar (740 Milliarden Euro) weltweit am meisten für die Verteidigung aus. Prozentual gingen die Ausgaben entgegen dem globalen Trend und aufgrund der Inflation aber um 1,4 Prozent im Vergleich zum Jahr 2020 zurück.

China, das mit geschätzten 293 Milliarden Dollar die zweitgrößten Militärausgaben der Welt tätigt, steigerte seine Ausgaben um 4,7 Prozent. Es verzeichnete damit das 27. Jahr in Folge einen Ausgabenanstieg.

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