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"Made in China" 2025:China auf dem Weg zur Hightech-Supermacht
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Peking will die Weltspitze mit Hightech "Made in China" dominieren: 5G, Drohnen, Roboter, Künstliche Intelligenz. Worauf sich Europa einstellen muss.
Chinesische Apps wie Temu, Shein, Rednote, Capcut oder die KI- Applikation DeepSeek sind schon überall. Bei den Autoexporten hat die Volksrepublik Industrienationen wie Deutschland und Japan als Nummer eins abgelöst. Drohnen des Unternehmens DJI dominieren den Weltmarkt mit 70 Prozent.
China beherrscht die Lieferkette der Solarindustrie zu rund 90 Prozent, ist Weltmarktführer beim 5G-Mobilfunk und kann jedes Jahr zweihundertmal mehr Schiffe bauen als die USA. Jetzt sollen menschenähnliche Roboter und autonom fahrende Autos in Massen produziert werden. Der Westen droht bei Zukunftstechnologien abgehängt zu werden.
Umbau zum Hightech-Giganten seit Jahren geplant
Chinas rasanter Aufstieg Richtung Hightech-Supermacht war von der Staatsführung genau geplant. Vor zehn Jahren, im März 2015, verabschiedete der Nationale Volkskongress in Peking, Chinas Scheinparlament, das Programm "Made in China 2025". Die ehemalige "Werkbank der Welt" sollte umgebaut werden zu einem modernen Industrieland.
Vorgegebenes Ziel war es, in zehn Schlüsselindustrien Weltmarktführer zu werden. Von den minutiös aufgelisteten gut 250 Einzelzielen sind laut chinesischen Medien heute bereits 86 Prozent erfüllt.
Verkauf von E-Autos boomt
Vorgabe von "Made in China" war es etwa, bis 2025 jedes Jahr drei Millionen Elektro-Autos und Hybride zu verkaufen. Das Ziel wurde übererfüllt. Die chinesischen Autobauer verkauften im vergangenen Jahr mehr als 12 Millionen Fahrzeuge. Allein BYD schaffte vier Millionen Stück. Der chinesische Konzern bietet E-Autos innerhalb Chinas schon ab umgerechnet 8.000 Euro an.
Robotik: Vom Chip bis zum Design aus China
Auch Robotik-Firmen schießen in China gerade wie Pilze aus dem Boden - mit staatlicher Förderung wie Subventionen, Steuervorteilen und günstigen Krediten. Die Industriepolitik ist ähnlich wie bei Solarpaneelen oder E-Autos: Überinvestition, Überproduktion, Überkapazitäten. So können Produkte zu günstigen Dumping-Preisen auf dem Weltmarkt verkauft werden.
"In China können wir die gesamte inländische Wertschöpfungskette - von der Chip-Herstellung über das Modul-Design bis hin zu Software und Algorithmen - abdecken", erklärt der Gründer des Robotik-Unternehmens EncoSmart Technology in Peking den Standortvorteil.
Die Unternehmen in China arbeiten bei Innovationen und bei der Produktion im Vergleich zu ausländischen viel effizienter zusammen. Das ist ein großer Vorteil.
Chen Zhen, Gründer Robotik-Unternehmen EncoSmart Technology
Roboterhersteller in Europa werden weniger
Chinesische Roboter drängen bereits auf den europäischen Markt. Es gebe nicht mehr viele Roboterhersteller in Deutschland und Europa, so der deutsche Roboterexperte Mladen Milicevic.
Wir haben Start-ups, die kann man vielleicht an einer Hand abzählen. Wir haben unseren größten Roboterhersteller KUKA nach China verkauft.
Mladen Milicevic, Roboter-Vergleichsplattform "Unchained Robotics"
Ziel : "Made in China" soll Nummer eins weltweit sein
"Made in China 2025" war nicht in allen Punkten erfolgreich: Vor allem bei Hochleistungschips, bei smarten Landmaschinen und neuen Materialien konnten die vorgegebenen Ziele noch nicht erreicht werden.
Doch das Industrieprogramm ist mit diesem Jahr nicht vorbei. Das Ziel der Staatsführung in Peking ist klar vorgegeben: Die Volksrepublik soll an den USA vorbeiziehen und bis 2049, zum 100. Gründungstag, Hightech-Supermacht Nummer eins sein.
Quelle: dpa
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