Selenskyj: Europa muss 200.000 Friedenssoldaten stellen
Debatte um Stationierung:Selenskyj: 200.000 Friedenssoldaten aus der EU
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Präsident Selenskyj fordert 200.000 Soldaten für eine europäische Friedenstruppe in der Ukraine. Europa soll Verantwortung übernehmen, während Trump eine andere Lösung sucht.
Viele wichtigen Staatsoberhäupter der westlichen Welt sind diese Woche in Davos - beim Weltwirtschaftsforum. Es geht um die Zukunft des Planeten und ein Topthema: Donald Trump. 21.01.2025 | 2:32 min
Im Falle einer Stationierung von Friedenstruppen in der Ukraine werden dafür nach Einschätzung von Präsident Wolodymyr Selenskyj mindestens 200.000 Soldaten benötigt.
Selenskyj sagte beim Weltwirtschaftsforum in Davos, als er nach der von europäischen Politikern diskutierten Friedensmission befragt wurde:
Von allen Europäern? 200.000, das ist das Minimum. Das ist das Minimum, sonst ist es gar nichts.
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Wolodymyr Selenskyj, Ukraines Präsident
Trump will keine US-Soldaten in Ukraine entsenden
Der französische Präsident Emmanuel Macron hatte in der europäischen Diskussion für die Zeit nach einem Waffenstillstand im Krieg Russlands gegen die Ukraine Friedenstruppen ins Spiel gebracht.
Der neue US-Präsident Donald Trump hatte allerdings schon vor Amtsantritt Insidern zufolge klar gemacht, dass er keine US-Soldaten für die Sicherheit der Ukraine entsenden würde. Die Europäer müssten eine Friedenstruppe alleine stellen.
Beim EU-Gipfel im Dezember drängte Selenskyj auf Zusammenarbeit mit Trump, um Putin zu stoppen.20.12.2024 | 2:21 min
Den Hauptteil eines solchen Einsatzes müssten wohl die großen europäischen Staaten wie Frankreich, Deutschland, Italien, Polen und Großbritannien bilden, hatte es in den Kreisen geheißen.
Trump hatte in den Monaten vor seinem Amtsantritt am Montag angekündigt, er werde den Krieg in der Ukraine umgehend beenden. Offen blieb, wie er das erreichen will.
Soll die Ukraine drei Milliarden Euro zusätzliche Hilfen aus Deutschland bekommen?19.01.2025 | 4:02 min
Von der Leyen: Ukraine muss unabhängiges Land bleiben
In der Ukraine und in europäischen Ländern herrscht die Sorge, dass angesichts des völkerrechtswidrigen russischen Angriffskriegs ein Waffenstillstand auf Kosten der Ukraine gehen könnte. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagte in Davos:
Es ist wichtig, dass die Ukraine ein unabhängiges Land bleibt und selbst über ihr Territorium entscheidet.
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Ursula von der Leyen, EU-Kommissionspräsidentin
Die Ukraine und Russland werben um weitere Unterstützung. Dazu Armin Coerper und Elmar Theveßen.16.01.2025 | 12:04 min
Selenskyj sagte, die Ukraine werde einer russischen Forderung nach einer drastischen Reduzierung ihrer Streitkräfte nicht nachkommen. Er rechne damit, dass der russische Präsident Wladimir Putin von der Ukraine verlangen werde, ihre Streitkräfte auf ein Fünftel zu verkleinern. "Das ist das, was er will. Wir werden nicht zulassen, dass das passiert", sagte Selenskyj.
Treffen von Selenskyj und Trump ist geplant
Selenskyj nahm auch Bezug auf Trumps Forderung, die Nato-Staaten sollten statt des bisher vereinbarten Ziels von zwei Prozent des BIP fünf Prozent für Verteidigung ausgeben. "Wenn fünf Prozent des BIP für die Verteidigung aufgewendet werden müssen, dann ist das eben so", sagte Selenskyj.
Donald Trump will den Ukraine-Krieg so schnell wie möglich beenden. Dem neuen US-Präsidenten zufolge ist Kiew bereit für ein Abkommen, mit Putin wolle er bald reden.21.01.2025 | 0:21 min
Eine Zusammenkunft Selenskyjs mit Trump ist nach Angaben des ukrainischen Präsidenten geplant. Die Ukraine bereite ein Treffen vor, einen Termin gebe es aber noch nicht.
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Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.