Ukraine: Seltene Erden für militärische Hilfe der USA

    Selenskyj schlägt Trump Deal vor:Ukraine bietet seltene Erden für US-Hilfe an

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    Der ukrainische Präsident Selenskyj bietet den USA Zugang zu seltenen Erden. Im Gegenzug benötige die Ukraine aber weitere militärische Unterstützung und Sicherheitsgarantien.

    Wolodymyr Selenskyj und Donald Trump
    Wolodymyr Selenskyj und Donald Trump könnten einen Deal machen: Mineralien gegen Militärhilfe. (Archiv)
    Quelle: dpa

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will den USA Zugang zu seltenen Erden im Gegenzug für militärische Hilfen und Sicherheitsgarantien anbieten. Weniger als 20 Prozent der Bodenschätze, darunter etwa die Hälfte der seltenen Erden, seien in Regionen, die nicht von Russland erobert worden seien, sagte der Präsident in einem am Freitag veröffentlichten Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters.
    "Die Amerikaner haben am meisten geholfen, also sollten die Amerikaner auch am meisten verdienen. Und sie sollten diese Priorität haben", sagte Selenskyj. Darüber würde er gerne mit US-Präsident Donald Trump sprechen. Trump, der bereits Interesse an ukrainischen Bodenschätzen gezeigt hat, plant kommende Woche mit Selenskjy zu telefonieren. Auch ein persönliches Treffen steht im Raum.
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    Große Vorkommen an Titan und Uran

    Seltene Erden sind wichtig für die Herstellung von Hochleistungsmagneten, Elektromotoren und Unterhaltungselektronik. Selenskyj warnte, Russland könnte diese Ressourcen seinen Verbündeten Nordkorea und Iran zukommen lassen. Beide Staaten sind eingeschworene Feinde der USA.
    Selenskyj entrollte während des Interviews auf einem Tisch im Kiewer Präsidialamt eine Karte, auf der zahlreiche Mineralienvorkommen verzeichnet waren. Ein breiter Streifen im Osten war als Lagerstätte für seltene Erden gekennzeichnet. Der Präsident sagte, die Ukraine verfüge über Europas größte Reserven an Titan, das für die Luft- und Raumfahrtindustrie unentbehrlich ist, und an Uran, das für Kernenergie und Waffen verwendet wird.
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    Selenskyj hofft auf Partnerschaft

    Der Präsident betonte, er schlage nicht vor, die Ressourcen zu verschenken. Sein Plan sei eine für beide Seiten vorteilhafte Partnerschaft. In der Vergangenheit hat die Ukraine neben Waffenlieferungen auch Sicherheitsgarantien der USA als Voraussetzung für einen Frieden mit Russland genannt. Trump hatte im Wahlkampf versprochen, den Krieg im Handumdrehen zu beenden und die Waffenhilfen der Vorgängerregierung unter Joe Biden massiv kritisiert.
    "Wenn wir über ein Abkommen sprechen, dann lassen Sie uns ein Abkommen schließen, wir sind nur dafür", sagte Selenskyj und betonte, dass die Ukraine Sicherheitsgarantien als Teil einer Einigung benötige.
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    Quelle: Reuters, ZDF

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