Wolodymyr Selenskyj und Donald Trump könnten einen Deal machen: Mineralien gegen Militärhilfe. (Archiv)
Quelle: dpa
Der ukrainische Präsident
Wolodymyr Selenskyj will den USA Zugang zu seltenen Erden im Gegenzug für militärische Hilfen und Sicherheitsgarantien anbieten. Weniger als 20 Prozent der Bodenschätze, darunter etwa die Hälfte der seltenen Erden, seien in Regionen, die nicht von Russland erobert worden seien, sagte der Präsident in einem am Freitag veröffentlichten Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters.
"Die Amerikaner haben am meisten geholfen, also sollten die Amerikaner auch am meisten verdienen. Und sie sollten diese Priorität haben", sagte Selenskyj. Darüber würde er gerne mit US-Präsident
Donald Trump sprechen. Trump, der bereits Interesse an ukrainischen Bodenschätzen gezeigt hat, plant kommende Woche mit Selenskjy zu telefonieren. Auch ein persönliches Treffen steht im Raum.
In der Ukraine rücken Putins Truppen systematisch vor. Gleichzeitig knüpft Trump weitere US-Militärhilfen an Rohstofflieferungen aus der Ukraine. Die Analyse bei ZDFheute live.05.02.2025 | 31:50 min
Große Vorkommen an Titan und Uran
Seltene Erden sind wichtig für die Herstellung von Hochleistungsmagneten, Elektromotoren und Unterhaltungselektronik. Selenskyj warnte, Russland könnte diese Ressourcen seinen Verbündeten
Nordkorea und
Iran zukommen lassen. Beide Staaten sind eingeschworene Feinde der USA.
Selenskyj entrollte während des Interviews auf einem Tisch im Kiewer Präsidialamt eine Karte, auf der zahlreiche Mineralienvorkommen verzeichnet waren. Ein breiter Streifen im Osten war als Lagerstätte für seltene Erden gekennzeichnet. Der Präsident sagte, die Ukraine verfüge über Europas größte Reserven an Titan, das für die Luft- und Raumfahrtindustrie unentbehrlich ist, und an Uran, das für Kernenergie und Waffen verwendet wird.
Nach der Trumps Amtseinführung sind die Ukrainer voller Hoffnung und Bangen, wie es nun weitergeht.04.02.2025 | 9:10 min
Selenskyj hofft auf Partnerschaft
Der Präsident betonte, er schlage nicht vor, die Ressourcen zu verschenken. Sein Plan sei eine für beide Seiten vorteilhafte Partnerschaft. In der Vergangenheit hat die Ukraine neben Waffenlieferungen auch Sicherheitsgarantien der USA als Voraussetzung für einen Frieden mit Russland genannt. Trump hatte im Wahlkampf versprochen, den Krieg im Handumdrehen zu beenden und die Waffenhilfen der Vorgängerregierung unter Joe Biden massiv kritisiert.
"Wenn wir über ein Abkommen sprechen, dann lassen Sie uns ein Abkommen schließen, wir sind nur dafür", sagte Selenskyj und betonte, dass die Ukraine Sicherheitsgarantien als Teil einer Einigung benötige.
Aktuelle Meldungen zu Russlands Angriff auf die Ukraine finden Sie jederzeit in unserem Liveblog:
Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.
Quelle: Reuters, ZDF