Trump will kein weiteres TV-Duell: Was steckt dahinter?

    Kein weiteres TV-Duell mit Harris:Was steckt hinter Trumps "NO"?

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    von Claudia Bates
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    Die Demokraten fordern Trump heraus zu einer weiteren TV-Debatte, doch er lehnt ab. Eine riskante Strategie - für beide Seiten.

    Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung in Tucson
    Der US-Präsidentschaftskandidat Trump hat einer zweiten Debatte mit Rivalin Harris nicht zugestimmt. Harris erklärte, ein weiteres TV-Duell abhalten zu wollen.13.09.2024 | 0:18 min
    "ES WIRD KEINE DRITTE DEBATTE GEBEN!", schreibt Donald Trump in - wie so oft - Großbuchstaben in seinem Netzwerk Truth Social. In der Boxwelt, so Trump weiter, würden die geschlagenen Kämpfer rufen: "Ich verlange Revanche." So sei es auch bei der Debatte. Kamala Harris sei bitter geschlagen worden.
    CBS-Journalistin teilt Trumps Post
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    Experten sahen Harris vorne

    Dass er weiß, dass es nicht so war, zeigt sein Auftritt vor Journalisten unmittelbar nach der Debatte. Er kam persönlich in den sogenannten "Spin Room", wo normalerweise nur Vertreter der Kandidaten versuchen, dem Auftritt ihren "Spin", den gewünschten Dreh, zu geben.
    Auch konservative Kommentatoren sahen seine Vorstellung kritisch und woher Trump die Zahl hat, dass eine Umfrage nach der Debatte zeige, er habe 92 zu 8 gewonnen, weiß niemand. In einer Blitzumfrage von CNN waren 63 Prozent der Zuschauer der Meinung, dass Harris ihm überlegen war.
    Auch dass Trump sofort die Moderatoren der Debatte angriff, einseitig für Harris gewesen zu sein - wie immer, wenn es nicht gut für ihn lief -, ist nicht gerade ein Zeichen von Selbstbewusstsein.
    Schaltgespräch Slomka - Bates
    "Trump wurde wütend und laut", so ZDF-Korrespondentin Bates zur TV-Debatte der US-Präsidentschaftskandidaten Harris und Trump. Harris ließ sich "nicht aus dem Konzept bringen".11.09.2024 | 2:54 min

    Trump als "ängstliches Hühnchen"

    Wenig überraschend also, dass Trump jetzt eine weitere Debatte ablehnt, nachdem er vor 67 Millionen TV-Zuschauern eine peinliche Niederlage erlitten hat.
    Mit der Absage macht er sich allerdings angreifbar, denn die Demokraten stellen ihn voller Häme als Feigling dar, als "Chicken" und so sind die Sozialen Netzwerke voller Bilder von Donald Trump, der gerne ein Bild von Stärke und Selbstbewusstsein vermittelt, als ängstliches Hühnchen. Harris' Wahlkampfberater David Plouffe verspottet Trump auf "X" als "Chicken Man".
    Präsidentschaftskandidaten Kamala Harris und Donald Trump diskutieren im Rahmen einer Wahldebatte
    90 Minuten duellierten sich US-Vizepräsidentin Harris und Herausforderer Trump live im TV. Wie traten sie auf? Mit welchen Themen? Am Ende behielt Kamala Harris die Oberhand.11.09.2024 | 2:52 min

    Strategie ist für Demokraten riskant

    Und genau darum geht es den Demokraten auch bei ihrem etwas vergifteten Angebot. Es war klar, dass Trump erstmal kein Interesse an einer weiteren Debatte haben kann und so gab die Aufforderung ihnen die Chance, ihn öffentlich als Angsthase darzustellen, der vor Harris kneift.
    Eine Strategie, die auch für die Demokraten selbst riskant ist. Denn sollte Trump sich doch auf eine weitere Debatte einlassen, dann wohl nur bei seinem Lieblingssender Fox mit ausgewählten und ihm gewogenen Moderatoren. Namen dafür hatte er bereits genannt. Sollte Harris nicht einwilligen, kann Trump den Spieß ganz einfach umdrehen.
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    Trump liegt bei bestimmten Themen noch vorn

    Ohnehin ist fraglich, welchen Einfluss die Debatte hat, denn auch danach liegt Trump bei sehr wichtigen Themen in der Wählergunst vorn. Eine Umfrage von YouGov zeigt, dass eine Mehrheit der Befragten zwar meint, dass Harris die Debatte gewonnen hat, aber sie trauen Trump bei den Themen Wirtschaft, Inflation und Einwanderung deutlich mehr zu als Harris. Obwohl die letzte Debatte also schlecht für Trump gelaufen ist, braucht er keine neue, um ein Massenpublikum zu überzeugen.
    Aber das letzte Wort vor den US-Wahlen ist vielleicht - trotz Trumps Statement in Großbuchstaben - ohnehin noch nicht gesprochen. Seine Berater hoffen wohl heimlich, so berichtet die Washington Post, dass er an keiner Debatte mehr teilnimmt, seien sich aber nicht sicher. Eine frühere Sprecherin Trumps, Alyssa Farah Griffin, meint auf CNN: "Ich kann mir vorstellen, dass wenn in den letzten Wochen die Sache noch eng ist, er denken wird, dass er einen großen Moment braucht, um im Wettbewerb gegen sie zu bleiben."
    Vielleicht also ist Trumps Absage nicht in Stein gemeißelt, sondern ein Auftakt für Verhandlungen über eine Debatte zu seinen Bedingungen.
    Claudia Bates ist Korrespondentin im ZDF-Studio Washington.

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    Quelle: ZDF

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