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FAQ
Weltweit höhere US-Zölle:Welche Länder die Zölle besonders hart treffen
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Die neuen Zoll-Pläne von Donald Trump legen Zölle für Länder auf der ganzen Welt fest. Was das für die Handelspartner der USA bedeutet und wie es jetzt weitergeht.
Wochenlang hatte US-Präsident Donald Trump mit einem umfassenden XXL-Zollpaket gedroht. Schon die Ankündigungen riefen weltweit Besorgnis hervor - auch in Deutschland und in der Europäischen Union. Nun hat Trump seine beispiellosen Pläne präsentiert.
Was hat Trump angekündigt?
Die USA belegen ab Samstag Einfuhren aus aller Welt pauschal mit Zöllen von zehn Prozent. Außerdem kündigte die US-Regierung einen komplexen Mechanismus an, der für viele Länder höhere Zölle vorsieht. Dieser wird ab dem 9. April gelten. Ein Berater Trumps bezeichnete diese Länder als "schlimmste Übeltäter". Gemeint sind solche Länder, mit denen die Vereinigten Staaten nach Auffassung der US-Regierung ein besonders großes Handelsdefizit haben.
US-Zölle: Diese Länder trifft es am härtesten
ZDFheute Infografik
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Die Antworten sollen wechselseitige Zölle sein - also ein Prinzip der Gegenseitigkeit. Ihre Argumentation: Viele Länder erschwerten den Import von US-Produkten, das könne man sich nicht länger bieten lassen. Ein Berater Trumps sagte:
Die Idee ist, dass wir andere Länder so behandeln, wie sie uns behandeln.
Trump-Berater
Washington bezieht sich dabei nicht nur auf Zölle, sondern zieht auch Handelshemmnisse wie Subventionen, strenge Einfuhrvorgaben, Diebstahl geistigen Eigentums und Währungsmanipulation in ihre Kalkulation mit ein. Diese Barrieren seien "weit schlimmer" als die eigentlichen Zölle, heißt es aus dem Weißen Haus.
Die US-Regierung hat nun für jedes Land einen Prozentsatz ermittelt, der sowohl Zölle als auch diese anderen Handelshemmnisse abbilden soll. Daraus leitet sich dann der entsprechende Zoll auf Importe aus diesen Ländern ab.
Was heißt das für Deutschland und die EU?
Für die Europäische Union bedeuten Trumps Ankündigung, dass Exporte ihrer Mitgliedsländer in die Vereinigten Staaten ab kommender Woche mit einem Zoll von 20 Prozent belegt werden. Deutschland als drittgrößte Volkswirtschaft der Welt ist in der Zoll-Liste des Weißen Hauses nicht einzeln aufgeführt, sondern fällt unter die Bestimmungen für die EU.
Nach der Rechnung der US-Regierung verhängt die EU Zölle in Höhe von 39 Prozent auf US-Importe - dabei sollen alle Handelshemmnisse berücksichtigt sein. Wie genau die US-Regierung diesen Wert ermittelt hat, ist unklar. Die EU selbst gibt an, dass es aus technischen Gründen schwer sei, einen absoluten Wert zu ermitteln, da sich ein Durchschnitt auf sehr unterschiedliche Weise berechnen lasse.
"Legt man jedoch den tatsächlichen Warenhandel zwischen der EU und den USA zugrunde, so liegt der durchschnittliche Zollsatz in der Praxis auf beiden Seiten bei etwa einem Prozent", betont die EU-Kommission.
Für welche Länder gelten besonders hohe Einfuhrgebühren?
Einige Länder treffen die neuen Zölle besonders hart. Teilweise werden sehr kleine Handelspartner stark abgestraft, etwa Krisenländer wie Syrien und Myanmar. Die härtesten Strafzölle von je 50 Prozent treffen den afrikanischen Kleinstaat Lesotho und ein französisches Überseegebiet, die Inselgruppe Saint-Pierre und Miquelon. Russland taucht auf der Liste nicht auf.
Neue Zölle der USA für ausgewählte Länder
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Wie geht es jetzt weiter?
Präsident Trump hat einen nationalen Notstand ausgerufen. Als Grund nennt die US-Regierung wirtschaftliche und sicherheitspolitische Risiken angesichts der Handelsdefizite mit anderen Ländern.
Auf die Frage, ob die betroffenen Länder die Zölle noch verhindern oder mindern könnten, entgegnete ein Trump-Berater:
Das ist keine Verhandlung, das ist ein nationaler Notstand.
Trump-Berater
Er machte klar, dass andere Länder nicht einfach niedrigere Zölle auf US-Importe ankündigen könnten, um Zollerleichterungen seitens der USA zu erreichen. Als Grund nannte er die anderen Handelshemmnisse, welche die USA benachteiligen würden.
Das Weiße Haus teilt dazu mit: "Die Zölle bleiben in Kraft, bis Präsident Trump feststellt, dass die durch das Handelsdefizit und die zugrunde liegende ungleiche Behandlung verursachte Bedrohung beseitigt, gelöst oder gemindert wurde."
Quelle: dpa
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Quelle: dpa
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