Drohnenangriff auf Moskau aus Ukraine: Tote und Brände

Schäden durch Drohnen in Moskau:"Massive" Luftangriffe aus Ukraine

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Die Ukraine hat in der Nacht Russland mit Hunderten Drohnen angegriffen. Kiew spricht vom "größten Drohnenangriff der Geschichte" auf die russische Hauptstadtregion.

Drohnenangriff auf Moskau
Während in Saudi-Arabien über einen Weg in Richtung Frieden gesprochen wird, zeigt die Ukraine Muskeln. Sie greifen Russland massiv mit Drohnen an. Wie reagiert der Kreml? 11.03.2025 | 2:53 min
Kurz vor wichtigen Gesprächen zwischen ranghohen Vertretern der Ukraine und der USA in Saudi-Arabien ist die russische Hauptstadt Moskau und andere Gebiete Ziel größerer nächtlicher ukrainischer Luftangriffe geworden. Mindestens 337 ukrainische Drohnen wurden nach Angaben des russischen Militärs abgeschossen, davon 91 über der Moskauer Region. 126 Drohnen seien in der an die Ukraine grenzenden Region Kursk abgefangen worden.
Dabei wurden russischen Angaben zufolge mindestens zwei Menschen getötet und 18 verletzt. Angriffe auf das Hunderte Kilometer von der Grenze entfernte Moskau sind seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine vor drei Jahren selten.
ZDF-Korrespondentin Isabella Tümena
Die Verhandlungen über einen Friedensplan für die Ukraine gehen heute mit den USA weiter. Korrespondentin Isabelle Tümena berichtet.11.03.2025 | 1:20 min

Verkehr an mehreren Airports eingestellt

Nach Angaben russischer Behörden wurden mehrere Brände ausgelöst, der Flug- und Zugverkehr in der Region war zwischenzeitlich eingestellt.
"Heute um vier Uhr morgens begann ein massiver Drohnenangriff auf Moskau und das Moskauer Gebiet", teilte der Gouverneur der Region Moskau, Andrej Worobjow, im Kurznachrichtendienst Telegram mit. Betroffen waren dem Gouverneur zufolge die südlichen Moskauer Vororte Leninski und Domodedowo. Der Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin erklärte, mindestens 69 Drohnen seien zerstört worden. Sie hätten in mehreren Wellen die Hauptstadt angeflogen.
ZDF-Korrespondentin Tümena berichtet aus Riad.
Vor heiklen Gesprächen zwischen der Ukraine und den USA ist der ukrainische Präsident Selenskyj in Saudi-Arabien eingetroffen. ZDF-Korrespondentin Tümena berichtet aus Riad. 10.03.2025 | 1:20 min

Schäden an Wohngebäuden und Bahnhof

Auf teils offiziellen Telegram-Konten wurden Videos verbreitet, auf denen mehrere Wohnungsbrände in der Moskauer Region zu sehen sind. In einem mehrstöckigen Gebäude im Bezirk Ramenskoje im Moskauer Gebiet, etwa 50 Kilometer südöstlich des Kremls, wurden nach Angaben des Gouverneurs Worobjow mindestens sieben Wohnungen beschädigt, die Bewohner mussten demnach die Gebäude verlassen.
Schäden wurden auch vom Bahnhof im Bezirk Domodedowo südlich von Moskau gemeldet, der von Drohnentrümmern getroffen wurde, berichtete die Nachrichtenagentur RIA. Im Großraum Moskau leben über 21 Millionen Menschen.
Desaster für Kiew? ZDFheute live
Teile der für die Ukraine strategisch wichtigen Region Kursk wurden von Russland rückerobert. Die Rückschläge könnten ein Desaster für Kiew bedeuten. Die Analyse bei ZDFheute live.10.03.2025 | 26:53 min
Die Gouverneure der Region Rjasan südöstlich der Region Moskau und der Region Belgorod an der Grenze zur Ukraine berichteten ebenfalls von Drohnenangriffen. In mehreren Siedlungen in der Region Belgorod sei die Stromversorgung ausgefallen, teilte der Gouverneur der Region mit.

Treffen in Dschidda - Kiew hofft auf Annäherung

Zu dem Angriff kam es unmittelbar vor dem Treffen einer amerikanischen und ukrainischen Delegation, das für Dienstag in der saudi-arabischen Hafenstadt Dschidda geplant ist. Die Drohnenangriffe auf die Region Moskau sollen Russland nach Angaben Kiews dazu bewegen, einer Waffenruhe in der Luft zuzustimmen.
Mit diesem "Signal" solle Kreml-Chef Wladimir Putin von der Notwendigkeit einer solchen Teil-Waffenruhe überzeugt werden, erklärte der Sprecher des Zentrums für die Bekämpfung von Falschinformationen beim ukrainischen Sicherheits- und Verteidigungsrat, Andrij Kowalenko, am Dienstag. Er sprach vom "größten Drohnenangriff der Geschichte" auf die russische Hauptstadtregion. 
Die Gespräche über Pläne für eine Waffenruhe finden vor dem Hintergrund einer radikalen Kehrtwende der USA in ihrer Ukraine-Politik seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump am 20. Januar statt. Kiew hofft nach Washingtons Annäherung an die Positionen des Kreml auf die Wiederaufnahme der US-Unterstützung für die Ukraine.
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Was erwarten die Menschen in der Ukraine von den aktuellen Verhandlungen in Saudi-Arabien? Gibt es noch Vertrauen in die amerikanischen Bemühungen um ein Kriegsende?10.03.2025 | 3:11 min
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Quelle: dpa, AFP, AP, Reuters

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