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Hilfe für Wiederaufbau:EU unterstützt Palästinenser mit 1,6 Milliarden
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Bei ihrem Treffen in Luxemburg hat die EU-Kommission Hilfen für den Wiederaufbau im Gazastreifen und weiteren Palästinensergebieten beschlossen. Sie sind an Bedingungen geknüpft.
Die EU will den Wiederaufbau und die Resilienz in den palästinensischen Gebieten mit Finanzhilfen von weiteren rund 1,6 Milliarden unterstützen.
"Wir verstärken unsere Unterstützung für das palästinensische Volk", schrieb die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas mit Bezug auf die neuen Hilfen im Onlinedienst X.
Wiederaufbauhilfe und Kredite für Privatwirtschaft
Das Geld werde "zur Stabilisierung des Westjordanlands und des Gazastreifens beitragen", fügte sie hinzu. Die EU werde in "wichtige Infrastrukturen investieren und gleichzeitig humanitäre Hilfe und Unterstützung für Flüchtlinge leisten".
Ausgezahlt werden sollen die Finanzhilfen demnach im Zeitraum von 2025 bis 2027. Knapp 1,2 Milliarden Euro sollen laut EU als Zuschüsse fließen; bis zu 400 Millionen Euro sind als Kredite der Europäischen Investitionsbank zur Unterstützung der palästinensischen Privatwirtschaft vorgesehen.
Rund 620 Millionen Euro aus dem Hilfetopf sollen an die Palästinensische Autonomiebehörde im Westjordanland gehen - für die "dringendsten Bedürfnisse der öffentlichen Verwaltung".
EU-Auszahlungen sind an Reformen geknüpft
Ein Großteil der Auszahlungen solle dabei an Reformen geknüpft sein, unter anderem bei der Demokratisierung und nachhaltigen Haushaltsführung.
Israel, Gazastreifen und Nachbarländer
ZDFheute Infografik
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Rund 576 Millionen Euro sind für konkrete Projekte im Westjordanland, in Ostjerusalem und im Gazastreifen vorgesehen, "sobald die Lage vor Ort dies erlaubt", wie es mit Blick auf den Gaza-Krieg heißt. Im Fokus sollen dabei die Wasser- und Energieversorgung sowie die Infrastruktur liegen.
82 Millionen Euro von dieser Summe sollen pro Jahr an das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA gezahlt werden.
Spitzentreffen zu Zweistaatenlösung
Die EU ist eigenen Angaben zufolge der größte Unterstützer der Palästinenser und stellte im Zeitraum von 2021 bis 2024 rund 1,36 Milliarden Euro zur Verfügung. Mehr als eine Milliarde davon ist den Angaben nach bereits zugeteilt worden.
Bei einem Treffen am Montagabend in Luxemburg von EU und Palästinensern wollen unter anderem die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas und der palästinensische Ministerpräsident Mohammad Mustafa etwa über den Konflikt im Gazastreifen sowie über die Aussichten für Fortschritte bei der Zweistaatenlösung beraten.
Seit 2006 keine demokratischen Wahlen mehr in Gaza
Die letzte Parlamentswahl in den palästinensischen Gebieten fand im Januar 2006 statt; damals siegte die islamistische Hamas. Die vierjährige Legislaturperiode ist seit 2010 abgelaufen. Seitdem gibt es keine demokratisch legitimierte Führung mehr.
Eine Neuwahl wurde mehrmals angekündigt, fand jedoch wegen fortwährender Streitigkeiten zwischen der Fatah-Bewegung im Westjordanland und der Hamas im Gazastreifen nicht statt.
Quelle: dpa
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Quelle: dpa, AFP
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