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Neue Labour-Regierung:Großbritannien will wieder mehr Handel mit EU
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Die neue britische Regierung macht Tempo. Sie will die Zusammenarbeit mit der EU auch beim Warenverkehr vertiefen, kündigt der Handelsminister an. Der Brexit soll aber bleiben.
Jonathan Reynolds, neuer Handelsminister Großbritanniens, bekräftigt den Wunsch nach besseren Beziehungen zu Europa.
Quelle: Imago
Die neue britische Regierung will in Handelsfragen enger mit der EU zusammenarbeiten, schließt aber eine Umkehr des Brexits aus. Großbritannien und die Europäische Union hätten beispielsweise dieselben Lebensmittelstandards, sagte der zuständige Minister für Handel und Wirtschaft, Jonathan Reynolds, dem Sender Sky News.
Wenn wir mehr Whisky und Lachs auf einem für uns so wichtigen Markt verkaufen können, dann sollten wir solche Möglichkeiten ausloten.
Jonathan Reynolds, Handelsminister Großbritannien
Reynolds kritisiert Tory-Handelspolitik
Der Politiker der sozialdemokratischen Labour-Partei machte die konservative Vorgängerregierung für Probleme im bilateralen Handel verantwortlich. "Um ehrlich zu sein, liegt es sehr im nationalen Interesse Großbritanniens, eine Beziehung zu Europa aufzubauen, die nicht von der internen Politik der konservativen Partei bestimmt wird", sagte Reynolds.
Gespräch zwischen Baerbock und Lammy
Am Samstag hatten sich bereits die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und der neue britische Außenminister David Lammy in Berlin zu Gesprächen getroffen. "Wir prüfen mit der neuen britischen Regierung, wie das Vereinigte Königreich auch wieder näher an die EU heranrücken kann", hieß es dazu vom Auswärtige Amt.
EU-Diplomaten und deutsche Wirtschaftsvertreter kritisierten die Starrköpfigkeit der abgewählten Regierung. Reynolds deutete nun "vernünftige, pragmatische" Lösungen an, etwa bei der gegenseitigen Anerkennung beruflicher Qualifikationen oder Visaregeln für Künstler und Musiker. Es mache Sinn, solche Hürden zu beseitigen.
Keine Rückkehr in die EU geplant
Eine Rückkehr in die EU schloss der Wirtschaftsminister jedoch trotz Ausbau der Handelsbeziehungen nachdrücklich aus.
Wir sind nicht offen für die Freizügigkeit von Personen, das ist Teil einer EU-Mitgliedschaft, und das werden wir nicht wieder aufgreifen.
Jonathan Reynolds, Handelsminister Großbritannien
Grundsätzlich liege aber eine enge Zusammenarbeit im gegenseitigen Interesse der Europäischen Union und des Vereinigten Königreichs.
Großbritannien war Ende Januar 2020 aus der EU ausgetreten und ist seit 2021 auch nicht mehr Mitglied der EU-Zollunion und des Binnenmarkts. Trotz eines Freihandelsabkommens gibt es seitdem Hürden im bilateralen Warenaustausch.
Quelle: dpa
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