Netanjahu droht Iran nach Raketenangriff auf Israel

    Nach Raketenangriff auf Israel:Netanjahu: Iran wird dafür bezahlen

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    Nach Irans Raketenangriff auf Israel kündigt die israelische Armee weitere Angriffe im Nahen Osten an. Israel wirft dem Iran vor, den Nahen Osten Richtung "Eskalation" zu treiben.

    Geschosse über Jerusalem, am 1. Oktober 2024.
    Mit fast 200 Raketen hat Iran Israel angegriffen. Geringe Schäden meldet Israel am Abend. Netanjahu nennt den Angriff "großen Fehler" – und kündigt Vergeltung an.02.10.2024 | 2:26 min

    • Der Iran hatte Israel am Dienstag mit zahlreichen Raketen angegriffen
    • Mehr als 100 ballistische Raketen gingen in mehreren Landesteilen nieder
    • Ein Todesopfer gab es im Westjordanland und zwei Verletzte in Tel Aviv
    • Inzwischen können Menschen die Bunker wieder verlassen, Israels Armee gab am späteren Abend vorerst Entwarnung
    • Bei einem separaten Terrorangriff in Tel Aviv starben am Abend mindestens sechs Menschen

    Nach den massiven Raketenangriffen des Iran auf Israel hat die israelische Armee angekündigt, in den kommenden Stunden weiterhin "kraftvoll" im Nahen Osten angreifen zu wollen:

    Die Luftwaffe arbeitet weiterhin mit voller Kapazität und heute Nacht werden wir im Nahen Osten weiterhin kraftvoll zuschlagen, wie das seit einem Jahr der Fall ist.

    Daniel Hagari, Israels Militärsprecher

    Armeesprecher Daniel Hagari betonte in der Nacht zum Mittwoch, die iranischen Raketenangriffe hätten keine Auswirkungen auf die Einsatzfähigkeit der Luftwaffe. Die israelischen und US-Verteidigungssysteme hätten effektiv funktioniert. Hagari warf dem Iran vor, den Nahen Osten Richtung "Eskalation" zu treiben.
    Die israelische Armee meldete neue Angriffe auf Ziele der radikal-islamischen Hisbollah in der libanesischen Hauptstadt Beirut. Aus libanesischen Sicherheitskreisen verlautete, dass die israelische Armee zwei Angriffe im Süden von Beirut ausgeführt habe.
    Israel und der Libanon (Karte)
    ZDFheute Infografik
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    Netanjahu droht Iran mit Vergeltung

    Der Iran hatte Israel am Dienstagabend mit zahlreichen Raketen angegriffen. Die meisten seien von Israel und einer von den USA geführten Verteidigungskoalition abgefangen worden, hieß es vom israelischen Militär. Im ganzen Land wurde Luftalarm ausgelöst, Millionen Menschen suchten Schutz in Bunkern.
    Ein Todesopfer gab es im Westjordanland und zwei Verletzte in Tel Aviv. Später am Abend hoben die Behörden den Luftalarm wieder auf, da aktuell keine weitere Bedrohung aus Iran vermeldet werde.
    Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu kündigte Vergeltung an:

    Der Iran hat heute Abend einen großen Fehler gemacht und er wird dafür bezahlen.

    Benjamin Netanjahu, Israels Regierungschef

    Netanjahu erneuerte seine Drohung, keinen Angriff auf sein Land unbeantwortet zu lassen: "Wer immer uns angreift, den werden wir angreifen." Irans Angriff sei gescheitert.
    SGS Gerlach
    Nach Irans Raketenagriffen auf Israel sei die Region in Aufruhr, auch wegen des Eindrucks, "dass die israelische Seite tun und lassen kann, was sie will", so Nahostexperte Gerlach.01.10.2024 | 4:38 min

    Iran: Angriff als Reaktion auf Tötung von Hisbollah-Chef

    Angesichts der eskalierenden Lage im Nahost-Konflikt soll der UN-Sicherheitsrat an diesem Mittwoch zu einer Dringlichkeitssitzung zusammenkommen. Das teilte die Schweizer Präsidentschaft des mächtigsten UN-Gremiums in New York mit.
    Die iranischen Revolutionsgarden erklärten, der Angriff auf Israel sei eine Reaktion auf die Tötung des Hisbollah-Chefs Hassan Nasrallah bei einem israelischen Luftangriff in Beirut am Freitag.
    Raketen gehen auf Israel nieder
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    Die israelische Armee hatte die Bevölkerung zuvor dazu aufgerufen, sich auf einen möglichen iranischen Raketenangriff vorzubereiten. Es drohe eine "groß angelegte" Attacke, sagte Armeesprecher Hagari in einer Ansprache im Fernsehen.
    SGS Lessmeister
    Wegen des Angriffs des Iran auf Israel musste die Bevölkerung Schutz suchen. Aus einem Bunker in Tel Aviv beschreibt ZDF-Korrespondent Dominik Lessmeister die aktuelle Situation. 01.10.2024 | 1:19 min

    ZDF-Korrespondentin: "Damit hatte keiner gerechnet"

    ZDF-Korrespondentin Katrin Eigendorf berichtete von der Ortschaft Kirjat Schmona, nahe der israelisch-libanesischen Grenze: "Man hat hier am Himmel wirklich gesehen, wie Raketen runtergingen und dann von Israels Luftabwehr abgefangen wurden. Die Situation hat sich jetzt hier heute deutlich zugespitzt", sagte Eigendorf.
    Selbst die israelischen Soldaten, mit denen sie gesprochen hätte, waren erstaunt und hätten mit ihren Handys Aufnahmen von den Raketen gemacht.

    Die Frage ist eben jetzt, wie wird die israelische Regierung auf diesen Angriff, der eine ganz klare Eskalation ist, reagieren. Und wie wird sich auch die Regierung der Vereinigten Staaten dazu verhalten.

    Katrin Eigendorf, ZDF-Korrespondentin

    Auch in Jordanien und den Palästinensergebieten soll es Einschläge von Raketenteilen und herabstürzenden Trümmern gegeben haben. Palästinensische Medien berichten, eine Person soll im Westjordanland durch Schrapnell einer iranischen Rakete getötet worden sein.
    SGS mit Lessmeister + Gaa + Bates
    Die Schäden durch Irans Angriff auf Israel seien gering, so Lessmeister in Tel Aviv. Die US-Regierung kündigte unterdessen Konsequenzen für Iran an, sagt Bates in Washington. 01.10.2024 | 3:35 min

    Deutlich größere Dimension als Angriff im April

    Im April hatte Iran schon einmal Israel in Reaktion auf die Tötung hochrangiger Militärs angegriffen. Damals feuerten die Iranischen Revolutionsgarden mehr als 300 Drohnen und Marschflugkörper auf Israel ab, die jedoch kaum Schaden anrichteten. Anders als damals setzt Iran nun primär auf ballistische Raketen, die schneller fliegen und so weniger Reaktionszeit erlauben. Die israelischen Luftverteidigungssysteme waren offenbar nicht in der Lage, alle Geschosse abzufangen.
    Die US-Regierung hatte zuvor gewarnt, dass Teheran Vorbereitungen trifft, um Israel mit Raketen anzugreifen. Es gebe "Hinweise darauf, dass sich der Iran darauf vorbereitet, in Kürze einen ballistischen Raketenangriff gegen Israel zu starten", hatte ein US-Regierungsvertreter am Dienstag in Washington gesagt.
    SGS Bates
    Der Iran hat Israel mit Raketen angegriffen. In Washington schätzt ZDF-Korrespondentin Claudia Bates ein, wie die USA jetzt reagieren wird. 01.10.2024 | 1:41 min
    Die US-Botschaft in Jerusalem wies alle US-Regierungsmitarbeiter und deren Familien, die sich in Israel, dem Westjordanland und im Gazastreifen aufhalten, an, Schutz zu suchen und zu Hause zu bleiben. Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) verurteilte Irans Vorgehen:

    Den laufenden Angriff verurteile ich auf das Allerschärfste. Wir haben Iran vor dieser gefährlichen Eskalation eindringlich gewarnt. Iran muss den Angriff sofort einstellen. Er führt die Region weiter an den Abgrund.

    Annalena Baerbock, Bundesaußenministerin

    Mehrere Tote bei Terrorangriff in Tel Aviv

    Ebenfalls am Dienstagabend haben bewaffnete Angreifer an einer Straßenbahnhaltestelle in Tel Aviv mindestens sechs Menschen getötet. Aufnahmen von Überwachungskameras zeigten zwei Personen, eine davon mit einem Sturmgewehr bewaffnet, die auf Menschen schossen. Der Ort des Angriffs war der Stadtteil Jaffa in Tel Aviv.
    Laut israelischen Sicherheitsbehörden wurden beide Angreifer "ausgeschaltet". Mehrere weitere Personen sollen teils schwer verletzt worden sein.
    ZDfheute live: Wie weit geht Israel und was tut Iran?
    Das israelische Militär hat eine Bodenoffensive gegen die Terrormiliz Hisbollah im Libanon gestartet. Welche Strategie Israel verfolgt und wie Iran reagieren könnte - die Analyse.01.10.2024 | 29:32 min

    Israelische Bodentruppen im Libanon

    Die aktuelle Eskalation geschieht auch vor dem Hintergrund einer anlaufenden Bodenoffensive Israels im Süden des Libanon. Seit der Nacht auf Dienstag führe man zudem einen "begrenzten" Bodeneinsatz gegen die Terrormiliz Hisbollah im Nachbarland durch, so die israelische Armee.
    Quelle: AP, AFP, dpa, Reuters, ZDF

    Aktuelle Nachrichten zum Nahost-Konflikt