Israel: Krieg wird "noch viele Monate dauern"

    Israels Armeechef :Krieg wird "noch viele Monate dauern"

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    Israels Armeechef Halevi geht von keinem schnellen Kriegsende im Gazastreifen aus. Unterdessen warnt Palästinenserchef Abbas vor einer Ausweitung auf das Westjordanland.

    Eine mobile israelische Artillerieeinheit feuert in der Nähe der Grenze zwischen Israel und dem Gazastreifen eine Granate aus dem Süden Israels in Richtung des Gazastreifens ab.
    Der Krieg in Nahost könnte noch lange dauern. (Symbolbild)
    Quelle: dpa

    Die israelische Armee wird ihren Krieg gegen die islamistische Palästinenserorganisation Hamas nach eigener Einschätzung noch bis weit ins kommende Jahr fortführen. Der Krieg werde "noch viele Monate dauern", sagte Armeechef Herzi Halevi. Armeechef Halevi sagte zur weiteren Kriegsführung, bei der gründlichen Zerschlagung einer "Terrororganisation" gebe es keine "Zauberlösung und keine Abkürzung, außer hartnäckig und entschlossen im Kampf zu sein".
    Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte zuvor eine "Intensivierung" der Angriffe angekündigt, und den "Terroristen der Hamas" angedroht: "Wir sehen euch, wie kriegen euch." Armeesprecher Daniel Hagari kündigte am Dienstag an, die Angriffe auf Chan Junis im Süden des Gazastreifens würden fortgesetzt, die Einsätze in Flüchtlingslagern im Zentrum des Gazastreifens würden ausgeweitet.
    Rauch steigt über dem süd-libanesischen Dorf Meiss El-Jabbal, nahe der israelischen Grenze auf.
    Die Situation der Zivilbevölkerung im Gazastreifen wird immer auswegloser. Laut Vereinten Nationen gibt es dort keinen sicheren Ort mehr.26.12.2023 | 1:33 min
    In Chan Junis soll es nach Angaben der Gesundheitsbehörde der Hamas am Mittwoch 20 Tote und Dutzende Verletzte nach einem israelischen Angriff gegeben haben. Der palästinensische Rettungsdienst Roter Halbmond sprach von Dutzdenden Toten und Verletzten. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Israels Militär will sie prüfen.

    Kritik aus Frankreich, Gespräche mit US-Sicherheitsberater

    Die französische Regierung zeigte sich besorgt über die israelische Strategie im Kampf gegen die radikalislamische Hamas. Frankreich sei "ernsthaft besorgt" über die Ankündigung Israels, seinen Militäreinsatz "zu intensivieren und zu verlängern", erklärte das Außenministerium in Paris. Israel müsse "konkrete Maßnahmen ergreifen, um das Leben der Zivilbevölkerung" in dem Palästinensergebiet zu schützen.
    Angriff auf Israel (Karte Israel, Gazastreifen etc.)
    ZDFheute Infografik
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    Der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, sprach auch deswegen am Mittwoch mit dem israelischen Minister für strategische Angelegenheiten, Ron Dermer. Bei dem Gespräch sei es unter anderem um einen "Übergang zu einer anderen Phase des Krieges" gegangen, um "den Fokus auf wichtige Hamas-Ziele zu maximieren", sagte ein Vertreter des Weißen Hauses im Anschluss. Der Schaden für Zivilisten müsse minimiert und die humanitäre Lage im Gazastreifen verbessert werden.

    Abbas warnt vor Eskalation im Westjordanland

    Palästinenserpräsident Mahmud Abbas warnte unterdessen vor einer Ausweitung des Kriegs auf das Westjordanland.

    Die israelische Armee und Siedler greifen täglich die Städte im Westjordanland und Jerusalem an. Die Lage im Westjordanland kann jederzeit explodieren.

    Mahmud Abbas, Palästinenserpräsident

    Israel verfolge das Ziel, irgendwann alle Palästinenser aus Gaza und dem Westjordanland zu vertreiben.
    Ein israelischer Soldat erkundet einen Hamas-Tunnel in Gaza.
    Über Jahre hat die Hamas ein Tunnelnetz aufgebaut und Waffen gehortet. Woher die Hamas dafür das Geld bekam, zeigt dieser Beitrag.27.12.2023 | 1:45 min
    In einem Interview mit dem ägyptischen Fernsehsender ON am Dienstagabend sagte Abbas: "Unser Volk hat noch nie einen solchen Krieg erlebt, nicht einmal bei der Nakba-Katastrophe von 1948." Der Begriff Nakba (Katastrophe) bezieht sich auf die Flucht und Vertreibung von Palästinensern im ersten Nahost-Krieg 1948.
    Gleichzeitig machte Abbas die USA für die Fortsetzung des Kriegs verantwortlich: "Immer wenn die Welt, der (UN)-Sicherheitsrat und die Generalversammlung den Krieg stoppen wollen, legen die USA ihr Veto ein und weigern sich, den Krieg zu beenden." Wenn die USA wollten, könnten sie Israel dazu bewegen, den Krieg zu beenden. Alles, was derzeit passiere, passiere mit der Unterstützung der USA.
    Orte im Gazastreifen
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    Hamas-Überfall am 7. Oktober

    Der Gaza-Krieg dauert nun schon fast drei Monate an. Auslöser war der Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober. Hunderte Hamas-Kämpfer hatten dabei Gräueltaten begangen, nach israelischen Angaben wurden etwa 11.40 Menschen getötet und 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. 129 Geiseln befinden sich demnach noch immer in dem Palästinensergebiet.
    Als Reaktion auf die Hamas-Attacke greift Israel seither Ziele im Gazastreifen an. Nach Angaben der Hamas, die nicht unabhängig geprüft werden können, sollen dabei bislang mehr als 21.110 Menschen getötet worden sein.

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    :Aktuelle Nachrichten zur Eskalation in Nahost

    Seit dem Überfall der Terrororganisation Hamas auf Israel gleicht die Region einem Pulverfass. Ein Frieden scheint weit weg. Alles zum Nahost-Konflikt hier im Ticker.
    Israel: Raketen fliegen über Tel Awiw
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    Quelle: AFP, dpa

    Aktuelle Nachrichten zum Nahost-Konflikt