Archivbild: Ukrainische Truppen mussten sich zuletzt aus Teilen von Kursk zurückziehen.
Quelle: action press
Die russische Grenzregion Kursk wurde zurückerobert: Das behauptet zumindest der Kreml. Russlands Truppen hätten den letzten Ort im Gebiet "befreit", so heißt es aus Moskau. Generalstabschef Waleri Gerassimow habe Präsident
Wladimir Putin über eine Beendigung der Operation informiert, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge.
Die ukrainischen Truppen waren dort vergangenen Sommer einmarschiert und hatten Dutzende Orte eingenommen. Sie konnten rasch etwa 1.300 Quadratkilometer russisches Territorium unter Kontrolle bringen.
In Moskau spricht US-Sondergesandte Witkoff mit Präsident Putin über einen möglichen Waffenstillstand in der Ukraine – auch Trumps Krim-Äußerung sorgt dabei für Gesprächsstoff.25.04.2025 | 1:49 min
Ukraine dementiert Rückeroberung von Kursk
Die
Ukraine bestritt jedoch, dass
Russland Kursk vollständig zurückerobert habe und bezeichnete die russischen Äußerungen als "Propagandatricks". Die operative Lage sei zwar "schwierig", die ukrainischen Einheiten würden ihre Positionen jedoch weiterhin halten, erklärte der ukrainische Generalstab auf Telegram.
Die ukrainischen Truppen standen dort seit Monaten unter massivem Druck. Trotz des zuletzt erfolgten
weitgehenden Rückzugs der ukrainischen Truppen aus Kursk sah Präsident
Wolodymyr Selenskyj den Vorstoß stets als Erfolg. "Es ist absolut fair, den Krieg dorthin zu verlagern, wo er herkommt", sagte er wiederholt. Unter Experten war das umstritten, weil dem Land Ressourcen an anderer Stelle fehlten.
Ein Abkommen zum Kriegsende bräuchte noch eine Feinjustierung, so der russische Außenminister Lawrow. Nato-Generalsekretär Rutte zweifelt die Friedensabsichten Putins an.25.04.2025 | 1:51 min
Ukrainische Truppen in Kursk fehlten woanders
Der schnelle Vorstoß hatte 2024 die Stimmung in der Ukraine gehoben. Doch die Kiewer Hoffnung erfüllte sich nicht, in Friedensverhandlungen besetztes Gebiet eintauschen zu können. Unabhängigen ukrainischen Militärexperten zufolge erlitten beide Seiten ähnlich hohe Verluste, was für die Ukrainer schwerer wiegt als für die Russen. Die eingesetzten Truppen fehlten der Ukraine 2024 zur Abwehr der russischen Offensive im Osten bei Pokrowsk.
Russland hatte die Rückeroberung von Kursk stets als eine Bedingung genannt, um mit der Ukraine in
Verhandlungen für einen Frieden zu treten. Für Putin war die Invasion der ukrainischen Truppen eine Bloßstellung, weil sie auch die Verletzlichkeit der russischen Staatsgrenze zeigte.
Am Rande der Papst-Trauerfeier kam es zu einem Treffen zwischen US-Präsident Trump und dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj. Gleichzeitig drohte Trump Moskau Sanktionen an.
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Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.
Quelle: AFP, dpa, Reuters