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Schicksal von US-Soldaten unklar:Litauen: Versunkener Panzer aus Schlamm geborgen
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Metertief war ein Panzer im Schlamm auf einem Übungsplatz in Litauen versunken. Nach Tagen nun die Bergung. Über das Schicksal von vier vermissten US-Soldaten ist nichts bekannt.
Suche nach vermissten US-Soldaten in Litauen: Panzer geborgen
Quelle: dpa/U.S. ARMY
In Pabrade in Litauen ist den Rettungskräften nach tagelangen Bemühungen gelungen, das metertief im Schlamm versunkene Militärfahrzeug von vier vermissten US-Soldaten zu bergen. Pabrade liegt an der Ostflanke der Nato unweit der Grenze zu Belarus.
Der knapp 70 Tonnen schwere Panzer konnte nach Angaben von Verteidigungsministerin Dovile Sakaliene in der Nacht zu Montag mit Hilfe von Bergepanzern und anderem schwerem Gerät aus einem sumpfigen Gewässer auf dem Truppenübungsplatz gehoben werden. Dem litauischen Radio sagte Sakaliene:
Um 4:30 Uhr war die Bergung abgeschlossen.
Dovile Sakaliene, Verteidigungsministerin Litauens
Das litauische Militär und die Polizei starteten eine gemeinsame Suchaktion mit dem US-Militär.
Quelle: afp
Schicksal vermisster US-Soldaten unklar
Auch Litauens Armeechef Raimundas Vaiksnoras bestätigte den Abschluss der Bergung des M88 Hercules Bergepanzers der US-Armee. Unklar blieb zunächst, ob sich die vermissten Soldaten aus den USA in dem Fahrzeug befinden. Zuvor seien am Sonntagabend von Tauchern zwei Seile an dem Panzer befestigt worden, um ihn aus dem Schlamm ziehen zu können. Dazu wurden Sakaliene zufolge zwei Bergepanzer sowie zwei Bulldozer zur Verankerung eingesetzt.
Von litauischer Seite gab es zunächst keine Angaben dazu, ob sich die Soldaten im Inneren des geborgenen Fahrzeugs befanden. Sakaliene sagte, gegenwärtig seien Militärpolizei und US-Ermittler vor Ort. Weitere Informationen könnte nur durch die US-Armee gegeben werden, betonte die Verteidigungsministerin.
Ein Offizieller des Pentagon dokumentierte die Suche auf der Plattform X:
Tweet des US-Armeesekretärs Dan Driscoll
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Tagelange Bergungsaktion von Erdrutsch erschwert
Um an den fast fünf Meter tief und unterhalb der Wasserlinie versunkenen Panzer heranzukommen, mussten die Helfer das sumpfige Areal an der Stelle trockenlegen. Tagelang pumpten sie Wasser und Schlamm ab, nachdem zuvor der sumpfartige Boden um Bergungsort mit aufgeschüttetem Kies und Sand stabilisiert worden war.
Dabei kam es aber immer wieder zu Rückschlägen - so wurde die Bergungsaktion am Sonntag durch einen Erdrutsch zurückgeworfen.
Vier US-Soldaten seit fast einer Woche vermisst
Die vier US-Soldaten werden bereits seit vergangenem Dienstag vermisst. Sie waren nach einer Übung, bei der sie nach US-Angaben ein geplantes taktisches Training durchführten, nicht mehr auffindbar. Das litauische Militär und die Polizei starteten daraufhin eine gemeinsame Suchaktion mit dem US-Militär. Diese führte schließlich zur Ortung ihres Panzers in einem Gewässer auf dem Übungsgelände.
Verteidigungsministerin Dovile Sakaliene bat, von Spekulationen über das Schicksal der Soldaten abzusehen:
Bis die Ermittler mehr Details haben, müssen wir ruhig und konzentriert bleiben und uns die Sensibilität der Situation und die Sorgen der Familien der Soldaten vor Augen halten.
Dovile Sakaliene, Verteidigungsministerin Litauens
An dem großangelegten Einsatz waren Hunderte Soldaten und Rettungskräfte beteiligt. Unterstützt wurden die Arbeiten von einer Einheit der polnischen Armee. Auch sonst ist die Anteilnahme in Litauen hoch: In der Kathedrale von Vilnius gab es am Sonntag ein gemeinsames Gebet für die vermissten Soldaten.
An dem öffentlichen Gottesdienst nahmen auch Soldaten der Bundeswehr teil, die in dem katholisch geprägten Baltenstaat stationiert sind.
Quelle: dpa
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Quelle: dpa, AP
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