Nach der Freilassung Marc Fogel (rechts) hofft Trump nach eigenen Angaben auf neue Beziehungen zu Moskau, um den Krieg in der Ukraine zu beenden.
Quelle: AFP
Kurz vor dem dritten Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine hat US-Präsident
Donald Trump hochrangige Mitglieder seiner Regierung nach
Russland und in die Ukraine geschickt. Dabei erwirkte der US-Sondergesandte für den Nahen Osten, Steve Witkoff, in Russland die Freilassung des dort inhaftierten amerikanischen Lehrers Marc Fogel.
"Präsident Trump, Steve Witkoff und die Berater des Präsidenten haben einen Austausch ausgehandelt, der ein Zeichen des guten Willens seitens der Russen und ein Zeichen dafür ist, dass wir uns in die richtige Richtung bewegen, um den brutalen und schrecklichen Krieg in der Ukraine zu beenden", sagte der nationale Sicherheitsberater des Weißen Hauses, Mike Waltz, am Dienstag. Hintergrund ist, dass Trump derzeit versucht, die Grundlage für Friedensverhandlungen zwischen Russland und der
Ukraine zu schaffen.
Post des Weißen Hauses bei X
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Fogel war 2022 verurteilt worden
Fogel landete in den USA, wo er sich mit dem US-Präsidenten traf. Bilder zeigen ihn fröhlich mit Trump, die US-Flagge um seine Schultern gelegt. Er fühle sich wie der "glücklichste Mensch auf Erden", sagte Fogel und dankte dem US-Präsidenten und seinem Team für die Unterstützung bei seiner Freilassung. Trump berichtete seinerseits von einem Treffen mit Fogels 95-jähriger Mutter bei einer Wahlkampfveranstaltung. Dabei habe er ihr versprochen, ihren Sohn "rauszuholen".
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Trump bezeichnete die Freilassung als eine Geste des guten Willens zur Beendigung des Krieges in der Ukraine. Den Deal mit Russland bezeichnete er auf Nachfrage von Journalisten als "sehr fair, sehr vernünftig". Trump kündigte zudem an, dass "morgen noch jemand freigelassen wird". Weitere Einzelheiten nannte er zunächst nicht, fügte aber hinzu, dass es sich um eine "sehr besondere" Person handele. Russland äußerte sich zunächst nicht dazu.
Zuvor hatte Trump gesagt, dass er nun auf neue Beziehungen zu Moskau hoffe, um den Krieg in der Ukraine zu beenden. "Wir wurden sehr nett von Russland behandelt", sagte Trump vor Journalisten im Weißen Haus. "Ich hoffe, dass dies der Beginn einer Beziehung ist, in der wir diesen Krieg beenden können."
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Auch unter Biden-Regierung Gefangenenaustausche
Der US-Bürger Fogel hatte als Lehrer an einer US-Schule in Moskau gearbeitet. Bis Mai 2021 genoss er laut russischen Behörden als Angestellter der US-Botschaft in Moskau diplomatische Immunität. Im Juni 2022 wurde er wegen Drogenschmuggels zu 14 Jahren Haft verurteilt, nachdem bei einer Zollkontrolle am Moskauer Flughafen Scheremetjewo Marihuana und Cannabisöl in seinem Gepäck gefunden worden waren.
Witkoff war mutmaßlich das erste hochrangige Mitglied der US-Regierung seit Jahren, das nach Russland reist. Trumps Vorgänger
Joe Biden hatte den offiziellen Kontakt auf Regierungsebene weitgehend unterbrochen, es fanden lediglich Treffen von Geheimdienstvertretern in Drittstaaten statt.
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Allerdings verhandelte auch die Biden-Regierung Gefangenenaustausche zwischen den USA und Russland, im August wurden beim größten Gefangenenaustausch seit dem Ende des Kalten Kriegs unter anderem der
US-Journalist Evan Gershkovich und der frühere US-Soldat Paul Whelan freigelassen. Im Gegenzug kam unter anderem der
"Tiergarten-Mörder" Vadim Krasikow frei, der in Deutschland wegen des Mordes an einem tschetschenischstämmigen Georgier im Kleinen Tiergarten in Berlin verurteilt worden war.
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Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.
Quelle: AFP, dpa, Reuters