Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu richtet eine Forderung an die Hamas.
Quelle: dpa
Israel verschiebt nach der Freilassung sechs weiterer israelischer Geiseln durch die islamistische Hamas im
Gazastreifen die Entlassung palästinensischer Häftlinge. Das teilte das Büro des israelischen Ministerpräsidenten
Benjamin Netanjahu in der Nacht mit.
"Angesichts der wiederholten Verstöße der Hamas, einschließlich der Zeremonien zur Demütigung unserer Geiseln und der zynischen Ausnutzung unserer Geiseln für Propagandazwecke, wurde beschlossen, die für gestern geplante Freilassung der Terroristen zu verschieben, bis die Freilassung der nächsten Geiseln sichergestellt ist, und zwar ohne die demütigenden Zeremonien", hieß es.
Die Terrororganisation Hamas hat weitere sechs Geiseln freigelassen. Es ist der letzte Austausch im Rahmen der ersten Phase des Waffenruhe-Abkommens.22.02.2025 | 1:11 min
600 inhaftierte Palästinenser sollten freikommen
Im Gegenzug sollte Israel nach palästinensischen Angaben im Rahmen der Waffenruhe-Vereinbarung rund 600 inhaftierte Palästinenser freilassen. Darunter sind 50 mit lebenslangen Haftstrafen. Die Vorbereitungen zur Freilassung der Häftlinge wurden am Abend laut Augenzeugen abgebrochen.
Die Hamas spricht von einem möglichen Versehen, nachdem sie eine unbekannte Tote statt der sterblichen Überreste der Gaza-Geisel Schiri Bibas an Israel übergeben hat.21.02.2025 | 2:28 min
Geisel-Übergabe mit Schaulustigen und Musik
Vermummte und bewaffnete Hamas-Kämpfer in Uniformen hatten die Übergaben der sechs israelischen Geiseln in Rafah und Nuseirat im Gazastreifen am Samstag erneut mit Schaulustigen, lauter Musik und palästinensischen Fahnen inszeniert.
Die Entführten wurden auf Bühnen vorgeführt. Sie erhielten von ihren bewaffneten Bewachern sichtbar Anweisungen, zu lächeln und der wartenden Menschenmenge zuzuwinken.
Die Hamas hat weitere israelische Geiseln freigelassen. ZDF-Korrespondent Luc Walport in Tel Aviv beurteilt die Aussichten auf eine mögliche zweite Phase.22.02.2025 | 0:55 min
Propaganda-Video der Hamas sorgt für Entsetzen
Israelische Medien verbreiteten am Abend ein Propaganda-Video, das zeigte, wie zwei israelische Geiseln von der Hamas gezwungen werden, von einem Fahrzeug aus die Freilassung ihrer Landsleute in Nuseirat aus nächster Nähe mitanzusehen, während sie selbst weiter in der Gewalt der Terrororganisation sind.
"Dieser kalkulierte Akt der psychologischen Folter ist ein eklatantes Beispiel von Grausamkeit", heißt es in einer Stellungnahme des Forums der Geisel-Angehörigen.
Mit dem Hamas-Angriff auf Israel eskalierte der Nahost-Konflikt. Anfang des Jahres konnte eine Waffenruhe vereinbart werden. Nun fliegt Israel wieder Angriffe in Gaza.
Quelle: dpa