Ukraine bremst russischen Vormarsch bei Pokrowsk aus
Analyse
Ukraine erobert Dorf zurück:Russischer Vormarsch bei Pokrowsk verlangsamt
von Christian Mölling und András Rácz
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Die ukrainische Armee hat den russischen Vormarsch nahe der strategisch wichtigen Industriestadt Pokrowsk verlangsamt. Das Militär meldet die Rückeroberung des Dorfes Pischtschane.
Den ukrainischen Truppen ist es mit der Rückeroberung von Pishchane gelungen, den Vorstoß der russischen Streitkräfte einzudämmen.
Quelle: AFP
Die Frontlinie in Pokrowsk war im Laufe der Woche weitgehend stabil, ohne dass es zu nennenswerten russischen Vorstößen kam. Im Gegenteil, die Ukraine führte südlich von Pokrowsk zwei kleinere Angriffe gegen die rechte Flanke der vorrückenden russischen Truppen durch.
Beide Angriffe, einer bei Dachenske und einer bei Pischtschane, wurden mit kleinen, kompaniestarken Kräften durchgeführt. Der Vorstoß bei Dachenske zielte offenbar darauf ab, einen etwaigen russischen Vorstoß direkt gegen Pokrowsk entlang der Autobahn E50 zwischen Pokrowsk und Pawlohrad zu stoppen oder zu verlangsamen.
Quelle: DGAP
... leitet das Programm "Europas Zukunft" für die Bertelsmann Stiftung in Berlin. Er forscht und publiziert seit über 20 Jahren zu den Themenkomplexen Sicherheit und Verteidigung, Rüstung und Technologie, Stabilisierung und Krisenmanagement. Für ZDFheute analysiert er regelmäßig die militärischen Entwicklungen im Ukraine-Konflikt.
Quelle: DGAP
... ist Associate Fellow im Programm Sicherheit und Verteidigung der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP) in Berlin. Er forscht und publiziert zu Streitkräften in Osteuropa und Russland und hybrider Kriegsführung.
Ukrainer erobern Dorf nahe Pokrowsk zurück
Inzwischen haben die Ukrainer auch Pischtschane zurückerobert und kontrollieren nun die einzige wichtige Straßenbrücke über den Solona-Fluss. Dies erschwert die Logistik der russischen Streitkräfte, die westlich des Solona kämpfen, insbesondere weil die sumpfigen, abgetrennten Flussufer wenig Platz für Pontonbrücken bieten. Daher sind die Russen auf tiefer gelegene unbefestigte Straßen und solche Flussübergänge angewiesen, die keine schweren Fahrzeuge aufnehmen können.
Infolgedessen sind die russischen Bemühungen, Pokrowsk von Süden und Südwesten her einzuschließen, praktisch zum Stillstand gekommen, und es gab in dieser Woche keinen nennenswerten Vorstoß. Die Ukrainer halten Udachne nach wie vor fest und können so die Russen von der wichtigen Autobahn E50 fernhalten.
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Russland baut Brückenkopf aus
In der Zwischenzeit gelang es Russland in Kupjansk, ihren Brückenkopf am Fluss Oskil zu erweitern und in Richtung des Dorfes Fiholiwka sowie entlang des Flusses Nizhnia Dwortschina vorzurücken. Die Ausdehnung des russischen Brückenkopfes stellt aufgrund des äußerst komplizierten Geländes weder für Charkiw noch für Kupjansk eine direkte Gefahr dar.
Doch je größer der Brückenkopf wird, desto weiter entfernt sich die Möglichkeit, dass die Ukraine die russischen Kräfte hinter den Fluss Oskil zurückdrängen kann.
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Tschernobyl: Kiew legt Beweise für russischen Angriff vor
Am Freitag hat eine Drohne den Sarkophag, also das Schutzgebäude um den explodierten vierten Block des Kernkraftwerks Tschernobyl, getroffen. Trotz der Schäden, die an der Struktur entstanden sind, blieb das Strahlungsniveau normal. Den Videoaufnahmen zufolge durchschlug die Drohne die Nordseite des Sarkophags auf einer relativ kleinen Fläche.
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Quelle: AP
Russische Drohnen explodieren in Republik Moldau
Beim Angriff auf die ukrainischen Donauhäfen wurden zwei russische Drohnen auf das Gebiet der Republik Moldau geschleudert. Keine der Explosionen forderte Menschenleben oder verursachte Sachschäden.
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