Ukraine-Krieg: Selenskyj wirft Putin Tricks vor

Nach Reaktion auf US-Vorschlag:Waffenruhe: Selenskyj wirft Putin Tricks vor

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Waffenruhe im Ukraine-Krieg? Putin knüpft Bedingungen an eine Zustimmung zum US-Vorschlag. Selenskyj wirft ihm Manipulation vor, der Kreml-Chef wolle den Krieg fortsetzen.

Wolodymyr Selenskyj
In einer Videobotschaft hat Selenskyj auf die Äußerungen Putins bezüglich einer Waffenruhe reagiert. Dieser traue sich nicht offen zu sagen, dass er den Krieg fortsetzen wolle.14.03.2025 | 0:28 min
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnet die von Kremlchef Wladimir Putin genannten Bedingungen für eine Zustimmung zu einer Waffenruhe als Manipulation.
Putin traue sich nicht, US-Präsident Donald Trump offen zu sagen, dass er den Krieg fortsetzen wolle, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. Auch andere Experten bewerteten Putins Reaktion skeptisch.

Selenskyjs Abendansprache

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Dagegen zeigte sich Trump mit ersten Gesprächen einer US-Delegation in Moskau zum Ukraine-Krieg zufrieden. Über ein am Abend geplantes und mit Spannung erwartetes Gespräch des US-Sondergesandten Steve Witkoff mit Putin gab es bis zum Morgen zunächst keine Informationen.
SGS Coerper
Nach Gesprächen mit dem US-Sondergesandten Witkoff hat sich der Kreml "vorsichtig optimistisch" geäußert. ZDF-Korrespondent Armin Coerper zu den Hintergründen.14.03.2025 | 1:36 min

Putin stellt Forderungen für Waffenruhe

Putin hatte die Zustimmung zu einer von den USA vorgeschlagenen Waffenruhe im Krieg gegen die Ukraine an Bedingungen geknüpft. Bei einer Pressekonferenz am Donnerstag forderte er eine dauerhafte friedliche Lösung des Konflikts - rückte aber nicht von bereits geäußerten Maximalforderungen ab. So betonte er noch einmal Ansprüche auf ukrainisches Gebiet.
Putin forderte zudem, es müssten Fragen zur Kontrolle über die Waffenruhe geklärt werden. So sei unklar, wie die Lage entlang der sich "über fast 2.000 Kilometer" erstreckenden Frontlinie beobachtet werden solle. Die Ukraine dürfe darüber hinaus eine Waffenruhe nicht zur Wiederbewaffnung nutzen.
WLADIMIR PUTIN empfängt ALEXANDER LUKASCHENKO im Kreml
In Moskau verhandelt der US-Gesandte Witkoff über eine Waffenruhe. Kreml-Chef Putin sagt, man sei zu einem Waffenstillstand bereit. Details müssten noch besprochen werden. 13.03.2025 | 2:26 min

Selenskyj betont Bereitschaft

Selenskyj kritisierte die von Putin genannten Bedingungen für eine Zustimmung zu einer Waffenruhe. In Moskau würden die Idee einer Waffenruhe mit solchen Bedingungen verknüpft, damit insgesamt nichts herauskommen oder so lange wie möglich nichts gelingen könne. Nach Angaben Selenskyjs ist dies ein häufiger Trick Putins, der statt klar "Nein" zu sagen alles tue, um eine praktische Umsetzung entweder hinauszuzögern oder unmöglich zu machen.
Selenskyj betonte hingegen noch einmal die Bereitschaft der Ukraine zur befristeten Einstellung der Kampfhandlungen. Kiew habe den Vorschlag zu einer Waffenruhe angenommen, weil die USA ihre Bereitschaft erklärt hätten, dies zu überwachen. Mit den Möglichkeiten, die das Land besitze, sei das auch real.
Treibstoffbehälter brennen nach einem russischen Drohnenangriff nahe Odessa in der Ukraine.
Nachdem die Ukraine dem Deal für eine 30-tägige Waffenruhe zustimmte, liegt es nun an Moskau, ob eine Waffenruhe zustande kommt. 12.03.2025 | 1:33 min

Experten skeptisch nach Putins Reaktion

Auch andere Experten beurteilten Putins Reaktion auf den US-Vorschlag skeptisch. So schrieb George Barros vom Institut für Kriegsstudien auf der Plattform X, man falle auf die Sprache und die Gedankenspiele des Kremls herein, wenn man glaube, Putins Erklärung bedeute, dass er das 30-tägige Waffenstillstandsabkommen zwischen den USA und der Ukraine akzeptiert habe. "Tatsächlich hat Putin die Bedingungen des Vorschlags von Präsident Trump abgelehnt und versucht nun, den Inhalt des Vorschlags zu verändern."
ZDF-Korrespondent Armin Coerper aus Moskau
Gestern stimmte die Ukraine einem Waffenstillstand zu, heute wartet man auf eine Reaktion vom Kreml. Armin Coerper berichtet aus Moskau über den aktuellen Stand.12.03.2025 | 1:06 min
Militärexperte Carlo Masala schrieb auf X: "Viele Worte um Nein zu sagen." Und Politologe Thomas Jäger meint auf derselben Plattform: "Wie sagt man, dass man den Waffenstillstand nicht will, ohne zu sagen, dass man den Waffenstillstand nicht will." Putin wolle Krieg gegen Ukraine und EU weiter führen.

Posting von Thomas Jäger

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Trump nach Gesprächen der US-Delegation: "Gute Signale"

Trump zeigte sich mit ersten Gesprächen einer US-Delegation in Moskau zum Ukraine-Krieg zufrieden. "Wir hören, dass es okay läuft in Russland", sagte Trump zu den Verhandlungen über eine Waffenruhe. Das bedeute aber noch nichts, solange kein endgültiges Ergebnis vorliege, ergänzte Trump bei einem Treffen mit Nato-Generalsekretär Mark Rutte.
Der US-Sondergesandte Witkoff sei in Moskau und führe ernsthafte Gespräche, sagte Trump. "Wir bekommen gute Signale."
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Russland greift die Ukraine an
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Quelle: dpa

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