Beschädigung von Ostseekabel keine Sabotage - Schiff frei

    Schweden gibt Schiff frei:Beschädigung von Ostseekabel: Keine Sabotage

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    Die schwedischen Behörden haben das nach einem Datenkabel-Schaden in der Ostsee beschlagnahmte Schiff freigegeben. Der Verdacht der Sabotage habe sich demnach nicht bestätigt.

    Schweden, Karlskrona: Das Frachtschiff "Vezhen" liegt vor Karlskrona, Schweden, vor Anker.
    Die schwedischen Behörden haben das beschlagnahmte Schiff "Vezhen" wieder freigegeben.
    Quelle: dpa

    Die Beschädigung eines Glasfaserkabels in der Ostsee zwischen Lettland und Schweden Ende Januar geht nach schwedischen Angaben nicht auf Sabotage zurück. Eine Untersuchung habe ergeben, dass es sich nicht um einen Fall von grober Sabotage handele, erklärte die schwedische Staatsanwaltschaft am Montag. Die Festsetzung eines verdächtigen Schiffes wurde aufgehoben.
     NATO-Marineschiffe liegen am Ofelia Plads im Hafen von Kopenhagen. Das Schiff A803 wird an der erweiterten NATO-Operation Baltic Sentry in der Ostsee teilnehmen, um kritische Infrastrukturen wie Kabel und Leitungen auf dem Meeresboden zu schützen
    NATO-Schiffe sollen in der Ostsee für Sicherheit kritischer Infrastruktur sorgen, Sabotage an Unterseekabeln verhindern. Die Politik der Abschreckung kehrt zurück in die Ostsee.28.01.2025 | 2:39 min

    Beschädigung durch "Vezhen" verursacht

    Ende Januar war ein Schaden an einem unterseeischen Kommunikationskabel zwischen Lettland und Schweden entdeckt worden. Es handelt sich um ein Glasfaserkabel des lettischen Radio- und Fernsehzentrums zur Datenübertragung. Kurz darauf beschlagnahmten die schwedischen Behörden das unter maltesischer Flagge fahrende Frachtschiff "Vezhen" wegen des Verdachts der Sabotage. Der Chef des bulgarischen Schifffahrtsunternehmens Navibulgar wies die Vorwürfe zurück und berief sich auf das schlechte Wetter zum Zeitpunkt des Vorfalls.
    Es sei festgestellt worden, dass eine Kombination aus Wetterbedingungen, Mängeln an der Ausrüstung und Navigationsfehlern zu dem Schaden beigetragen habe, erklärte der schwedische Staatsanwalt Mats Ljungqvist am Montag. Die Ermittlungen zum Grund für den Kabelschaden werden demnach fortgesetzt.
    johannes-peters
    Russlands Schattenflotte wird vorgeworfen, das Seerecht für Angriffe auf feindliche Infrastruktur auszunutzen. Um dies zu verhindern "müssen bestehende Möglichkeiten konsequent in die Anwendung gebracht werden", so der Sicherheitsexperte Johannes Peters. 14.01.2025 | 4:17 min

    Immer neue Kabelschäden

    In den vergangenen Monaten kam es mehrmals zu Beschädigungen an Stromleitungen und Kommunikationskabeln in der Ostsee, darunter zweimal an einem Glasfaserkabel zwischen Helsinki und Rostock. Die Ursache dafür ist bislang unklar. Behördenvertreter verschiedener Ostsee-Länder gehen dem Verdacht nach, dass Schiffe die Kabel am Meeresgrund - möglicherweise absichtlich - mit ihren Ankern gekappt haben.
    Der Verdacht besteht, dass Russland zumindest im Fall von Kabelschäden im Dezember mit seiner sogenannten Schattenflotte dahintersteckt. Damit sind Tanker und andere Frachtschiffe mit undurchsichtigen Eigentümerstrukturen gemeint, die der Kreml benutzt, um Sanktionen infolge seines Angriffskriegs gegen die Ukraine etwa beim Öltransport zu umgehen. Gegen Dutzende dieser Schiffe hat die EU Sanktionen erlassen, doch ihr tatsächlicher Umfang dürfte weitaus größer sein.
    Mit Kriegsschiffen, Aufklärungsflugzeugen, Satelliten und Drohnen will das Verteidigungsbündnis bei der Mission "Baltic Sentry" das Seegebiet überwachen.

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    Quelle: dpa

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    Quelle: AFP, dpa

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