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Trump will USAID schließen:Ende der US-Hilfen: So bitter sind die Folgen
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In Kambodscha pausiert die Minenräumung, in Myanmar schließen Hospitäler, Millionen sind von Hunger bedroht. Der Stopp der US-Auslandshilfen dürfte weltweit bittere Folgen haben.
In der Entwicklungszusammenarbeit sind die USA in vielen Ländern des Globalen Südens der größte Geldgeber - bisher. Die abrupte Aussetzung der Hilfsgelder durch die Regierung von Präsident Donald Trump hat massive Auswirkungen in Krisen- und Konfliktregionen.
"Zwei bis vier Millionen zusätzliche Todesfälle durch vermeidbare und behandelbare Krankheiten", befürchtet etwa die afrikanische Gesundheitsbehörde CDC Africa. Finanzielle Engpässe könnten die Errungenschaften der vergangenen Jahre im Gesundheitsbereich zunichtemachen, schreibt CDC-Direktor Jean Kaseya in einem offenen Brief an die Afrikanische Union.
Für die betroffenen Familien sei dies wiederum mit schweren wirtschaftlichen Konsequenzen verbunden. Kaseya warnt: "Geschätzt 39 Millionen Menschen mehr würden in Armut gestürzt und den Kontinent jährlich Milliarden kosten." Und weiter:
Das ist nicht nur eine afrikanische Krise, es ist eine globale Krise im Entstehen.
Jean Kaseya, CDC-Direktor
Millionen Flüchtlinge von Unterstützung abhängig
Ob Syrien oder Gaza, Ukraine, Sudan oder Demokratische Republik Kongo: Das UN-Nothilfebüro OCHA sieht seine Projekte in diversen Krisen- und Konfliktregionen in Gefahr. In Gaza etwa hänge der Erfolg der Feuerpause auch vom Gelingen humanitärer Hilfslieferungen ab. In Syrien und dem Sudan seien durch die andauernden Konflikte Millionen Flüchtlinge von Unterstützung abhängig, ebenso in der Ukraine. Könne die dringend notwendige Hilfe nicht mehr geleistet werden, drohe die Ausbreitung von Hunger und Krankheiten.
Seit der Machtübernahme der Taliban hat USAID gemeinsam mit anderen US-Behörden umgerechnet mehr als 3,57 Milliarden Euro an humanitärer Hilfe und Entwicklungsunterstützung für Afghanistan bereitgestellt. Damit sind die USA das wichtigste Geberland. Rund 64 Prozent der Mittel stammen den Angaben nach von USAID und dem US-Außenministerium.
Ein Stopp der Hilfe wird gravierende Folgen für die humanitäre Lage, das Gesundheitssystem und die Wirtschaft des Landes haben. Während internationale Hilfe in den vergangenen Jahren weiter gekürzt wurde, sind laut UN-Nothilfebüro Ocha rund 22,9 Millionen Menschen - fast die Hälfte der Bevölkerung - auf humanitäre Unterstützung angewiesen.
Minenräumung in Kambodscha muss pausieren
Das südostasiatische Kambodscha gehört zu den am stärksten betroffenen Ländern mit nicht explodierten Kampfmitteln. 93 aktive Projekte bei der Minenräumung müssten nun pausieren, sagte der Vizepräsident der dortigen Behörde für Minenräumung, Ly Thuch, der "Khmer Times". Die USA sind nach eigenen Angaben der weltweit größte Unterstützer von Projekten zur Räumung von Landminen und nicht explodierten Sprengsätzen.
Auch in Myanmar ist die Aussetzung der Hilfen schon zu spüren: Im Grenzgebiet zu Thailand mussten seither mindestens acht Krankenhäuser schließen, die sich seit Jahrzehnten um Opfer der bewaffneten Konflikte in dem Vielvölkerstaat gekümmert hatten. Ärztin Linn Nway Oo sagt:
Es ist grausam, die Hilfen ohne Vorwarnung einzustellen.
Linn Nway Oo, Ärztin in Myanmar
Quelle: dpa
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