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Musk gibt Ex-Präsident Plattform:Trump sucht volle Aufmerksamkeit - auf X
von Anna Kleiser, Washington D.C.
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Beste Unterhaltung hat Musk auf X angekündigt, bevor er Trump auf seiner Plattform ein Forum geboten hat. Wie das Gespräch nach einen holprigen Start lief - und warum es dazu kam.
Elon Musk hat mit US-Präsidentschaftskandidat Trump ein Interview auf seiner Onlineplattform X geführt. Das Gespräch soll mehrfach durch einen Cyberangriff gestört worden sein.13.08.2024 | 0:21 min
Das hatten sie sich anders vorgestellt: Das von Donald Trumps Wahlkampfteam als "Interview des Jahrhunderts" angekündigte Gespräch zwischen Elon Musk und dem republikanischen Präsidentschaftskandidaten auf X, ehemals Twitter, kam über 40 Minuten nicht in die Gänge.
Technische Probleme hielten Tausende davon ab, sich auf der Plattform einschalten zu können. Zwanzig Minuten nach dem geplanten Start macht X-Chef Musk einen Cyberangriff dafür verantwortlich.
Musk spricht von einem "massiven" Cyberangriff
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All das erinnert an Ron DeSantis Start in den Wahlkampf, den Trump als Desaster beschrieben hatte. Einmal ins Rollen gekommen, verstehen sich Musk und Trump prächtig.
Trump und Musk - ziemlich beste Freunde
Den Start in das, was Trumps Team "Interview" nennt, macht Musk mit einer Frage danach, wie Trump das gescheiterte Attentat erlebt hat. Trotz des Schocks ist es Trumps Wohlfühlthema, es steht im Fokus seiner Wahlkampfreden.
Mit einem Interview hat das über zweistündige Gespräch nichts zu tun. Musk überlässt Trump die Führung, stimmt ihm zu und lässt ihn seine Wahlkampfklassiker herunterbeten.
Die beiden Männer fühlen sich wohl, scherzen und unterhalten sich über Themen, bei denen sie dieselbe Meinung haben: illegale Migration als das größte Problem der USA, das Land stehe kurz vor dem Ende, Regierungsausgaben müssten gekürzt werden, Biden und Harris seien für den Niedergang verantwortlich.
"Stimmt", bekräftigt Musk den Ex-Präsidenten.
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Inhaltlich keine Überraschungen
Neue Einblicke in Trumps Positionen bringt das Gespräch nicht. Es geht vor allem um eins: Aufmerksamkeit. Hier kann Trump in aller Ruhe über die Themen sprechen, die er ansprechen möchte.
In den vergangenen Wochen hat Trump weniger davon bekommen, was hier in den USA "free media" heißt - gemeint ist Berichterstattung, für die nicht wie für Wahlwerbung bezahlt werden muss. Im Fokus der Medien steht seine Konkurrentin Kamala Harris.
Die Demokraten scheinen wie elektrisiert. Die Umfragewerte und Spenden steigen an und mit dem Duo Harris und Walz scheint ein Sieg gegen Trump im November wieder realistisch.10.08.2024 | 1:35 min
Vor diesem Hintergrund ist das Gespräch zu sehen. Am Anfang betont Musk es gehe darum, dass sich Wählerinnen und Wähler eine Meinung bilden können. 35 Millionen Wechselwähler sollen sich nach eigenen Angaben auf X aufhalten.
Für Trump geht es darum, neue Gruppen zu erreichen. Und Musk hat sich Trumps Wahlkampf verschrieben und rollt ihm als Besitzer einer der größten Social Media Plattformen den roten Teppich aus.
Musk stimmt in alarmistischen Kanon ein
Dass Trump nun wieder auf X ist, ist trotz der technischen Probleme ein Sieg für Musk. Politiker auf der Plattform halten sie am Leben und geben Musk Macht. Er sei lange nicht politisch gewesen, sagt er.
So wie der Milliardär die Plattform verändert hat, hat sich auch sein Verhalten auf der Plattform verändert. Er postet viel mehr politische Inhalte, darunter Provokationen, alarmistische Posts, Beleidigungen und Falschinformationen. Auch in dem Gespräch bleibt er bei einen apokalyptischen Ton und beschwört, deshalb politisch für Trump zu stimmen:
Musk hat schon in den Zwischenwahlen die Republikaner unterstützt und mit der Tradition der Chefs großer Social-Media-Konzerne gebrochen, sich nicht politisch zu positionieren. Das Wall Street Journal berichtet, Musk versuche, 800.000 Wähler in Swing States für Trump zu gewinnen.
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Musk hat Plattform radikal verändert
In Bezug auf die Warnung aus der EU vor Falschnachrichten sprach Musk von Zensurversuchen. Die EU sei schlecht, antwortet Trump daraufhin.
Daniel Schuhmann, der politische Direktor von Demand Progress, das sich für transparente Regierungen einsetzt, sieht in Trumps Rückkehr zu X das Sprichwort "Macht schafft Recht" umgesetzt.
Dort ist alles für einen schmutzigen Wahlkampf bereit. Das Gespräch hat gezeigt, dass Musk felsenfest hinter Trump steht. In einem knappen Wahljahr ist einer der reichsten Menschen der Welt mit einer der politisch wichtigsten Plattformen der Welt ein sehr wertvoller Unterstützer.
Anna Kleiser ist Korrespondentin im ZDF-Studio Washington.
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