Trump droht Putin mit Sanktionen und fordert Verhandlungen

Ukraine-Verhandlungen gefordert:Trump droht Russland mit Sanktionen

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US-Präsident Donald Trump droht Russland mit weitreichenden Sanktionen. Zugleich fordert er Friedensverhandlungen mit der Ukraine.

Eine zivile Einrichtung in Charkiw wurde getroffen
In der Ukraine gehen Russlands Angriffe unvermindert weiter. US-Präsident Trump verteidigt das Aussetzen der Militärhilfen - droht jetzt allerdings auch Russland mit Sanktionen.07.03.2025 | 2:27 min
US-Präsident Donald Trump hat Russland mit neuen Sanktionen sowie mit Zöllen gedroht. Aufgrund der Tatsache, dass "Russland auf dem Schlachtfeld gerade absolut auf die Ukraine einhämmert", erwäge er "ernsthaft" umfassende Bankensanktionen sowie Zölle gegen Moskau, schrieb Trump am Freitag in seinem Onlinedienst Truth Social.
Diese Maßnahmen würden dann gelten, bis eine Waffenruhe und eine "endgültige Friedensvereinbarung" erreicht seien, fügte er hinzu. "An Russland und die Ukraine: Setzt euch sofort an den Verhandlungstisch, bevor es zu spät ist", schrieb Trump.
sgs
Trump entgleite aktuell womöglich die Situation, so Sicherheitsexperte Christian Mölling mit Blick auf die Ukraine. Europa müsse schnell eigene militärische Strukturen aufbauen.07.03.2025 | 4:54 min

Reaktion auf russischen Raketenangriff

Trumps Warnungen an Moskau sind eine Reaktion darauf, dass trotz seiner Bemühungen um eine Waffenruhe Russland nicht mit seinen Angriffen nachließ, sondern diese im Gegenteil zuletzt sogar wieder verstärkte.
"Russland hatte zuletzt sichtbar auf Zeit gespielt und sich offenbar seiner Sache sehr sicher gefühlt", sagt ZDF-Korrespondent Armin Coerper. "Nämlich, während Washington mit Kiew und Europa ringt, auf dem Schlachtfeld weiter vorzurücken und Fakten zu schaffen." In der Nacht und den frühen Morgenstunden hatte Russland die benachbarte Ukraine erneut unter schweren Beschuss mit Raketen und Drohnen genommen - und dabei insbesondere Energieanlagen angegriffen.

Jetzt scheint die Trump Administration sich das nicht länger anschauen zu wollen. Noch ist aber unklar, mit welchen Sanktionen und Zöllen Trump konkret droht und inwieweit das Russland wirklich an den Verhandlungstisch zwingen könnte. 

Armin Coerper, Leiter des ZDF-Studios Moskau

ZDF-Korrespondent David Sauer zueschaltet, vor dem Weißen Haus
Um ein Friedensabkommen zu erreichen ist Trump bereit, beide Seiten unter Druck zu setzen, so ZDF-Korrespondent David Sauer aus Washington. 07.03.2025 | 7:02 min
Allerdings erwähnte Trump die Sanktionen gegen Russland in einer Pressekonferenz kurz nach seinem Post nicht. Stattdessen sagte er: "Ich finde es ehrlich gesagt schwieriger, mit der Ukraine zu verhandeln, und sie haben nicht die besten Karten." Und er vertraue Putin: "Ich glaube ihm."

Ton ändert sich plötzlich

Trump hatte Kremlchef Wladimir Putin bereits kurz nach Amtsantritt wegen des Ukraine-Kriegs mit Sanktionen gedroht. Damals schrieb er: "Stoppen Sie diesen irrwitzigen Krieg. Es wird nur schlimmer."
Zuletzt hatte sich Trumps Ton gegenüber Moskau aber deutlich verändert. Der US-Präsident redete dem russischen Präsidenten nach dem Mund und griff den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj verbal heftig an. Nach dem Eklat im Weißen Haus vor einer Woche stellte die US-Regierung sogar die militärische Hilfe für das von Russland angegriffene Land vorläufig ein.
Die Trump Administration habe zuletzt fast täglich russische Narrative aufgegriffen und sich zu eigen gemacht, sagt ZDF-Korrespondent Coerper. "Nachdem Präsident Putin auf all die amerikanischen Charmeoffensiven bislang stets betont zurückhaltend reagiert hatte, hat er zuletzt noch einmal seine bekannten Forderungen zur Beilegung des Krieges formuliert, die einer Kapitulation der Ukraine gleichkommen. Offenbar fühlt sich Trump dadurch jetzt provoziert."
Ukraine-Krieg - Dritter Jahrestag
Die EU-Außenminister haben ein neues Sanktions-Paket gegen Russland beschlossen. Wirtschaftssanktionen gegen Syrien sollen nach dem Machtwechsel dagegen ausgesetzt werden.24.02.2025 | 0:17 min

Selenskyj wollte mit Brief Wogen glätten

Zuvor hatten die USA angekündigt, mit der Ukraine wieder Verhandlungen führen zu wollen. Der US-Sondergesandte Steve Witkoff sprach von einem geplanten Treffen mit Vertretern der Ukraine in Saudi-Arabien. Witkoff äußerte sich außerdem positiv über einen Brief mit einer Entschuldigung, den Selenskyj nach dem Zerwürfnis im Oval Office an Trump geschrieben hatte.
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Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.
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Quelle: dpa, AFP

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