US-Wahl: Auf Trump gibt es keine leichten Antworten

    Kommentar

    US-Wahl:Auf Trump gibt es keine leichten Antworten

    ZDF-Journalistin Bettina Schausten
    von Bettina Schausten
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    Donald Trump wird erneut Präsident der USA. Was ihm gelungen ist, darf man einen Erdrutschsieg nennen. Die Wahl war nicht knapp, Auswirkungen wird sie auf die gesamte Welt haben.

    Donald Trump
    Für Europa wird es schwieriger: Bettina Schausten kommentiert den Erdrutschsieg von Donald Trump.
    Quelle: Reuters

    Donald Trump ist sich treu geblieben in diesem Wahlkampf und hat auf seinen Dreiklang gesetzt: Aufschneiderei, Dreistigkeit, Lügen. Es führt direkt zu der vielleicht bittersten Erkenntnis dieser Wahl, dass den Amerikanern das mehrheitlich gleichgültig war.

    Trump verspricht Wechsel, keine Wahrheit, er verspricht schnelle Lösungen und die Stärke, sie durchzusetzen.

    Gegen die Wut setzte Kamala Harris die Freude: Wir gehen nach vorn, nicht zurück, hieß ihr Versprechen. Am Ende wurde sie wahrgenommen als ein "Weiter wie bisher".
    Republican presidential nominee former President Donald Trump waves as he walks with former first lady Melania Trump at an election night watch party at the Palm Beach Convention Center, Wednesday, Nov. 6, 2024, in West Palm Beach, Fla.
    Trump wird wieder ins Weiße Haus einziehen, im Senat haben die Republikaner die Mehrheit erobert. Bei den Demokraten herrscht Entsetzen.06.11.2024 | 1:53 min

    Mit Trump ist die Lüge zurück auf der weltpolitischen Bühne

    Donald Trump ist zurück auf der weltpolitischen Bühne - und mit ihm die Lüge als Mittel seiner Wahl. Die Welt nimmt besser ernst, was er sagt und tut es nicht als Kraftmeierei ab. Das Schwadronieren vom "Diktator-Sein", die Sympathie für Autokraten, das fehlende Wertegerüst, die Verachtung gegenüber Schwächeren.
    Sein klares Wahlergebnis wird nichts von dem dämpfen. Im Gegenteil: Mit dem Sieg der Republikaner auch im US-Senat hat Trump nun die Mittel in der Hand, um noch freihändiger seine Ziele umzusetzen - im Zweifel auf Kosten der Demokratie. Kompromisse, Partnerschaften: In seiner Weltordnung spielen alte Bündnisse keine große Rolle. Die Nato wird das zu spüren bekommen, und die EU, die so gewarnt war wie sie verzagt ist.
    Präsidentschaftswahlen 2024
    Wahlen zum Senat
    Wahlen zum Repräsentantenhaus
    Wen wählten ...
    Wer wählte Kamala Harris
    Wer wählte Donald Trump
    Wen wählten ...
    Wen wählten ...
    Wen wählten ...
    Wer wählte Kamala Harris
    Wer wählte Donald Trump
    Wen wählten Wähler/innen mit und ohne College-Abschluss?
    Wen wählten Weiße mit und ohne College-Abschluss?
    Wer wählte Kamala Harris ...
    Wer wählte Donald Trump ...
    Wahlentscheidung nach Jahreseinkommen
    Wen wählten Erstwähler/innen ...
    Wahlentscheidung in ...
    "Die Wirtschaftslage in den USA ist ..."
    "Die Wirtschaftslage in den USA ist ..."
    Eigene finanzielle Situation:
    Inflation:
    Wahlentscheidung: Wichtigstes Thema für Harris-Wähler/innen
    Wahlentscheidung: Wichtigstes Thema für Trump-Wähler/innen
    Wichtigste Kandidateneigenschaft  für Harris-Wähler/innen: Kamala Harris ...
    Wichtigste Kandidateneigenschaft  für Trump-Wähler/innen: Donald Trump ...
    Illegale Einwanderer: Chance auf Verbleib
    US-Unterstützung für Israel
    Abtreibung sollte sein ...
    Kompetenzen: "Wer würde den besseren Job machen beim Thema ..."
    "Die Demokratie in den USA ist ..."
    Nach dem Wahlergebnis:
    Motive: "Meine Wahl war
    Ansehen von Harris bzw. Trump
    Ansichten von Harris bzw. Trump
    Gefühle: "Wenn Kamala Harris Präsidentin wird, bin ich ..."
    Gefühle: "Wenn Donald Trump Präsident wird, bin ich ..."
    Zukunftsaussichten:
    Gefühle: "Damit, wie die Dinge in den USA laufen, bin ich eher ..."
    Joe Biden:
    US-Präsidenten nach der ersten Amtszeit: "Macht seinen Job als Präsident ..."

    Scholz müsste Zeitenwende 2 ausrufen

    Wer führt jetzt Europa, und wer verteidigt es gegen Putin? Für Deutschland als führende Macht in Europa und den deutschen Kanzler müsste dieses Wahlergebnis Anlass sein, unverzüglich eine Zeitenwende 2 auszurufen, so ernst ist die Lage. Allerdings kommt der Führungsanspruch gerade bei der Ampel-Koalition an seine Grenzen, die sich gerade selbst zerlegt und in dieser Verfassung keine Antwort bietet auf Trump 2 - nicht bei Wirtschaft und Handel, nicht in der Sicherheitspolitik.
    Freiheit und Demokratie zu verteidigen, auszuloten, was mit Trump geht und im Zweifel auch gegen ihn, dafür braucht es politische Besonnenheit. Und den Mut, ehrlich mit den Menschen umzugehen. Die wollen, dass ihre Probleme ernstgenommen und gelöst werden. Das ist die klare Botschaft dieser Wahl. Geschieht das nicht, werden Populisten stark und mit ihnen die Lüge. Zur Wahrheit gehört: Es kommen härtere Zeiten und darauf gibt es keine leichten Antworten.

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