Krypto-Gipfel: Trump macht sich erneut für Branche stark

    Gipfel im Weißen Haus:Trump macht sich für Krypto-Branche stark

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    Donald Trump intensiviert seine Unterstützung für die Krypto-Branche. Bei einem Treffen im Weißen Haus kritisierte der US-Präsident die Haltung der vorigen US-Regierung scharf.

    US-Präsident Donald Trump mit Handelsminister Howard Lutnick, Finanzminister Scott Bessent und dem KI- und Krypto-Beauftragten des Weißen Hauses David Sacks.
    Donald Trump empfing zum Krypto-Gipfel im Weißen Haus.
    Quelle: Jim Watson/AFP

    US-Präsident Donald Trump hat am Freitag führende Vertreter der Kryptowährungsbranche im Weißen Haus empfangen und dabei erneut seine Unterstützung für den Sektor bekräftigt. "Im vergangenen Jahr habe ich versprochen, Amerika zur Bitcoin-Supermacht der Welt und zur Krypto-Hauptstadt des Planeten zu machen, und wir werden historische Maßnahmen ergreifen, um dieses Versprechen einzulösen", sagte Trump vor den führenden Vertretern der Branche.

    Trump will Regel von Bitcoin-Investoren befolgen

    Die US-Regierung habe in den vergangenen Jahren "törichterweise Zehntausende zusätzlicher Bitcoins verkauft, die Milliarden und Abermilliarden von Dollar wert gewesen wären, wenn sie sie nicht verkauft hätten", sagte Trump in seiner Eröffnungsrede.

    Von diesem Tag an wird Amerika die Regel befolgen, die jeder Bitcoin-Investor sehr gut kennt: Verkaufe niemals deine Bitcoin.

    Donald Trump, US-Präsident

    Der "Krypto-Gipfel" stellt eine starke politische Aufwertung der Branche dar, die viele Kritiker hat. Zu dem Treffen hat Trumps Krypto-Beauftragter David Sacks führende Krypto-Unternehmer sowie Investoren eingeladen. Auf der Gästeliste standen unter anderen die Gründer der Krypto-Börse Gemini, Cameron and Tyler Winklevoss, und Michael Saylor, der Chef des großen Bitcoin-Investors Microstrategy.
    Der damalige republikanische US-Präsidentschaftskandidat und ehemalige US-Präsident Donald Trump spricht auf der Bitcoin 2024 Konferenz in Nashville, Tennessee.
    Donald Trump will die USA zur "Bitcoin-Supermacht der Welt" machen – nach seinem Wahlsieg steigt die Kryptowährung auf ungeahnte Höhen. Ein Risiko für das etablierte Finanzsystem?15.12.2024 | 3:02 min

    Trump führt Krypto-Währungsreserve ein

    Am Vorabend des "Gipfels" hatte Trump bereits seine Ankündigung in die Tat umgesetzt, eine Krypto-Währungsreserve einzuführen. Am Donnerstag unterzeichnete er laut Sacks ein Dekret für die Einrichtung einer "Strategischen Bitcoin-Reserve". Demnach soll die Krypto-Reserve der Regierung aus digitalen Währungen zusammengestellt werden, die bei Strafverfahren in den USA beschlagnahmt wurden.
    Die Währungsreserve sei "eine Art digitales Fort Knox", erläuterte Sacks am Donnerstag mit Verweis auf den Lagerort der US-Goldreserven im US-Bundesstaat Kentucky. Trump erfülle mit der Krypto-Reserve eines seiner Wahlversprechen, argumentierte der KI- und Kryptobeauftragte.
    Trump hatte vor einigen Tagen mitgeteilt, dass er fünf Kryptowährungen zur strategischen Währungsreserve der USA hinzufügen will. Neben dem Bitcoin und Ethereum sind dies die kleineren Währungen XRP, Solana und Cardano. Sacks zufolge dürfen Handels- und Finanzministerium künftig weitere Bitcoin für die Reserve erwerben - allerdings ohne finanzielle Belastung für die Steuerzahler.
    Durch staatliche Maßnahmen gegen kriminelle Netzwerke verfügt die US-Regierung bereits über Zehntausende Bitcoin. Sacks bezifferte den aktuellen Bestand auf rund 200.000 Einheiten. Bei einem Bitcoin-Kurs von etwa 88.000 Dollar entspricht dies einem Gesamtwert von über 17 Milliarden Dollar.
    Bitcoin
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    Krypto-Branche unterstützte Trump-Wahlkampf mit Millionen

    Bereits vor seiner Wahl im November hatte Trump angekündigt, in Abkehr vom Kurs des damaligen Präsidenten Joe Biden den Krypto-Sektor zu deregulieren. Im Wahlkampf wurde er von der Krypto-Branche mit Millionenspenden unterstützt. Trump ist als Geschäftsmann seit vergangenem Jahr selber in der Krypto-Branche tätig, was Vorwürfe von Interessenkonflikten ausgelöst hat. Auch lancierten er und seine Frau Melania sogenannte Memecoins, also Kryptowährungen, die an Internetinhalte anknüpfen.
    In den ersten Wochen nach seiner Rückkehr ins Weiße Haus hatte Trump bereits konkrete Schritte zur Förderung der Krypto-Branche unternommen. So nominierte er den Krypto-Freund Paul Atkins als neuen Chef der Börsenaufsichtsbehörde SEC. Unter Atkins stellte die Behörde dann Ermittlungen gegen mehrere Krypto-Plattformen wie Coinbase und Kraken ein. Auch wurden unter Trump Restriktion für Banken mit Krypto-Beständen aufgehoben.
    Die Teilnehmer des Krypto-Gipfels lobten Trumps Initiative nun ausführlich. Sacks witzelte, ein Teilnehmer habe ihm vor Beginn des Gipfels gesagt, er habe es vor einem Jahr noch "für wahrscheinlicher gehalten, im Gefängnis zu landen, als im Weißen Haus".
    Marvin Neumann samt Smartphone & Kryptowährung
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    Quelle: dpa

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    Quelle: AFP, dpa

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