Wirbel um chinesische Pakete bei US-Post

    Temu und Shein in Trumps Visier:Wirbel um chinesische Pakete bei US-Post

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    Keine Temu- und Shein-Pakete aus China mehr in den USA? Kurzzeitig sah es danach aus. Denn Trumps neue Zölle machten der US-Post Probleme. Doch nun wird eine Lösung gesucht.

    Temu-Pakete vor einer Haustür
    Temu-Paket
    Quelle: Imago

    Der von US-Präsident Donald Trump entfachte Handelskonflikt mit China hat zu Verwirrung im Paketversand geführt. Der US Postal Service (USPS) setzte am Dienstag die Annahme von Paketen aus China zunächst aus, nahm sie jedoch wenige Stunden später wieder auf. Eine Begründung nannte die USPS nicht, Post und Zollbehörden haben aber wohl Schwierigkeiten, neue Zollregelungen der Trump-Regierung umzusetzen.
    Zuvor hatte Trump ein Schlupfloch für Sendungen geschlossen und die sogenannte "De-minimis"-Ausnahme von Einfuhrzöllen, die bislang zollfreie Lieferungen von Paketen mit geringem Wert aus der Volksrepublik in die Vereinigten Staaten ermöglichte, beendet.




    Diese Regeln erlaubten es Online-Händlern wie Temu und Shein, Pakete mit einem Warenwert von weniger als 800 Dollar (etwa 770 Euro) zollfrei in die USA zu schicken. Der Zoll hatte in der vergangenen Woche mitgeteilt, dass sich der Wert der zollbefreiten Pakete im Jahr 2024 auf über 1,36 Milliarden Dollar belief. US-Konkurrenten hatten kritisiert, dass chinesische Online-Händler durch die "De-minimis"-Regel einen unfairen Vorteil hätten.
    Internethändler Temu und Shein
    Plattformen wie Temu und Shein bieten Billigprodukte aus China an, die auch den europäischen Markt fluten. Nun will die EU-Kommission mit einem Aktionsplan mehr Kontrollen durchführen.05.02.2025 | 2:06 min

    Zölle auf Produkte aus Mexiko, Kanada und China

    Trump hatte am Samstag Zölle auf Produkte aus Mexiko, Kanada und China angeordnet. Auf mexikanische und kanadische Waren sollten Zölle in Höhe von 25 Prozent erhoben werden. Mit den Nachbarländern Mexiko und Kanada erzielte Trump aber eine vorläufige Einigung und setzte die Zölle für 30 Tage aus. Die Zollaufschläge gegen China in Höhe von zehn Prozent traten in der Nacht zum Dienstag jedoch in Kraft.
    China hatte am Dienstag Gegenzölle auf US-Importe angekündigt sowie eine Beschwerde bei der Welthandelsorganisation (WTO). Am Mittwoch sagte Außenamtssprecher Lin Jian, China sei "entschieden" gegen die zusätzlichen Zölle und rief Washington zum Dialog "auf der Grundlage gegenseitigen Respekts" auf.
     The logos of American car brands Dodge, Chrysler and Jeep are seen at a dealership in Beijing, China, 04 February 2025
    Die von US-Präsident Trump angekündigten Zölle für Waren aus China in Höhe von zehn Prozent sind in Kraft getreten. Peking kontert mit Gegenzöllen für Kohle und Erdgas aus den USA.04.02.2025 | 0:27 min

    China kritisiert Paket-Embargo als "unsinnig"

    USPS kündigte am Dienstagabend an, "bis auf Weiteres" keine Pakete mehr aus China und Hongkong anzunehmen. Peking reagierte empört darauf. Der Schritt sei "unsinnig", sagte ein Sprecher des Außenministeriums. "Wir fordern die USA nachdrücklich auf, die Politisierung und Instrumentalisierung von Handels- und Wirtschaftsfragen und die unsinnige Bestrafung chinesischer Unternehmen zu unterlassen."
    Am Mittwochmorgen nahm die US-Post die Ansage zurück. "Der USPS und die Zoll- und Grenzschutzbehörde arbeiten eng zusammen, um einen effizienten Erhebungsmechanismus für die neuen chinesischen Zölle zu implementieren, damit die Paketzustellung so wenig wie möglich beeinträchtigt wird", erklärte sie.
    Quelle: dpa, AFP, Reuters
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