100 Tage US-Präsident: Trump feiert Trump, tritt nach und droht
100 Tage US-Präsident:Trump feiert Trump, tritt nach und droht
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US-Präsident Donald Trump hat am Dienstag seine ersten 100 Tage im Amt gefeiert - und vor allem sich selbst. Er attackierte seine politischen Gegner und drohte Einwanderern.
Nach 100 Tagen im Amt lässt sich US-Präsident Donald Trump von seinen Anhängern feiern. Doch wie sieht seine bisherige Bilanz tatsächlich aus?30.04.2025 | 1:41 min
US-Präsident Donald Trump hat seine ersten 100 Tage im Amt mit einer aggressiven Kundgebung zelebriert. "100 Tage Großartigkeit", verkündeten die Bildschirme auf der Veranstaltung, bei der Trump eine rund 90-minütige Rede hielt. Die Monate seit Beginn seiner zweiten Amtszeit im Januar seien die "erfolgreichsten ersten 100 Tage einer Regierung in der Geschichte unseres Landes", behauptete der Republikaner vor Anhängern im Bundesstaat Michigan.
Wir holen uns unser Land von einer kranken politischen Klasse zurück, die dadurch reich geworden ist, Amerika zu verkaufen und ausbluten zu lassen. Wir lassen so etwas nicht mehr zu.
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Donald Trump, US-Präsident
In seiner Rede pries sich Trump selbst in höchsten Tönen und ging politische Gegner einmal mehr scharf an. Es war der erste Auftritt in Wahlkampfmanier seit seinem Wiedereinzug ins Weiße Haus. "Ich habe euch vermisst, ich habe die Kampagne vermisst", rief er seinen Anhängern zu.
Die Republikaner blicken in den USA nach der Präsidentschaftswahl im vergangenen Jahr bereits auf die Kongresswahlen 2026 zur Mitte von Trumps Amtszeit.
Trump lästerte bei dem Auftritt ausgiebig über seinen Amtsvorgänger, den Demokraten Joe Biden, den er als sabbernden, senilen Mann darstellte und als "verrückten Typen" bezeichnete. "Wie zum Teufel konnte dieser Kerl jemals Präsident werden", spottete Trump. Die Demokraten beschimpfte er pauschal als "radikale Irre", "Kriminelle" und "kranke Leute", Zehntausende Bundesbeamte als "inkompetent" und "korrupt".
Der 78-Jährige beklagte sich auch über "linksradikale Richter", die seine Politik zu stoppen versuchten, und voreingenommene Medien, die fast ausschließlich negativ über ihn berichteten. Schlechte Umfrageergebnisse zu seinen ersten 100 Tagen tat er allesamt als gefälscht ab.
Die Opposition habe bisher keine Strategie gegen Trump, so ZDF-Korrespondent Elmar Theveßen. Erst wenn es wirtschaftlich schlechter laufe, werde der Druck auf Trump wachsen.30.04.2025 | 2:10 min
Trump feiert sich selbst
Trump betonte, er lasse sich durch nichts aufhalten. Unter dem Jubel seiner Anhänger listete er zahlreiche umstrittene Entscheidungen aus den ersten Monaten seiner Präsidentschaft auf und versprach als nächsten Schritt großangelegte Steuersenkungen.
In den kommenden Wochen und Monaten werden wir die größten Steuersenkungen in der amerikanischen Geschichte auf den Weg bringen.
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Donald Trump, US-Präsident
Trump versprach einmal mehr ein "goldenes Zeitalter" für Amerika mit niedrigen Verbraucherpreisen, höheren Löhnen und der "besten Wirtschaft in der Geschichte der Welt". Fachleute warnen dagegen angesichts Trumps radikaler Zollpolitik vor höherer Inflation und einem langsameren Wirtschaftswachstum.
140 Dekrete, Massenabschiebungen, Zölle: Trump regiert per Federstrich. Kritik wächst – in den USA und weltweit. Eine Bilanz zwischen Autoritarismus und Chaos.29.04.2025 | 2:46 min
Trump droht Einwanderern
Trump immer wieder auf sein Wahlkampfthema, die Einwanderung, zurück. "Die Abschiebung der Invasoren ist nicht nur ein Wahlkampfversprechen", sagte Trump. "Es ist meine feierliche Pflicht als Oberbefehlshaber. Ich habe die Pflicht, unser Land zu retten." Unter dem Jubel seiner Anhänger zeigte Trump ein Video abgeschobener Migranten in einem Gefängnis in El Salvador, angebliche Mitglieder einer Verbrecherbande.
Umfragen zufolge sind allerdings nur 46 Prozent der Erwachsenen in den USA mit Trumps Einwanderungspolitik einverstanden, wobei etwa die Hälfte der Amerikaner der Meinung ist, dass Trump bei der Abschiebung illegal im Land lebender Einwanderer "zu weit gegangen" sei.
Quelle: dpa
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