Wadephul vor Nahost-Reise: Deutschland steht an der Seite Israels
Außenminister vor Nahost-Reise:Wadephul: Klar an der Seite Israels
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Der neue deutsche Außenminister Wadephul hat vor seiner Israel-Reise die Grundprinzipien seiner Nahost-Politik skizziert. Dabei geht es auch um Kritik am Vorgehen Israels.
Bundesaußenminister Wadephul hat sich bei seinem Antrittsbesuch in Israel mit Angehörigen der Hamas-Geiseln getroffen. Auch ein Besuch bei Premier Netanjahu steht an.11.05.2025 | 0:23 min
Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) hat vor seinem Aufbruch zu einer Reise in den Nahen Osten hervorgehoben, das Existenzrecht und die Sicherheit Israels seien "Teil der deutschen Staatsraison". Er bekräftigte dabei am Samstag zugleich die Perspektive einer Zweistaatenlösung von Israel und Palästina als "beste Chance für Frieden und Sicherheit". Nachdrücklich wandte sich Wadephul gegen wieder aufflammenden Antisemitismus in Deutschland.
Wadephul reist wenige Tage nach seinem Amtsantritt nach Israel und in die Palästinensischen Gebiete - 80 Jahre nach dem Holocaust und 60 Jahre nach Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Deutschland und Israel.
Deutschlands neuer Außenminister Johann Wadephul ist nach Israel aufgebrochen. Neben Regierungschef Benjamin Netanjahu will er den palästinensischen Ministerpräsidenten Mohammed Mustafa treffen.10.05.2025 | 0:22 min
Wadephul: Kritische Diskussionen gehören dazu
Zum Existenzrecht und zur Sicherheit Israels sagte er weiter: "Dieses Bekenntnis müssen wir auch heute neu interpretieren, immer im Lichte unserer Geschichte und der internationalen Rechtsordnung, der wir besonders verpflichtet sind."
Wir stehen klar an der Seite Israels.
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Außenminister Johann Wadephul
Es gehörten aber auch "in unseren beiden Demokratien kritische Diskussionen über die Politik der eigenen Regierung und befreundeter Nationen dazu". Dies dürfe jedoch "nie für Antisemitismus missbraucht werden". Gegen diesen wolle die neue Bundesregierung in Deutschland "entschlossen vorgehen und die Vielfalt jüdischen Lebens fördern".
Der Parteivorsitzende der Linken, Jan van Aken, kritisiert im Standpunkte-Interview die Israelpolitik der Bundesregierung und erklärt den innenpolitischen Kurs seiner Partei im Bundestag.11.05.2025 | 6:56 min
Wadephul will Fragen zu Kampfhandlungen Israels stellen
Mit Blick auf den Überfall der radikalen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel vom 7. Oktober 2023 bekräftigte Wadephul das israelische Recht auf Selbstverteidigung. "Die Hamas muss ihren Kampf beenden, und alle Geiseln müssen endlich freikommen", forderte er. Allerdings kündigte er für seinen Besuch auch Fragen zu den "seit März wieder intensivierten Kampfhandlungen" durch Israel an.
Ein deutscher Rettungssanitäter und Einsatzleiter war für eine Berliner Hilfsorganisation in Gaza, um dort Schwerverletzte zu evakuieren. Was hat er dort erlebt und wie konnte er den Menschen dort helfen?08.05.2025 | 2:01 min
Minister: Situation in Gaza unerträglich
Der CDU-Politiker forderte "einen Einstieg in ernsthafte Verhandlungen über einen Waffenstillstand mit dem Ziel der Freilassung aller Geiseln und der Versorgung der Menschen in Gaza". Er wies darauf hin, dass die humanitäre Situation im Gazastreifen "mittlerweile unerträglich geworden ist".
Zudem bräuchten auch im Westjordanland "die Palästinenserinnen und Palästinenser eine Perspektive auf eine politische und wirtschaftliche Zukunft - damit Hass und Extremismus nicht weiter fruchtbaren Boden finden", verlangte der Außenminister. "Wie wir die palästinensische Behörde bei dringend notwendigen Reformen unterstützen können, wird genauso Thema meiner Gespräche sein wie der israelische Siedlungsbau."
Israel will seine Offensive in Gaza gegen die Hamas wohl noch weiter verschärfen. Das sollen Netanjahu und das Sicherheitskabinett beschlossen haben, berichten israelische Medien.05.05.2025 | 1:21 min
Gespräche mit Netanjahu und Saar
Wadephul will laut Auswärtigem Amt in Israel am Sonntag politische Gespräche mit Außenminister Gideon Saar sowie Ministerpräsident Benjamin Netanjahu führen sowie die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem besuchen. Außerdem ist ein Gespräch mit Angehörigen von Hamas-Geiseln geplant.
In Ramallah will Wadephul den Ministerpräsidenten der Palästinensischen Behörde, Mohammed Mustafa, treffen. Inhaltliche Schwerpunkte sind die Lage im Gazastreifen und der Region.
Mit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel ist der Nahost-Konflikt eskaliert. Noch immer sind nicht alle Geiseln frei - Israel fliegt weiter Angriffe auf Gaza.