Nach Einigung in Saudi-Arabien:Waffenruhe mit Kiew: Kreml lässt sich Zeit
|
In Dschidda hat Kiew unter massivem Druck der USA einer Waffenruhe in der Ukraine zugestimmt. Nun ist Moskau am Zug - zeige aber "keine Eile", so ZDF-Korrespondent Coerper.
Nachdem die Ukraine dem Deal für eine 30-tägige Waffenruhe zustimmte, liegt es nun an Moskau, ob eine Waffenruhe zustande kommt. 12.03.2025 | 1:33 min
Die Ukraine und die USA haben nach einem Treffen in Saudi-Arabien einen gemeinsamen Vorschlag zu einer Waffenruhe vorgelegt. Nun wartet die Welt gespannt auf die Reaktion Russlands.
Zu hören sei da "bisher bemerkenswert wenig", berichtet ZDF-Korrespondent Armin Coerper aus Moskau. Kreml-Sprecher Dimitri Peskow habe aber zuvor erklärt, man warte jetzt darauf, "dass die Amerikaner Moskau die Ergebnisse persönlich unterbreiten". Erst danach wolle man sich äußern."
Der Kreml hat es überhaupt nicht eilig, sondern spielt vielmehr auf Zeit - und ich denke, mindestens solange, bis die ukrainische Armee vollständig aus der russischen Oblast Kursk zurückgedrängt ist.
„
Armin Coerper, ZDF-Korrespondent
Zudem sei zu hören, dass man "im Kreml bereits an einer langen Liste von Bedingungen für eine Waffenruhe arbeitet". Coerpers Fazit: "Man wird das Angebot nicht kategorisch ablehnen können, hat aber an einer schnellen Waffenruhe zur Zeit gar kein Interesse".
Gestern stimmte die Ukraine einem Waffenstillstand zu, heute wartet man auf eine Reaktion vom Kreml. Armin Coerper berichtet aus Moskau über den aktuellen Stand.12.03.2025 | 1:06 min
Rubio: Kiew benötigt Sicherheitsgarantien
Die USA wollten Außenminister Marco Rubio zufolge noch am heutigen Mittwoch Kontakt zu Russland aufnehmen. Es sei unklar, wie die Regierung in Moskau auf den amerikanisch-ukrainischen Vorstoß zu einer Feuerpause reagieren werde, sagte Rubio weiter.
Er fordere Russland mit Nachdruck zu einer Einstellung aller Kämpfe auf, der Ukraine-Krieg könne militärisch nicht gelöst werden. Die Ukraine benötige ausreichende Sicherheitsgarantien. Er würde allerdings das geplante Rohstoffabkommen nicht als eine derartige Garantie sehen. Zu Europa sagte Rubio, die EU-Sanktionen würden bei Verhandlungen auf den Tisch kommen. In diesem Zusammenhang müssten die Europäer an den Gesprächen beteiligt werden.
Die Ukraine stimmte einem Waffenstillstand von 30 Tagen zu. Wie der Kreml darauf reagiert, berichtet Armin Coerper aus Moskau.12.03.2025 | 1:04 min
Russische Truppen an der Front im Vormarsch
Während immer mehr Details und Reaktionen auf die Dschidda-Ergebnisse bekannt werden, sind die russischen Truppen an der Front auf dem Vormarsch. Zuletzt konnten sie im westrussischen Gebiet Kursk in die Kleinstadt Sudscha vordringen, die als wichtigste Ortschaft gilt, die die Ukrainer bei ihrem überraschenden Gegenstoß im vergangenen Jahr einnehmen konnten.
Russland überzog die Ukraine in der Nacht auf Mittwoch zudem mit Raketen- und Drohnenangriffen. Treffer mit Schäden wurden aus den Städten Dnipro und Odessa gemeldet.
Im saudi-arabischen Dschidda haben sich die ukrainische und die US-Regierung wieder angenähert.12.03.2025 | 2:47 min
Bislang hat der Kreml alle Vorschläge einer Waffenruhe abgelehnt und ist bei seinen Maximalforderungen geblieben. Es hält etwa ein Fünftel des Nachbarlandes besetzt und fordert weitere Gebiete, die es als sein Eigen betrachtet. Auch will es die politische Kontrolle über eine Restukraine. Die staatliche russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti schrieb, dass die gemeinsame amerikanisch-ukrainische Erklärung nicht auf die Frage von Gebieten oder Grenzen eingehe.
Selbst wenn ein Friedensvertrag zwischen Kiew und Moskau geschlossen werde, dann "beginnt erst die Arbeit und das ist die Umsetzung", sagt Konfliktforscherin Ursula Schröder.11.03.2025 | 21:27 min
USA setzten Kiew massiv unter Druck
In den vergangenen Tagen hatten die USA die Regierung in Kiew massiv unter Druck gesetzt, vor allem mit einem zeitweisen Stopp von Waffenlieferungen. Auch wichtige Aufklärungsdaten wurden nicht mehr an die Ukraine weitergeleitet, die sich seit drei Jahren gegen eine Invasion Russlands verteidigt.
Nach dem Einverständnis der Ukraine zu einer Waffenruhe lief noch in der Nacht die US-Militärhilfe sofort wieder an, wie der Vizechef der ukrainischen Präsidialkanzlei, Pawlo Palissa, mitteilte.
Bei den Verhandlungen in Saudi-Arabien hat die Ukraine einer 30-tägigen Waffenruhe zugestimmt. Voraussetzung sei, dass die USA Russland davon überzeugen, ebenfalls zuzustimmen.12.03.2025 | 0:22 min
Selenskyj: Sofortige Waffenruhe, wenn Moskau mitzieht
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nannte den Vorschlag für eine 30-tägige Waffenruhe einen positiven Schritt. "Nun liegt es an den Vereinigten Staaten, Russland davon zu überzeugen, dasselbe zu tun. Wenn Russland zustimmt, wird die Waffenruhe sofort in Kraft treten", schrieb er auf X.
Mitteilung von Präsident Selenskyj auf X
Ein Klick für den Datenschutz
Erst wenn Sie hier klicken, werden Bilder und andere Daten von X nachgeladen. Ihre IP-Adresse wird dabei an externe Server von X übertragen. Über den Datenschutz dieses Social Media-Anbieters können Sie sich auf der Seite von X informieren. Um Ihre künftigen Besuche zu erleichtern, speichern wir Ihre Zustimmung in den Datenschutzeinstellungen. Ihre Zustimmung können Sie im Bereich „Meine News“ jederzeit widerrufen.
Der US-Vorschlag umfasst nach Selenskyjs Worten nicht nur Luftangriffe mit Raketen, Drohnen und Bomben sowie Angriffe vom Schwarzen Meer, sondern die gesamte Frontlinie. Neben dem Vorschlag einer Waffenruhe soll Washington gegenüber Moskau auch die Frage von Sicherheitsgarantien für die Ukraine anbringen.
Das Treffen zwischen Delegationen aus den USA und der Ukraine sei positiv verlaufen, so ZDF-Reporterin Isabelle Tümena.11.03.2025 | 2:52 min
Europäer beraten über weitere Ukraine-Unterstützung
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Ratspräsident António Costa sprachen ebenfalls von einer positiven Entwicklung, die ein Schritt hin zu einem umfassenden, gerechten und dauerhaften Frieden sein könne. Der britische Premier Keir Starmer forderte Russland zur Zustimmung zu einer Feuerpause auf. Für diesen Samstag kündigte er ein weiteres Treffen mit Staats- und Regierungschefs an. Es solle helfen, den Krieg auf eine "gerechte und dauerhafte Weise" zu beenden.
In Paris wollen heute die Verteidigungsminister der Fünfer-Gruppe wichtiger Nato-Staaten über die weitere Ukraine-Hilfe beraten. Zudem soll es bei dem Treffen der Vertreter aus Frankreich, Deutschland, Italien, Polen und Großbritannien um die Stärkung der europäischen Verteidigung gehen, wie das französische Verteidigungsministerium mitteilte.
Aktuelle Meldungen zu Russlands Angriff auf die Ukraine finden Sie jederzeit in unserem Liveblog:
Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.