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Heftige Kämpfe in der Ostukraine : Kein russischer Durchbruch

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Die Kämpfe werden weiterhin intensiv geführt. Russland ist entschlossen, den Widerstand in der Azovstal-Fabrik in Mariupol vor dem 9. Mai zu beenden.

Russischer Panzer auf einer Straße
Krieg in der Ukraine: Russische Truppen im Donbass
Quelle: reuters

Der Großteil der Kämpfe konzentriert sich auf den Osten der Ukraine. Russlands Bodentruppen rücken stetig, aber sehr langsam im Donbass vor. Die ukrainische Verteidigung hält weitgehend stand, Russland hat nur geringe Erfolge erzielt, aber beide Seiten haben erhebliche Verluste zu beklagen.

So konnten die ukrainischen Streitkräfte einen erfolgreichen Gegenangriff in der Region Charkiw unternehmen und die russischen Streitkräfte aus der Stadt zurückdrängen. Diese Gegenoffensive verringert nicht nur den Druck auf Charkiw, sondern zwingt Russland auch dazu, Einheiten aus dem Donbass hierher zu verlegen, um die Flanken seiner Offensive zu schützen.

Russland will Mariupol zum 9. Mai erobern

Im Süden in der Region Cherson beabsichtigt Russland den gesamten Oblast einzunehmen und auch in die Region Dnipropetrowsk vorzudringen, was bisher jedoch nicht gelungen ist. Inzwischen hat die Ukraine einige kleinere Siedlungen an der Grenze zu den Regionen Mykolajiw und Cherson zurückerobert.

Auch im Süden hat Russland seine Angriffe auf das Stahlwerk Azovstal in Mariupol intensiviert. Nach intensivem Luft- und Artilleriebeschuss gelang es russischen Bodentruppen, in das Werk einzudringen. Für die Zivilisten, die noch bis zum 6. Mai dort ausharren, wird eine weitere Evakuierungsaktion organisiert.

Die verbliebenen ukrainischen Verteidiger gaben zu, dass ihre Lage kritisch ist. Offenbar ist Russland entschlossen, den Widerstand im Asowstal vor dem 9. Mai zu beenden, damit Moskau am Tag des Sieges den Sieg in Mariupol erklären kann. Berichten zufolge wird in Mariupol eine Parade für den 9. Mai vorbereitet.

Weitere Raketenangriffe trotz schwindendem Arsenal

Russland hat das Muster seiner Raketenangriffe in der Ukraine zum Teil geändert. Seit Anfang dieser Woche greift Russland neben dem Eisenbahnnetz auch Elemente der kritischen Infrastruktur der Ukraine, insbesondere die Stromversorgung, an.

Ein weiteres, sich abzeichnendes Muster bei den Raketenangriffen ist, dass Russland zunehmend auch Anti-Schiffs-Raketen (etwa vom Typ Onyx und Bastion) gegen Bodenziele einsetzt. Diese Raketen sind zwar in der Lage, Bodenziele zu treffen, ihr Einsatz ist aber verhältnismäßig teuer.

Die Zweckentfremdung dieser Raketen könnte darauf hindeuten, dass Russland nicht mehr über genügend Präzisionslenkwaffen verfügt und daher alles einsetzen muss, was es noch auf Lager hat.

Russische und belarussische Aktivitäten binden ukrainische Kräfte

Russland hat erneut damit begonnen, seine Streitkräfte nördlich der Ukraine in der Region Kursk zu sammeln und bedroht damit potenziell die ukrainischen Regionen Tschernihiw und Sumy. Die russischen Einheiten sind zwar noch nicht angriffsbereit, doch könnte die Aufstockung ein erstes Anzeichen für die Vorbereitung einer erneuten russischen Offensive in dieser Region sein.

In der Zwischenzeit kündigte Belarus Gefechtsbereitschaftsübungen seiner Streitkräfte entlang der Grenze zur Ukraine an. Zwar ist es unwahrscheinlich, dass die belarussische Armee die Ukraine tatsächlich angreift, doch zwingt die erneute militärische Aktivität im Grenzgebiet die Ukraine dazu, einige ihrer Einheiten hier zu behalten, anstatt sie in den Donbass zu verlegen.

Die anhaltenden Provokationen in der moldawischen Separatistenregion Transnistrien könnten demselben Zweck dienen. Die zunehmenden Spannungen setzen nicht nur die Regierung in Chişinău unter Druck, sondern binden auch die ukrainischen Streitkräfte, die Odessa verteidigen sollen.

Immer mehr westliche Waffensysteme

Die USA gaben bekannt, dass bereits 80 der insgesamt 90 155-mm-Haubitzen des Typs M777 zusammen mit der erforderlichen Munition in der Ukraine eingetroffen sind.

Die Ankunft moderner westlicher schwerer Artilleriesysteme wird die Fähigkeit der Ukraine, Ziele auch tief hinter den russischen Frontlinien zu treffen, erheblich verbessern. Am Freitag verkündete Deutschland, dass es nun auch eigene Haubitzen an die Ukraine liefern wird. [Ein Überblick: Das kann die Panzerhaubitze 2000.]

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