Russland macht dem britischen Geheimdienst zufolge nur wenig Fortschritte bei seinem Angriff auf Bachmut im Donbass. Russische Truppen könnten nun in den Süden verlegt werden.
Russland macht bei seinem Angriff auf die Region um Bachmut im Osten der Ukraine nach Erkenntnissen des britischen Militärgeheimdienstes wenig Fortschritte. Die russischen Truppen hätten in den vergangenen vier Tagen weiterhin taktische Angriffe auf die Stadt unternommen, teilt das britische Verteidigungsministerium auf Twitter mit. Sie kämen aber nur langsam voran.
Wie in der vergangenen Woche von der ukrainischen Führung mitgeteilt, werde Russland wahrscheinlich eine beträchtliche Zahl seiner Streitkräfte aus dem nördlichen Donbass in die Südukraine verlegen. Vermutlich passe Russland seine Donbass-Offensive an und habe seine Saporischschja-Front als gefährdetes Gebiet eingestuft, welches Verstärkung brauche.
Kiew: Weitere russische Angriffe in Ostukraine
Nach Angaben aus Kiew haben die russischen Truppen ihre Angriffe in Richtung Bachmut aber zunächst fortgesetzt. Das teilte der ukrainische Generalstab am Montag auf Facebook mit. Auch in der benachbarten Stadt Soledar habe es Vorstöße der Russen gegeben, die aber abgewehrt worden seien.
Der ukrainische Generalstab berichtete zudem von Kämpfen nordwestlich und westlich der unter russischer Kontrolle stehenden Großstadt Donezk. Die russischen Attacken bei Pisky und Marjinka seien jedoch ohne Erfolg geblieben, hieß es.
Drei Zivilisten bei russischen Angriffen getötet
In der ostukrainischen Region Donezk wurden nach Angaben des Gouverneurs drei Zivilisten bei russischen Angriffen in den vergangenen 24 Stunden getötet. Zwei Tote gebe es in Bachmut, einen im nahe gelegenen Soledar, erklärt Gouverneur Pawlo Kyrylenko. Die Industriestadt Bachmut, die zugleich ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt ist, lag in den vergangenen Wochen verstärkt unter russischem Beschuss.
Die russischen Streitkräfte versuchen, nach der fast vollständigen Einnahme von Luhansk nun Donezk komplett unter ihre Kontrolle zu bekommen. Die beiden Regionen bilden den Donbass. Auch die zweitgrößte Stadt Charkiw sei vom russischen Militär angegriffen worden, teilt Oleh Synegubow, der Gouverneur der gleichnamigen Region mit. Zwei Zivilisten seien verletzt worden.
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Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.