Baerbock in Lissabon: Bei Kiew-Hilfe nicht nachlassen

    Ministerin in Lissabon:Baerbock: Bei Kiew-Hilfe nicht nachlassen

    |

    Außenministerin Baerbock hat die internationalen Partner aufgerufen, Kiew weiter zu unterstützen. Bei Russland dürfe an der Entschlossenheit nicht der geringste Zweifel aufkommen.

    Annalena Baerbock am 04.01.2023 in Lissabon
    Außenministerin Annalena Baerbock warnt: "Mit jedem Zeichen des Nachlassens der Unterstützung ermutigen wir Putin, weiter zu machen."
    Quelle: AP

    Außenministerin Annalena Baerbock hat eindringlich an die internationalen Partner appelliert, bei der Unterstützung der Ukraine auch 2023 nicht nachzulassen.
    Die Grünen-Politikerin sagte bei einem gemeinsamen Auftritt mit ihrem portugiesischen Kollegen João Gomes Cravinho am heutigen Mittwoch in Lissabon:

    Diese gemeinsame europäische Einigkeit, die uns im letzten Jahr so stark gemacht hat, müssen wir uns auch in diesem neuen Jahr bewahren und sie weiter ausbauen.

    Annalena Baerbock, Außenministerin

    Russlands Luftschläge "Angriffe auf die Menschlichkeit"

    Cravinho versicherte, Portugal werde Kiew weiterhin im Streben nach einem gerechten Frieden unterstützen. Baerbock fügte mit Blick auf Russlands Präsident Wladimir Putin hinzu:

    So bitter es ist: Mit jedem Zeichen des Nachlassens der Unterstützung ermutigen wir Putin, weiter zu machen.

    Annalena Baerbock, Außenministerin

    Die "systematischen und zynischen Luftschläge Russlands gegen die Strom-, Wasser- und Wärmeversorgung der Ukraine" hätten kein anderes Ziel, "als den Ukrainerinnen und Ukrainern ihre Lebensgrundlage zu nehmen". Sie ergänzte: "Es sind Angriffe auf die Menschlichkeit." Man dürfe nicht "den geringsten Zweifel an unserer entschlossenen Unterstützung aufkommen" lassen.

    Baerbock: Panzerlieferungen nur gemeinsam mit Partnern

    Weil man wolle, dass der Krieg "mit einem Sieg der Ukraine endet, müssen wir uns immer wieder fragen: Wie können wir die Ukraine beim Schutz ihrer Menschen, beim Schutz ihrer zivilen Infrastruktur noch besser gemeinsam unterstützen", sagte Baerbock.
    Auf die Frage, ob es einen neuen Vorstoß zur gemeinsamen Lieferung von modernen Kampfpanzern des deutschen Typs Leopard 2 oder von deutschen Marder-Schützenpanzern geben werde, entgegnete sie, es werde stetig überprüft, wie man die Ukraine besser unterstützen könne. Dies könne nur gemeinsam mit den Partnern geschehen.

    Cravinho: EU muss wieder "wirtschaftliche Supermacht" werden

    Cravinho betonte, neben der Unterstützung der Ukraine müsse die EU, um eine geostrategische Macht zu werden, wieder "eine wirtschaftliche Supermacht" werden. Das sei eine Position, die Europa früher gehabt habe, aber inzwischen wegen einer fehlenden Strategie und starker nationaler Interessen einiger Länder verloren habe. Auch müsse die Zusammenarbeit in der Rüstung verstärkt werden.
    Aktuelle Meldungen zu Russlands Angriff auf die Ukraine finden Sie jederzeit in unserem Liveblog:

    Russland greift die Ukraine an
    :Aktuelles zum Krieg in der Ukraine

    Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.
    Patriot-System
    Liveblog
    Quelle: dpa

    Aktuelle Nachrichten zur Ukraine